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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Kobolde, die tief unter der Erde leben, vermuten aber, daß sie sehr zahlreich sein müssen.« Sie wandte sich an Kim. »Halt mal meine Kleidung; ich will der Sache nachg e hen.«
    Dann verwandelte Nada sich in eine Schlange und glitt aus dem erschlafften Kleiderbündel hervor. Kim nahm die Sachen und fa l tete sie zusammen. Die Schlange verschwand in dem Erdloch.
    »Die müssen weiterziehen«, sagte Merci zu Cyrus. »Aber mußt du unbedingt mit?«
    »Es hat für mich wenig Zweck hierzubleiben«, erwiderte er tra u rig. »Ich kann dein Meeresreich nicht betreten, ebensowenig wie du mein Seenreich. Ich fürchte, unsere Liebe ist zum Scheitern verurteilt, noch bevor sie überhaupt angefangen hat. Deshalb muß ich weiter, um zu sehen, ob ich nicht irgendwo eine Süßwasser-Meerjungfrau finde.«
    »Ja, das mußt du wohl«, pflichtete sie ihm bei. »Vielleicht küssen wir uns noch, bevor wir uns trennen.«
    »Ja, vielleicht tun wir das«, willigte er ein und wirkte schon deu t lich erheiterter.
    »Das wird ein bemerkenswertes Erlebnis«, sagte sie verträumt.
    »Eine Denkwürdigkeit.«
    Kim hatte einen anderen Einfall. »He, wie wäre es denn mit e i nem Taucheranzug? Die gibt es in Mundania. Wir verwenden sie, damit das Wasser draußen und die Wärme drinnen bleibt. So kö n nen wir auch in kaltem Wasser schwimmen. Wenn einer von euch einen Taucheranzug anhätte, könnte er dann im Wasser des and e ren schwimmen?«
    »Vermutlich«, meinte Merci. »Es wäre zwar nicht sonderlich b e quem, aber so könnten wir uns wenigstens gegenseitig zu Hause besuchen.«
    »Es wäre allerdings nicht besonders schön, wenn man den Storch rufen will«, sagte Cyrus.
    »Und das ist eine Sache, die man sich nicht verderben lassen sol l te.«
    »Ich fürchte, es wäre wohl kaum besser, als es in Menscheng e stalt zu tun.«
    »Bäh!« bekräftigte sie. »Na ja, im Notfall könnte man es vielleicht noch durchgehen lassen.«
    »Das stimmt. Menschen müssen es ja auch ertragen, weil sie nichts Besseres kennen.«
    Langsam hatte Kim das Gefühl, einer minderwertigen Art anz u gehören. Welch eine Vorstellung, den Storch zu rufen, wie sie es nannten, während man mit unansehnlichen Beinen gestraft war!
    Glücklicherweise kehrte Nada in diesem Augenblick zurück. Sie bildete ihren Menschenkopf auf dem Schlangenkörper aus. »Alles frei, obwohl es nach Kobolden riecht. Ich denke, wir kommen durch, wenn wir schnell sind und ein bißchen Glück haben.«
    »Aber wie sollen wir in dieser Dunkelheit etwas sehen?« wollte Kim wissen.
    »An den Wänden wachsen Leuchtpilze. Im Vergleich zum T a geslicht scheint es dunkel, aber im Vergleich zur Nacht ist es hell. Du wirst schon genug sehen.«
    »Na, dann los!« entschied Kim. »Warum kommst du nicht mit, Merci? Du kannst ja auf der anderen Seite wieder ins Meer steigen, wenn du möchtest.«
    »Ja, das könnte ich wohl«, bestätigte die Meerfrau. Sie schien alles andere als erpicht darauf zu sein, sich von Cyrus trennen zu mü s sen, und ihm ging es offensichtlich nicht anders.
    Kim kletterte in das Erdloch, begleitet von Bläschen, und die beiden Meerleute folgten ihr. Im Innern war es weder feucht noch modrig, wie Kim befürchtet hatte; es glich vielmehr einem U-Bahn-Schacht mit gekachelten Wänden. Nachdem ihre Augen sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, bemerkte sie das Leuc h ten an der Wand.
    Der Tunnel machte eine Kurve. Sie folgten im in einer abschü s sigen Spirale. Jetzt führte Bläschen die Gruppe nur zu gern an; kühn hatte sie die geschweifte Rute aufgestellt. Der Hund war am glücklichsten, wenn er Leute irgendwohin begleiten konnte. Das Leuchten an den Wänden schien immer kräftiger zu werden, je weiter sie kamen, doch Kim wußte, daß es nur an ihren Augen lag, die sich immer besser anpaßten.
    Irgendwann hatte sie aufgehört, die Windungen zu zählen. Di e ser Tunnel war wirklich sehr tief! Aber schließlich wurde er wieder gerade und führte, wie sie hoffte, in die richtige Richtung. Immer wieder zweigten Seitentunnels vom Hauptstollen ab, und Kim hatte nicht die leiseste Ahnung, wohin sie führten. Vielleicht war dies ja einmal eine unterirdische Naga-Stadt gewesen. Kim fragte sich, was das wohl für eine Gemeinde gewesen sein mochte. Dann verjüngte sich der Haupttunnel, und nun gab es auch keine A b zweigungen mehr.
    Bläschen bellte.
    Nada, die in ihrer Naga-Gestalt dahinglitt, hob plötzlich den Kopf. »Ich rieche frische Kobolde!« sagte sie beunruhigt. »Vorhin waren

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