Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
mit Ketten gefesselt und wurde von einem Trupp Reptilien mit langen Schnauzen in schwarzen Umhängen durch die Tore eines pechschwarzen Schlosses getrieben. »Ich weiß nicht, was danach passiert ist. Ein Zauberbann blockiert mich.«
»Mit einigen Nachforschungen kann ich den Zauber neutralisieren«, behauptete Payge. »Ich bin derjenige, den du mitnehmen musst, Calypsa aus Walts. Mit mir in der Hand wirst du den größten Zauberern aller Dimensionen ebenbürtig sein. Dann wird Barrik deinen Großvater nicht mehr lange gefangenhalten.«
»Ich habe diese Kreaturen schon einmal gesehen«, sagte Buirnie, während er die reptilienhaften Wächter, die Calypso flankierten, aufmerksam betrachtete. »Sie stammen aus Dilando. Der Dile hat ein sehr empfindliches Gehör. Ich kann sie mit Musik besiegen. Sie sind anfällig für meine Unwiderstehliche Tanzmusik. Mit ein klein wenig von ihren eigenen Kriegsliedern vermischt, werden sie gar nicht wissen, was ihnen widerfahren ist. Zildie, eins, zwei, drei!«
Er begann, ein Stück Kazoo-Musik zu träten. Gegen meinen Willen bewegten sich meine Füße. Tananda und ich sprangen auf und hopsten durch den gesamten Raum. Auch Calypsa erhob sich und wirbelte hilflos im Kreis herum.
»Hör auf damit!«, rief ich.
Buirnie beachtete mich nicht, doch dann schrie ihn Ersatz an. »Du lässt meine Schülerin auf und ab hüpfen! Das ist äußerst irritierend!«
»Jammern jammern, jammern«, nörgelte Buirnie, aber die Kazoo-Musik verstummte. »Das ist die Lösung, sage ich euch. Calypsa, bring mich zum Tor des Schlosses. Ich verspreche dir, die Wachen werden uns hilflos ausgeliefert sein.«
»Das schließt die Zellentür nicht auf, du billige Blechpfeife«, sagte Asti. »Wir müssen ihren Geist in unsere Gewalt bringen, dann werden ihre Körper folgen. Ich habe da eine besondere Lösung. Wenn wir sie in den Brunnen schütten, aus dem das Schloss sein Wasser bezieht, macht sie jeden darin zu deinem willenlosen Sklaven. Alle Bewohner, einschließlich des Schlossherrn, werden jedem deiner Befehle gehorchen.«
»Und was, wenn Barrik kein Wasser trinkt?«, gab Ersatz zu bedenken. »Nein, Ihr müsst ihm entgegentreten, Calypsa. Mit mir in Eurer Hand könnt Ihr gar nicht scheitern. Tötet ihn, und Euer Großvater ist frei.«
»Bestechung leistet bessere Dienste«, behauptete Chin-Hwag. »Ich werde feststellen, ob die Diener bestechlich sind. Mit Gold kann man jeden Eid unterlaufen, den sie geschworen haben, dafür garantiere ich. Mir sind nur selten irgendwelche Kreaturen begegnet, die – vorausgesetzt, sie hatten einen freien Willen – sich nicht für das Geld entschieden hätten, wenn sie davon überzeugt waren, nicht erwischt zu werden.«
»Ach was«, sagte Kelsa. »Calypsa, Liebes, ich weiß, wo die Abwasserkanäle unter den Mauern hervorkommen. Ich kann dich durch sie zu den Verliesen führen. Das ist spielend leicht.«
»Hast du nicht selbst gesagt, du könntest nicht durch die Mauern sehen?«, rief ihr Payge in Erinnerung. »Ich kenne Zaubersprüche, mit denen sich Barriks Verschleierungen beseitigen lassen. Ich brauche nur etwas Zeit, um sie zu finden. Was auch immer er mir an Zaubersprüchen entgegenschleudert, ich kann sie kontern. Ich werde sie dir in deiner Sprache vorlesen, und du sprichst sie dann nach. Hast du früher schon einmal Magik gewirkt, Calypsa?«
»Nein …«
»Hör auf, Freund!«, rief Ersatz. »Sie kann uns schließlich nicht alle gleichzeitig tragen!«
»Nein, ich fürchte, das stimmt. Deshalb muss sie das Objekt mitnehmen, dessen Nutzen die größte Bandbreite aufweist. Und das wäre dann ich.«
»Was? Du würdest versuchen, mir meine Schülerin abspenstig zu machen?«
Ich steckte mir zwei Finger in den Mund und stieß einen lauten Pfiff aus. »Aufhören! Aufhören!«
Die Artefakte sahen zu mir herüber. Ersatz’ Augen bohrten sich in die meinen. Sein Blick war genauso scharf wie seine Klinge. »Was wollt Ihr, Freund Aahz? Wir sind beschäftigt.«
»Beschäftigt? Ihr macht euch doch nur gegenseitig madig! Das klingt nicht nach einer vernünftigen Strategie. Es geht darum, Calypso aus dem Verlies zu befreien, richtig? Jeder von euch hat seinen eigenen Plan. Ihr arbeitet nicht zusammen. Alle quasseln, und niemand hört zu. Hört mal, wenn ihr versuchen würdet …«
»Das reicht«, unterbrach mich Ersatz. »Diese Sache betrifft Euch nicht, Freund Aahz. Bitte, lasst uns ungestört fortfahren.«
Die Artefakte nahmen ihr Streitgespräch wieder auf. »Ich
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