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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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Sollten wir scheitern, konnte ich uns jederzeit mit dem D-Hüpfer in Sicherheit bringen. Allerdings haben Gerüchte über derartige Vorfälle die Tendenz, weite Kreise zu ziehen, und ich wollte keine unnötige Aufmerksamkeit auf diesen kleinen Winkel von Klah ziehen. Eigentlich schenke ich der Provinz keinerlei Beachtung, es sei denn, ihre Existenz hat irgendeinen Einfluss auf meine potenziellen Einnahmen und mein Wohlergehen. Meiner Erfahrung nach geht es den meisten Städtern in diesem Punkt genau wie mir. Wer in Riechdistanz zu Kühen lebt ist unwichtiger als irgendjemand, den die gleiche Entfernung von Auspuffgasen trennt.
    Jedenfalls blieb uns nichts anderes übrig, als gleich einem Trio reisender Schauspieler durch das Dorf zu marschieren. Kelsa konnte den Aufenthaltsort des Jungen nicht genau bestimmen und dirigierte uns stattdessen mit »heiß« oder »kalt« in die richtige Richtung. Leider war ihr die Bedeutung des Wortes »leise« unbekannt. Jedes »heiß« oder »kalt« erfolgte mit der vollen Lautstärke ihrer schrillen Stimme. Da wir sie nicht zum Schweigen bringen konnten, wenn wir gleichzeitig wissen wollten, wohin wir gehen sollten, musste Tanda jede Meldung der Kristallkugel mit bedeutungslosem Geplapper überdecken.
    »Hier nach links!«, verkündete Kelsa.
    »Liebe Güte!«, stieß Tananda laut hervor. Sie bog wie angegeben ab und übertönte Kelsas fortwährenden Wortschwall mit der kruden Bemerkung, das Kopfsteinpflaster der Straße sei so etwas wie die Schlaglöcher im Denkprozess der Götter. »Was für ein schönes Metzgereischaufenster! Ist das nicht das beste Arrangement von Kuhhufen, das ihr jemals gesehen habt?«
    Ich stampfte hinter ihr her und warf einen kurzen Blick auf das zur Schau gestellte Fleisch. Der Klahd hinter dem Tresen stierte das ihm fremde Trio an. Sein Aussehen war so freundlich wie das des toten Tiers, das am Haken hinter ihm baumelte. Als er sein Fleischerbeil niedersausen ließ, flogen Knochensplitter in alle Richtungen. Tananda schenkte ihm ein warmes Lächeln und schlug scheinbar rein zufällig den kleinen Weg hinter der Metzgerei ein. Wir hatten Ersatz außerhalb des Dorfes zurückgelassen, versteckt im hohlen Stamm eines Baumes. Er hegte Hintergedanken, was unsere Jagd betraf, und trotz Calypsas herzerweichendem Betteln hatte er viel Zeit mit dem Versuch verbracht, uns unser Vorhaben auszureden. Wir konnten es uns einfach nicht leisten, die Aufmerksamkeit der Leute durch zwei körperlose Stimmen zu erregen.
    »Und, was macht ihr hier in Mernge?«, fragte ein Junge, der neben mir herlief. Er hatte rotes Haar, Sommersprossen und hellgrüne Augen.
    »Uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern«, brummte ich.
    »Das klingt aber langweilig!«
    »Aahz!«, fuhr mich Tananda scharf an. Sie legte dem Rotzlöffel einen Arm um die Schultern. »Wir sind Schreiber aus dem Schloss des Markgrafen und wegen einer wichtigen Geschichte über einen Jungen hier, der an einem Wettrennen teilgenommen hat.«
    »Ich bin ein Wettrennen gelaufen«, sagte der Junge eifrig. »Ich habe es vor der ganzen Schule gewonnen!«
    »Nicht du«, erwiderte Tananda. »Wir sind an einem anderen Jungen interessiert.«
    »Aber ich habe gewonnen!«
    »Das interessiert den Markgrafen nicht so sehr wie der Junge, der sich große Mühe gegeben hat und trotzdem nicht Erster geworden ist«, erklärte Tananda. Das hörte sich selbst für mich lahm an.
    »Hau ab, Junge«, mischte ich mich ein. »Du willst dich doch nicht in die Angelegenheiten des Markgrafen einmischen, oder?«
    Das Gesicht des Jungen verzerrte sich, was ihn noch hässlicher machte, als er ohnehin schon war. Er trat mir gegen das Schienbein. »Ich werde meinem Vater von Euch erzählen! Er ist der Bürgermeister! Er wird Euch zwingen, mich zu interviewen!«
    Ich versuchte, ihn zu packen, aber er lief davon. Ich setzte ihn auf die Liste der Leute, mit denen ich »ein wenig plaudern« würde, sobald ich meine Kräfte zurückhatte. Er musste Manieren lernen, auf die eine oder andere Weise.
    »Seid ihr sicher, dass das die beste Vorgehensweise ist?«, fragte Calypsa ängstlich. »In aller Öffentlichkeit mitten am Tag? Warum können wir dem Jungen nicht heimlich einen Besuch abstatten, am besten nachts?«
    »Jetzt rechts … nein, links. Links!« Kelsas Stimme hallte in der schmalen Gasse wider. Tananda bedachte die uns folgende Menge mit einem Lächeln, als wäre sie peinlich berührt.
    »Mit unserem persönlichen Nebelhorn, das derart laut

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