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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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genug, sondern vollkommen verträumt.
    Ansonsten wären ihr bestimmt lauter tolle Sachen eingefallen«, verteidigte Nicki ihre soeben entdeckte Freundin mit einer Kleinmädchenstimme, die zwar zu ihrem Gesicht mit den
    Kulleraugen, aber nicht zu ihren beiden herausragenden Merkmalen etwas weiter unten
    passte.
    »Und, bist du Bauarbeiterin, Nicki?« Nora kam sich genauso albern vor, wie die Frage rüberkam.
    »Nö, ich mache Nägel. Aber das hat ja auch was mit Farbe zu tun, richtig?«
    »Richtig«, stimmte Ella lachend zu und tätschelte Nicki die nackte Schulter. »Willst du noch einen Kaffee, bevor dein Laden aufmacht?«
    »Würde ich voll gern, aber ich bin jetzt schon spät dran. Meine Chefin war sowieso schon zickig, weil ich mir den Vormittag freigenommen habe. Bin mal gespannt, was sie zu den Fotos in der Zeitung sagen wird. Die wird vor Neid platzen, da wette ich drauf.« Bei dieser Vorstellung begann Nicki zu strahlen. »Aber weißt du, ich kann ja ein anderes Mal
    vorbeikommen, ist nett bei dir. Wenn du willst, kann ich auch beim Renovieren helfen. Die passende Kluft habe ich ja schon.«
    Nicki zog die Träger mit den Daumen vor, und Nora wünschte sich inständig, sie würde das lassen. Der Einblick kratzte nicht bloß an ihrem Anstandsgefühl, sondern auch an ihrem weiblichen Ego. Ella dagegen grinste breit. Sie nahm das Ganze gelassen, das war mal wieder typisch für sie.
    »Kaffee ja, Arbeit nein. Sonst komme ich noch in den Ruf, alle meine Freunde zur Sklaverei zu verdammen. Außerdem ist die Villa mittlerweile schon ganz ordentlich instand gesetzt.
    Noch ein paar Tage, und wir können eine Einweihungsparty feiern.«
    »Bin dabei«, erklärte Nicki ungefragt. »Ich mache einen sensationellen Kartoffelsalat. Wirst staunen, da ist nämlich Matjes drin.« Mit dieser Androhung verschwand sie in Richtung Salon, nicht ohne ihre Barbie-würdige Haarmähne zurückzuwerfen. »Ich zieh mich mal an, obwohl es echt schade ist, den luftigen Fetzen bei diesem Wetter abzulegen.«
    Kaum war die künftige Seite drei um die Ecke, zischte Nora ihre Freundin an. »Ist das wirklich das, was du als Fotografin machen willst: dumme Brote ablichten?«
    »Nicki ist doch nicht dumm, die ist ein ganz eigenes Kaliber. Außerdem war das Shooting eben Freude pur, die wusste nämlich ganz genau, was sie vor der Kamera machen soll.
    Wahrscheinlich hat die ihr halbes Leben damit verbracht, vor dem Spiegel zu posen.«
    »Ach, und das findest du clever?«
    Ella winkte mit der Hand ab. »Nun mach dich mal locker.«
    Nach dieser Aufforderung holte Nora empört Luft, aber obwohl sie kurz vor dem Platzen stand, beschloss sie, auf ihre Freundin zu hören – und machte sich locker. »Kriege ich einen Kaffee?«
    »Natürlich.« Ella blickte sich um, dann flüsterte sie Nora ins Ohr: »Ich habe auch Sekt im Keller versteckt. Soll ich den holen?«
    »Super Idee«, flüsterte Nora zurück und verkniff sich die Frage, warum das so eine
    geheime Sache sei.
    Nachdem Nicki sich angezogen – insofern man bei dem Bandeautop und dem kaum
    vorhandenen Minirock überhaupt von angezogen sprechen konnte – und verabschiedet
    hatte, saßen Nora und Ella wie in Kindertagen mit baumelnden Beinen auf der steinernen Anrichte. Nur mit dem Unterschied, dass sie keine Apfelsaftschorle, sondern angenehm kühlen Sekt tranken. Aus Teetassen, obwohl im Küchenbuffet unübersehbar Sektgläser
    bereitstanden. Nora akzeptierte diesen Umstand, wie auch den Auftritt von Ellas Neffen Kimi, der allen Ernstes eine rote Herzchensonnenbrille zu seinem verwaschenen Velvet-Underground-Shirt trug.
    »Will keinen Tee«, war das Einzige, das dieser merkwürdige Junge hervorbrachte, als Ella ihn fragte, ob er auch was trinken wolle. Ansonsten starrte er sie eine Zeit lang durch die Herzchengläser an, um dann kommentarlos zu verschwinden.
    »Kimi ist gerade in einer schwierigen Phase«, erklärte Ella sichtlich verlegen.
    »Das glaube ich gern. Auch ohne Sekt.«
    Zuerst kicherten sie beide hinter vorgehaltenen Händen, doch schon bald wurde daraus ein schallendes Lachen, das die alten Küchenmauern zurückwarfen.
    Es ist gut, hier zu sein. Bei Ella und in diesem Haus, gestand Nora sich ein, während sie die Handrücken auf ihre glühenden Wangen drückte. »Ich wollte dir noch gern etwas über Gregor erzählen, bevor er kommt«, sagte sie schließlich. »Ich liebe ihn nämlich.« Jetzt war es raus, das Geständnis, das ihr so sehr auf der Seele lag und das sie bislang vor allen

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