Daemonen kuesst man nicht
betrachtet und feststellen können, dass er in einem erstaunlich guten gesundheitlichen Zustand war. Bei dem Gedanken daran wurde mir warm.
Er spannte seine kräftigen Kiefermuskeln an und wandte
sich von mir ab, aber ich hatte bereits die dunkelroten Flecken an seiner Jeans entdeckt. Er musste heftig geblutet haben – oder jemand anders.
»Wir müssen uns unterhalten.« Ich ging hinter ihm am Bett vorbei. »Ich kann es nicht fassen, dass du einfach abgehauen bist«, sagte ich zu den hässlichen blauen Flecken auf seinem Rücken, während er in seiner Reisetasche wühlte. »Ich war fast verrückt vor Sorge. Ich wusste nicht, ob wir dich tot, völlig ausgesaugt oder besessen finden würden, oder …« Ich packte ihn am Arm. »Geht es dir gut? Schau mich an.«
Als er mir ruckartig sein Gesicht zuwandte, fiel ich beinahe rückwärts um. Seine Augen leuchteten gelb wie die einer Katze, und die Haut rundherum war aschfahl.
Furcht überfiel mich, und ich zog instinktiv meine Hand zurück. »Was, zum Teufel …?«
In seinen Augen zeigte sich eine gewisse Verletzlichkeit. Hatte ich ihn gekränkt?
Dimitri griff nach meinen Handgelenken. »Lass es mich so sagen: Sukkuben haben eine unerfreuliche Wirkung auf mich.« Seine Stimme klang angespannt.
Ich hätte mich am liebsten von ihm losgerissen. Sein Griff war nicht schmerzhaft. Nein, es war schlimmer als das. Er schien mich zu schwächen. Ich war unfähig, mich zu bewegen, unfähig, das aufzuhalten, was ihm bereits Schaden zugefügt hatte. Er befand sich in Gefahr, weil ich hierher hatte kommen müssen, und es gab nichts, was ich dagegen unternehmen konnte.
Mein Herzschlag beschleunigte sich, als er mich an sich zog – langsam und bewusst.
Ich schnappte nach Luft. »Wann wolltest du mir das sagen?«
Sein Mund verzog sich an einer Seite zu einem schiefen Grinsen. »Ich glaube, das habe ich soeben getan.«
Ich fuhr mit der Hand über die rauen Stoppeln an seiner
Wange. Seine Haut fühlte sich anders an, irgendwie härter. Ein Teil von mir wollte ihn aus Vegas schleifen und ihn mit Handschellen an den Billardtisch in der Hairy-Hog-Biker-Kneipe fesseln. Ich hätte es versucht, wenn ich nur die geringste Chance gesehen hätte, das in die Tat umsetzen zu können. Der andere Teil von mir war einfach nur glücklich, ihn bei mir zu haben, egal unter welchen Umständen.
Er strahlte eine gewisse Kraft aus, aber nicht die warme, gleichmäßige Sonnenenergie, die er üblicherweise verströmte. Irgendetwas anderes hatte meinen erhabenen Greif im Griff. Mein Magen krampfte sich vor Furcht zusammen. Wir mussten ihn von dem Bösen befreien, das ihm sein eigenes Ich auszusaugen drohte.
Ich fuhr ihm sanft mit dem Daumen über die Unterlippe. »Wir werden dich hier herausholen, Liebling. Bald.«
Er roch nach Rauch und altem Leder. Bevor ich mich’s versah, küsste er mich, hart, schnell und mit all seiner Kraft. Er küsste mich mit seinem gesamten Körper und drückte mich fest an sich. Als er eine Hand hob und meinen Nacken streichelte, liefen Hitzewellen über meinen Rücken.
Mehr. Ich ließ es zu, dass er meinen Kopf nach hinten drückte, während er eine Hand auf meinen Po legte. Er überschüttete mich mit heißen, feuchten Zungenküssen und zog mich dabei noch fester an sich. Seine Brust, seine Beine, seine Oberschenkel – alles fühlte sich fest, warm und herrlich an.
Und – mein Körper wurde kalt wie Eis. Ganz anders als sonst.
Ich löste meine Lippen von seinem Mund. »Warte«, bat ich ihn und weigerte mich, seinen heißen Küssen nachzugeben, mit denen er meinen Hals bedeckte. Ich schrie leise auf, als er seine Lippen auf den empfindlichen Punkt hinter meinem Ohr legte. »Halt.« Ich fuhr mit den Fingern über den Punkt, und mein Puls begann zu rasen, als ich sah, dass sie blutig waren.
»Ich muss es wissen. Was ist los mit dir?«
Er zog mein Bustier nach unten und legte meine Brüste frei. »Gefällt dir das?« Er fuhr mit der Zunge über meine Brustwarzen.
»Ja«, keuchte ich. »Ich meine, nein.«
Lust wogte durch meinen Körper, bis ich mich so frei und so entblößt fühlte wie noch nie zuvor in meinem Leben. So als stünde ich am Rand einer riesigen Kluft und würde gleich etwas Unglaubliches entdecken – wenn ich nur den Mut hätte loszulassen.
Dimitri grinste mich verwegen an und widmete sich dann abwechselnd meinen Brüsten. Er leckte sie und saugte daran, bis ich das Gefühl hatte, auf der Stelle dahinzuschmelzen. Ich versuchte, ihn
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