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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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sowie die riesigen Pfannen, Vorlegelöffel und Küchenzangen, die an jeder Seite über den Arbeitsplatten aus Metall hingen.
    Mein Puls beschleunigte sich, als der Orb geduckt auf mich zukam wie ein Berglöwe auf der Jagd nach Beute. Ich bemerkte erst, dass ich den Atem angehalten hatte, als ich keuchend wieder Luft holte. Das flackernde Ding kreiste um mich herum wie ein glühender, tückischer Ball und zischte über meine linke Schulter.
    Sei stark.
    »Sieh nach draußen«, betete ich mir selbst vor und versuchte, Trost in meinen Dämonenkiller-Wahrheiten zu finden. »Akzeptiere das Universum.« Okay, die letzte Wahrheit konnten wir wohl überspringen  – Opfere dich selbst .
    »Sei stark«, wiederholte ich laut.
    Ob es mir gefiel oder nicht  – mein weißer Ritter war unentschuldigt
abwesend. Ich war die Einzige, die mich retten konnte. Und jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um Max wissen zu lassen, dass ich nur eine Anfängerlizenz besaß.
    »Hier entlang«, befahl Max und machte sich nicht die Mühe, sich zu vergewissern, dass ich ihm folgte.
    Sein flottes, gleichmäßiges Tempo zwang mich dazu, einen halben Schritt hinter ihm zu laufen, als wir aus der Küche in einen verwahrlosten Flur für das Personal gelangten. Der Orb passte sich meiner Gangart an. Ich würde ihn ignorieren, solange er nicht angriff. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Er schwebte so, dass ich ihn immer im Augenwinkel hatte  – eine ständige Bedrohung.
    Unsere Taschenlampen warfen milchige Kreise auf die Betonwände. Ich nahm überdeutlich jede Zelle meines Körpers wahr, als meine Absätze in einem stetigen Rhythmus über das Linoleum des endlosen Gangs klapperten. Es schien beinahe so, als würde etwas darauf warten, dass wir näher kamen und uns komplett der Weg abgeschnitten war, bevor es sich zu erkennen gab.
    »Das soll wohl ein Witz sein«, keuchte ich, als der Schein meiner Taschenlampe auf einen nur wenige Schritte vor uns gähnenden Treppenschacht fiel. Er führte genau zu dem Schwerpunkt, den ich gespürt hatte.
    Max machte sich polternd auf den Weg in die Dunkelheit, ohne Notiz von mir zu nehmen.
    Ich war nie übermäßig religiös gewesen, aber ich bekreuzigte mich trotzdem, als ich oben einen Moment innehielt. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um einer klaustrophobischen Anwandlung nachzugeben. Schwefel stieg mir in die Nase, gemischt mit einem unverkennbaren Geruch nach Verwesung. Jeder Schritt in den dunklen Abgrund fühlte sich an, als würden wir immer tiefer in schwarzes Wasser sinken. Die Lichter unserer Lampen durchdrangen kaum die pechschwarze
Finsternis, als wir den ersten Schacht hinunterkletterten, dann den zweiten und den dritten. Der Orb schien noch heller zu leuchten, falls das überhaupt möglich war.
    »Das ist ein gutes Abwehrmittel.« Max durchbrach mit seiner Bemerkung die Stille und brachte mich damit beinahe dazu, die letzten sechs Stufen hinunterzufallen.
    »Was?« Ich griff rasch nach dem Geländer. »Die Taschenlampen?« Wenn das stimmte, dann wollte ich eine größere haben.
    »Das Eisen«, erwiderte er in einem Tonfall, als würde ich das bereits wissen.
    »Reden wir über Dämonen?«, fragte ich, als ich den Betonboden des Kellergeschosses in dem Gefängnis erreicht hatte.
    Max knipste die Lampen an, und ich war einen Moment lang geblendet von dem grellen Licht. »Wie viel hast du in dem Club getrunken, Lizzie?«
    »Meine Güte, gar nichts!« Ich schirmte meine Augen ab und hoffte, sie würden sich ein wenig schneller an das Licht anpassen. Ich zwinkerte ein paarmal, während Max wartete und sich seine Ungeduld deutlich auf seinen markanten Gesichtszügen abzeichnete.
    »Worüber würden wir sonst sprechen, wenn nicht über Dämonen?«, fragte er nachdrücklich.
    Anscheinend über nichts, und das war mir auch recht.
    »Okay«, begann ich und rieb ein letztes Mal über meine Augen, bevor ich einen kurzen Blick auf den Orb warf. Er schwebte über meiner rechten Schulter und wirkte vor dem Hintergrund der fleckigen Betonmauern gespenstisch lebendig. Die Wände waren früher einmal aquamarinblau gewesen. An manchen Stellen war die Farbe noch erhalten, an anderen hatten sich große Stücke abgeschält und waren auf den Boden gefallen. Über unseren Köpfen erstreckte sich ein massives Rohrnetz. »Von Anfang an, bitte.«
    Max sah mich finster an. Glücklicherweise bezog er meine Unwissenheit offensichtlich auf Stahl und nicht auf das Töten von Dämonen. »Ich spreche über

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