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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Rumlungern und ein Strand zum Surfen genau das Richtige. Irgendwann werde ich mich wohl fragen müssen, wie es mit mir weitergeht, aber im Moment will ich einfach nur in den Tag hineinleben und auf keinen Fall Menschen in Anzügen um mich haben.«
    »Dann ist Tante Wilhelmines Villa definitiv der richtige Ort für dich!«
    Ob das stimmte, versuchte Gabriel gerade herauszufinden. Er stand unter der Stelle, an der das Mansardendach undicht geworden war. Ausgerechnet in dem Raum, der ihm am
    besten gefiel. Nicht zu groß und nicht zu klein, die Seitenwände leicht schräg wegen des heruntergezogenen Dachgiebels. Er lag über dem Esszimmer und wies somit auf den
    hinteren Teil des Grundstücks, sodass man durch die großen Fenster nur Grün und einen Streifen Himmel sah. Im Moment hing sein Blick jedoch an dem hässlichen Schimmelfleck und der Stofftapete, die vor zig Jahrzehnten jeden feinen Haushalt schmückte, nun aber wegen der eingedrungenen Feuchtigkeit von der Wand quoll. Auch die Holzdielen waren in Mitleidenschaft gezogen, und die Schäden auszubessern, bedeutete viel Arbeit. Und dann die notwendigen Schönheitsreparaturen … da war kein baldiges Ende in Sicht.
    »Jetzt begreife ich, warum du vorhin nicht lange gezögert, sondern den Deal gleich
    wasserdicht gemacht hast: Das alles hier wieder in Ordnung zu bringen, wird knallharte Arbeit. Kein Wunder, dass sich noch keiner der Studenten die Zimmer unter den Nagel
    gerissen hat, obwohl die bestimmt alle ganz scharf auf die Hügellage sind. Ist ja auch so schön entspannt die Stimmung hier oben.«
    Ella hatte sich im Schneidersitz auf den Sims des Giebelfensters gesetzt, über dem ein gläsernes Oval eingelassen war. Die gesamte Villa war gespickt mit solchen Details. »Nun komm schon, es ist wirklich kein schlechter Handel«, rechtfertigte sie sich. »Dir steht fast die ganze obere Etage zur Verfügung, du kannst Küche und Garten mitbenutzen und beteiligst dich lediglich an den Nebenkosten. Das bisschen Rumgewerke am Haus ist doch ein Klacks für einen super gebauten Kerl wie dich. Das musst du einfach sportlich sehen.«
    »Sportlich, hm?« Gabriel klopfte vorsichtig gegen den schimmeligen Putz, der sogleich zu rieseln begann. »Ich hoffe, du meinst damit nicht, dass ich wie ein Affe aufs Dach klettern und Ziegel auswechseln muss.«
    »Natürlich nicht, das wäre viel zu gefährlich. Dafür engagiere ich einen Dachdecker. Das heißt, wenn ich die Kohle zusammenhabe, die der zur Sicherheit vorab haben will.«
    »Was dann wohl heißt, dass ich doch aufs Dach muss, wenn ich das Zimmer bewohnen
    will.«
    »Hättest du das denn drauf? Ich meine, so was Schwieriges wie ein Dach zu reparieren?«
    Der Hoffnungsschimmer in Ellas Augen erstarb noch schneller, als er aufgeglüht war. »Das würde ich selbstverständlich niemals von dir erwarten. Mit der Unterstützung bei der Renovierung habe ich wirklich nur an Dinge wie Tapetenreste abkratzen und ein paar
    Malerarbeiten gedacht. Falls dich der Schimmel stört, dann nimm halt erst einmal das große Zimmer mit dem Balkon. Das ist doch auch sehr schön.«
    »Du meinst das Zimmer, in dem die Elektriker sämtliche Wände aufgerissen haben, um die Leitungen auszutauschen?«
    »Das lässt sich bestimmt eins, zwei, drei mit ein bisschen Spachtelmasse ausbessern.«
    Kaum hatte Ella ihren Satz beendet, geriet sie ins Stocken.
    Gabriel steckte die Hände in die Taschen seiner Jeans und wartete ab, wie sie sich aus dieser Sackgasse herauslavieren würde. Schließlich konnte sie nicht damit rechnen, mit diesem Beschwichtigungsversuch durchzukommen. Zu seinem Vergnügen begann sie, breit
    zu grinsen, wobei ein Silberstern auf ihrem Eckzahn aufblitzte.
    »Ich gestehe, es würde weniger Mühe machen, alles abzureißen und neu aufzubauen.
    Trotzdem musst du zugeben, dass dir die Villa auch gefällt. Ansonsten wärst du spätestens in dem Augenblick geflüchtet, als im Flur eine der Bodendielen verdächtig stark unter deinem Gewicht nachgegeben hat.«
    Gabriel ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Zwar hatte Ella recht, was die Ausstrahlung der alten Villa anbelangte, aber sie sollte ruhig noch ein wenig zappeln. Sonst kam sie
    möglicherweise auf die Idee, dass er viel zu leicht um den Finger zu wickeln war. Außerdem wollte er nur ungern eingestehen, dass ihn nicht nur die Zimmer mit dem Stuck an der Decke und ihrer in die Jahre gekommenen Pracht anzogen, sondern auch ihre Besitzerin.
    Auf den ersten Blick klang Ellas Idee, diesen

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