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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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geraten. Du solltest wirklich nicht zu einem Mann ins Zimmer schleichen und ihm davon erzählen, dass du von ihm geträumt hast. Vor allem nicht in so einem Stofffetzen.«
    Ella ging auf das Spiel ein und zog den Saum ihres Shirts hinunter, das tatsächlich nur das Nötigste bedeckte. »Einverstanden, aber nur wenn du dir das Laken um die Hüften wickelst.
    Gleiches Recht für alle.«
    Lachend griff Gabriel nach dem weißen Stoff, der auf dem Boden lag. »Bist du dir auch wirklich sicher, dass du das willst?«, fragte er sie neckisch in seiner besten Flirtmanier, bevor er ihn sich umband.
    »Nein, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es für uns beide das Beste ist. Noch eine Zurückweisung von dir würde ich ganz bestimmt nicht verkraften.«
    »Zurückweisung? Von mir? Als ob ich die Willenskraft besäße, eine Frau abzuweisen, die einen heißen Traum in mir sieht«, erklärte Gabriel, während er dazu überging, wieder in die Rolle des verspielten, aber oberflächlichen Sonnenscheins zu schlüpfen. »Außerdem war das keine Zurückweisung im eigentlichen Sinne, von dir würde ich mich doch jederzeit küssen lassen.«
    »Ich habe gar nicht von einem verweigerten Kuss gesprochen.«
    »Geht es bei Frauen nicht immer um Küsse?« Gabriel stupste mit dem Zeigefinger leicht gegen ihre Nasenspitze, doch seine grauen Augen waren so ernst, dass die Geste verpuffte.
    »Lügner«, zischte Ella ihn an.
    »Mag sein, aber denk doch einmal nach. Was ist dir lieber: ein Lügner oder ein Mann, der eingesteht, in deine Träume einzudringen?«
    Ella schluckte.
    »Siehst du? Dann können wir uns also darauf einigen, dass ich ein Lügner bin, der noch heute Morgen aus deinem Leben verschwinden wird? Viel mitzunehmen habe ich ja nicht.«
    Während sich ihre Gedanken überschlugen, versuchte Ella, darauf eine Antwort zu finden.
    Sie brauchte einen Plan, eine durchdachte Entscheidung, Klarheit darüber, wie mit einer solch irrwitzigen Situation umzugehen sei. Stattdessen ging ihr Mund auf, und die Worte sprudelten hervor: »Das mit dem Verschwinden geht nicht. Wer klettert denn sonstaufs Dach und kümmert sich um die fehlenden Ziegel? Außerdem muss irgendjemand mit Kimi über
    seine Trinkerei reden, ohne dabei wie eine Pfeife rüberzukommen.«
    Gabriel zwickte sich oberhalb des Nasenbeins und schüttelte dabei den Kopf. »Das ist doch wohl kaum dein Ernst.«
    Womit er zweifelsohne recht hatte. Das Gestammel konnte unmöglich ihr Ernst sein. Und trotzdem … Sie wollte nicht, dass er ging. Schließlich hatte sie seinetwegen keine schlimmen Albträume durchlebt, während er mit einem sardonischen Lächeln zuschaute. In ihrem Traum hatte er ihre Zärtlichkeiten erwidert und dabei genauso anziehend gewirkt wie auch jetzt.
    »Pass auf, Gabriel. Warum einigen wir uns nicht darauf, dass du mir erklärst, wie du in meinen Traum gelangt bist und was du damit bezwecken wolltest? Erst dann kann ich
    wirklich entscheiden, ob ich dich zum Teufel wünsche.«
    Gabriel verschränkte die Arme vor der Brust und schien ihren Vorschlag abzuwägen.
    Unterdessen ließ er sie nicht eine Sekunde aus den Augen, als wartete er darauf, dass sie doch noch die Flucht antrat.
    »Woher willst du wissen, ob du mit dem, was ich dir erzählen werde, zurechtkommst? Ist ja schon was anderes, als wenn ich dir lediglich beichten müsste, dir Liebestropfen in dein Feierabendbier gemischt zu haben, um dich anschließend zu vernaschen. Es geht um eine Verletzung der Naturgesetze, und das ist bestimmt alles andere als leicht hinzunehmen.«
    Plötzlich war Ella froh, den Saum ihres Shirts noch zwischen den Fingern zu halten, denn dadurch bekam sie etwas zu tun, während sie sich zu einer ehrlichen Antwort durchrang.
    »Vielleicht komme ich damit klar, weil ich mir schon immer gewünscht habe, dass es
    Ausnahmen von diesen Gesetzen gibt. Dass die Welt mehr zu bieten hat als das, was man auf den ersten Blick sieht. Geheimnisse und Zauber. Deshalb bin ich nach Sandfern
    gekommen, weil ich genau darauf hoffte. Eigentlich dachte ich, der Schlüssel zu dieser Sehnsucht läge im Garten versteckt, aber jetzt sieht es ganz danach aus, als würde er sich in meinen Träumen verbergen.«
    Gabriel schloss die Augen und stand eine ganze Weile reglos da, sodass Ella nicht
    umhinkam, ihn zu betrachten. Wie war sie nur jemals auf die Idee gekommen, einen
    atemberaubend gut aussehenden, aber trotzdem gewöhnlichen Mann vor sich stehen zu
    haben? Alles an ihm verriet, dass er etwas Besonderes

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