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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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Verhandlungen. Mission eins  – Kontaktaufnahme mit dem Jäger. Mission zwei  – nun, ich hatte das Gefühl, dass, bei so vielen Sukkuben in der Stadt, der Jäger möglicherweise eine Möglichkeit kannte, Onkel Phil zurückzubringen. Sowohl seinen Körper als auch seine Seele.
    Und da eine Verhandlung bedeutete, dass man sich tatsächlich miteinander unterhielt, war es besser, wenn ich allein loszog. Nach Dimitris Wunden von letzter Nacht zu urteilen, hatten er und dieser Mann sich nicht nur auf eine Tasse Kaffee getroffen. Das Letzte, was wir jetzt brauchen konnten, war ein erneuter Kampf zwischen den beiden. Und Großmutter? Ihre Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, glich der von Dschingis Khan.
    Mein Haar fiel mir über die Schultern, als ich es ein letztes Mal zurechtschüttelte und Volumenspray aufsprühte.
    »Parate, du bleibst hier und öffnest nicht jedem die Tür, verstanden?
« Ich hoffte, dass niemand einen sechs Kilo schweren Jack-Russell-Terrier belästigen würde.
    Ich küsste meinen Hund zum Abschied und überprüfte zweimal das Türschloss, bevor ich mich auf den Weg machte.
    Als ob Türschlösser sie aufhalten würden.
    Das Paradise Hotel war gespenstisch ruhig. Beinahe erwartete ich, Großmutter zu sehen, wie sie einige Skeeps die Gänge entlangscheuchte oder Dämonen hinunter in die Lobby verfolgte, aber sie war nirgendwo zu sehen. Tatsächlich hatte ich Großmutter den ganzen Tag noch nicht gesehen  – und Dimitri auch nicht.
    Ich atmete tief durch, als ich in die warme Wüstennacht hinaustrat. Gruppen von Touristen, einige für den Abend zurechtgemacht, andere noch in Shorts, strömten an mir vorbei. Auf dem Strip staute sich der Verkehr, und ich nahm einen Hauch von Schwefel wahr. Irgendetwas lag in der Luft.
    Okay. Ich strich mein Kleid glatt. Ich würde damit fertig werden. Wahrscheinlich. In Situationen wie dieser wünschte ich mir, es gäbe mehr als die drei Wahrheiten für Dämonenkiller. Sieh nach draußen. Akzeptiere das Universum. Opfere dich selbst. Vielleicht sollte man hinzufügen: Sei auf der Hut. Denn das war das Einzige, was ich tun konnte, bis sich dieser bedrohliche Schatten zu erkennen geben würde.
    Und es war meine Aufgabe, bis dahin den Jäger auf unsere Seite zu ziehen.
    Laut Officer Sid Fuzzlebump hielt sich der Jäger häufig im Pure auf, einem beliebten Nachtlokal im Caesar’s Palace. Als ich durch die großen Glastüren des Clubs trat, spürte ich, wie etwas Übernatürliches aufflackerte. Es machte sich nicht die Mühe, sich zu verstecken. Mein Puls beschleunigte sich, und meine Handflächen wurden feucht.
    Das Pure rühmte sich damit, zwei »dekadente Etagen« zu besitzen, was dem Lokal nicht einmal andeutungsweise gerecht
wurde. Blaue und grüne Lichter tanzten über einen in Weiß, Elfenbeinfarben, Beige und Silber gehaltenen Hintergrund. Durchtrainierte, teuer einparfümierte Damen um die zwanzig räkelten sich auf üppig ausgestatteten, überdimensionalen Betten und huschten zwischen hoch aufragenden Säulen und fließenden weißen Vorhängen hin und her. Ein Hip-Hop-Mix wurde von einem dröhnenden Dance-Beat-Bass untermalt. Körper sprangen auf und neben der Tanzfläche hin und her und stießen aneinander. Ich öffnete meinen Geist und ließ meine Sinne wie unsichtbare Finger durch den großen Raum wandern.
    Wie weit wollte ich gehen, um meine Freunde aus Las Vegas hinauszubringen? Mit ein wenig Glück würde ich das nicht herausfinden müssen.
    Der Jäger war offensichtlich nicht unter den Partygästen auf der Hauptetage oder auf der darüberliegenden Terrasse. Das hieß jedoch nicht, dass er nicht hier war. Als ich mir den Weg durch die Menschenmenge auf der Hauptetage bahnte, prosteten mir zwei geschniegelte Typen Marke Geschäftsmann zu, die sich über einen niedrigen, mit Kerzen geschmückten Tisch beugten. Ich straffte den Rücken und spürte, wie ich errötete. Ich sollte empört sein. Und das wollte ich auch. Aber ehrlich gesagt, fand ich ihre Aufmerksamkeit ebenso schmeichelhaft wie schockierend. Ich hatte nie zu den Frauen gehört, die alle Blicke auf sich zogen. Allerdings war ich auch noch nie in einem Lokal wie diesem gewesen.
    Ich fühlte mich auf unerklärliche Weise zu der langen geschwungenen Bar hingezogen, die mit einer von hinten beleuchteten Milchglasscheibe begrenzt war. Merkwürdig, denn eigentlich trank ich kaum Alkohol. Vielleicht sollte ich mich an die Bar setzen, bis ich mein Opfer entdeckte. Möglicherweise war das der beste

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