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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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dass er nie einer von uns sein wird.«
    Nein. Schuldgefühle überrollten mich in erstickenden Wellen. Natürlich stritt Dimitri es ab. Er wusste es nicht. Seine gesamte Identität und seine Zukunft hingen von seinem Erbe ab, von der Reinheit seiner Abstammung als Greif.
    Er würde seine Seele darauf verwetten.
    Ich musste ihn von hier wegbringen. Noch heute. Wenn ich ihm sagte, was ich getan hatte, würde er wahrscheinlich ohnehin nicht bleiben wollen.
    Seit ich ihn kannte, hatte er ständig darauf hingearbeitet, nach Griechenland zurückzukehren und dort das für ihn vorgesehene Leben als nobler Greif zu führen.
    Und das hatte ich ihm genommen.
    In diesem Augenblick hatte es so ausgesehen, als könnte ich ihn mit einem Teil meiner Kraft stärken. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich ihn damit einer Gefahr aussetzen würde, gegen die er sich nicht schützen konnte.
    Max ließ seine Hände beinahe liebkosend über das Lenkrad gleiten. Sein Kragen verrutschte und gab den Blick auf eine Silberkette an seinem Hals frei.
    »Es überrascht mich, dass du die Dämonenkiller-Kraft des Greifs nicht gespürt hast, wenn sie auch nur gering ist«, meinte Max. »Mich hast du sofort erkannt.«
    Ach ja?
    Natürlich konnte ich Dimitris Dämonenkiller-Essenz nicht spüren. Ich konnte mich schließlich nicht selbst spüren. Und genau das trug er in sich  – einen kleinen Teil meiner Energie, einen Hauch meiner Kraft. Und das war ein unauslöschlicher Fleck auf der Persönlichkeit, die ihn ausmachte.
    Vergib mir, Dimitri.
    »Er ist eine Belastung«, stellte Max fest. »Hätte er reines Greifblut in sich, hätte er uns helfen können. Aber sein Blut ist unrein. Zugegeben, es ist Dämonenkiller-Blut, aber nicht genug, um ihn nützlich zu machen. Er wird dir deine Energie abziehen, um seine Kraft wiederzuerlangen.«
    »Du meinst, auf dieselbe Weise, wie du mit dem Sukkubus umgegangen bist?«
    Ein boshaftes, grollendes Lachen stieg aus seiner Kehle. »Ich bin nicht hinter deren Essenz her. Aber er will deine haben, und er wird sie sich holen.«
    Bei der Erinnerung daran wurde mir eiskalt bis in die Knochen. »Woher willst du wissen, dass er sie sich einfach nehmen würde?«
    Max warf mir einen glühenden Blick zu. »Wer würde das nicht tun?«
     
    Wir fuhren eine Weile, bis Max den Wagen schließlich vor einem verlassenen Gefängnis dreißig Meilen vor Henderson parkte. Wachtürme aus grauem Metall flankierten verrostete Zäune. Auf den Mauern wanden sich Stacheldrahtrollen, die an einigen Stellen nach unten sackten. Unkraut überwucherte das Grundstück und spross aus Rissen auf den betonierten Basketballplätzen. Auf einem verbeulten Schild stand: Southeast Nevada Women’s Minimal Security Correctional Center. Ich würde mich nicht jedes Mal mit diesem Namen melden wollen, wenn das Telefon klingelte. Und ich würde auch nicht aus dem Wagen steigen, bevor Max mir nicht einige Fragen zu meiner Zufriedenheit beantwortet hatte.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Du hältst mich wohl für zu dumm, um bis drei zu zählen.«
    Er wirkte beinahe überrascht. »Wie kommst du darauf?«
    O bitte. »Lass mich überlegen. Liegt es an dem dunklen, verlassenen Gefängnis? Oder daran, dass du ein völlig Irrer sein
könntest? Einer, der Frauen frisst. Okay, weibliche Dämonen. Aber trotzdem …«
    Er dachte einen Augenblick über die Frage nach. »Du weißt, dass ich ein Jäger bin«, sagte er und sah mich nachdenklich an. »Ich habe dir deine Waffen gelassen. Meine Reaktionszeit wäre erbärmlich gewesen, wenn du auf dem Highway 95 einen Schleuderstern auf mich abgefeuert hättest.« Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust, um es mir gleichzutun. »Du scheinst mit einem wilden Tier liiert zu sein, das mich gestern Abend hätte umbringen können.«
    Ich verzog die Lippen zu einem kleinen Lächeln. Gut gemacht, Dimitri.
    Max schien ganz und gar nicht begeistert zu sein. »Und, Lizzie«, fuhr er ohne Umschweife fort und beugte sich zu mir vor. Seine Stimme klang knapp und scharf. »Wenn du es nicht vermasselst und dabei getötet wirst, dann bist du meine Geheimwaffe gegen eine Invasion von Sukkuben, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe.«
    In meinen Adern schien mit einem Mal Eiswasser zu fließen. »Was meinst du mit Invasion?«
    Ich wollte seine Antwort eigentlich nicht hören, denn tief in meinem Inneren kannte ich sie bereits.
    »Komm mit«, forderte er mich auf. »Ich werde es dir zeigen.«

Auszug aus The

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