Dämonen-Spiele
umzugehen verstehen, das Leben zur Hölle machen.«
»Und ob! Vielleicht sollte ich erst noch ein wenig überlegen.«
»Sammy, halt!« rief Jenny. »Er hat es sich anders überlegt!«
Der Kater blieb stehen, hatte plötzlich das Interesse an dem Weg verloren. Die anderen schritten auf ihn zu. Der Weg, den die Ka t ze genommen hatte, war deutlich auszumachen; aber vor ihnen schien nichts als Gestrüpp, Dornensträucher und Geäst zu liegen.
»Vielleicht doch lieber ein etwas indirekterer Weg«, meinte Dug lächelnd. »Vielleicht an einem Ort vorbei, wo es etwas gibt, was ich brauche.«
Sammy setzte sich wieder in Bewegung. Diesmal war er langs a mer, so daß sie mit ihm Schritt halten konnten, und der Weg selbst verlief gewundener. Aber die Sache mit dem Pfad blieb doch sel t sam: Es schien immer erst einen zu geben, nachdem die Katze ihn gefunden hatte.
Sie gelangten auf ein großes Feld voller merkwürdiger Pflanzen. »Hier soll etwas sein, was du brauchst?« fragte Sherlock mit hoc h gezogener Augenbraue.
»Mit Sicherheit«, antwortete Dug. »Dann werde ich mich jetzt erst mal auf die Suche machen.«
»Wenn du Sammy genau sagst, was es ist, wird er es für dich fi n den«, warf Jenny ein.
»Ich weiß doch selbst nicht genau, was es ist. Ich hoffe nur, daß ich es auch erkenne, wenn ich es sehe«, erwiderte Dug. »Warum ruht ihr beiden euch nicht ein wenig aus, während ich nachsehen gehe? Es kann eine Weile dauern.«
Jenny und Sherlock blickten verwundert drein. Sammy hingegen nicht. Tatsächlich entschied der Kater sich dazu, Dug auf der S u che zu begleiten.
Dug trat auf das Feld hinaus. Dort sah er, daß die verschiedenen Pflanzen in Reihen wuchsen und jede davon ein kleines Namen s schild trug. Das sollte ihm eigentlich eine Hilfe sein!
Die erste Pflanze, die er betrachtete, wies eine Reihe leichter K e gelgewächse auf, die alle so aussahen, als könnte man darin gut Eiscreme servieren. Und tatsächlich trug sie das Schild WAFFELBLUME. Doch das war es nicht, was er brauchte.
Als er sich vor die nächste Pflanze kauerte, juckte es ihn plöt z lich an einer unangenehmen Stelle. Er stand auf und kehrte den anderen den Rücken zu, um sich unauffällig kratzen zu können, doch da war das Jucken bereits verschwunden. Also kauerte er sich noch einmal hin – und das Jucken kehrte wieder. Je dichter er sich über die Pflanze beugte, um so schlimmer wurde es, bis er richtig unruhig wurde. Dann sah er das Schild und verstand: KRATZWURZ.
Als er auf die nächste Pflanze zuging, die einem Klumpen Gras glich, schabte etwas in seinem Hosenbein. Er sah an sich herab und bemerkte einige lange, pfeilförmige Dornen, die darin staken. Er entfernte sie vorsichtig und setzte sich wieder in Bewegung – da prasselten die nächsten auf ihn ein. Jetzt schaute er sich das Schild an. Kein Wunder: Das war ja auch PFEILGRAS.
Dann schien seine Kleidung an den Gelenken immer enger zu werden. Da er die nächste Pflanze im Verdacht hatte, daran schuld zu sein, blinzelte er ein wenig, um das Schild aus größerer Entfe r nung zu betrachten, und tatsächlich stand darauf: SCHNÜRKRAUT. Daneben wuchs ein KNOTENKRAUT, dem er jedoch lieber aus dem Weg ging.
Nun gelangte er in einen etwas angenehmeren Abschnitt, kam vorbei an BUTTERKRAUT, MILCHKRAUT und BONBONFLAUM. Die hätten sich gut als Ergänzung zu einer Mahlzeit gemacht, wenn es nicht schon woanders genug gegeben hätte.
Dann kam er in eine etwas peinlichere Abteilung, wo er LIEBESGRAS, JUNGFERNKLEID, BRAUTSCHLEIER und HEIRATSKRAUT erblickte. Ganz in der Nähe wuchs eine ZWILLINGSBLUME. Das war offensichtlich für Frauen nützlich, wenn sie schneller Nachwuchs wünschten. Sie brauchten nur eine solche Blume ans Storchendepot zu schicken, dann würde der Storch schon wissen, wie viele er liefern sollte.
Im Mittelpunkt des nächsten Abschnitts standen die Tiere. Da gab es KATZENSCHWANZ und KÄTZCHENSCHWEIF, KATZENZEHEN, DRACHENKOPF, HUNDEZUNGE und EICHHORNSCHWANZ. Und auch komplette Tiere waren ve r treten: BIENENBLUME, SCHMETTERLINGSKRAUT, HÜHNERKRAUT, ZIEGENGRAS, AFFENBLUME und AUSTERNPFLANZE. Doch nichts von alledem konnte er gebrauchen.
Nun kamen verschiedene Nähpflanzen: NADELKISSEN, NADELÖHR, FINGERHUT, LEDERBLUME und SAUMFEST. Letzteres trugen Frauen offenbar zu langen Kle i dern, um zu verhindern, daß der Saum sich aufrieb, wenn sie da r auf traten. Ein Warnschild war auch dabei: Diese Pflanze durfte nicht eingenommen werden, damit sie nicht die Eingeweide läh
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