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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gefährten selbst auch eine Herausforderung darstellen«, warf Nada beim Essen ein. »Man darf sich uns durchaus nähern, aber eben nur auf angeme s sene Weise.«
    »Ja, ja, ich habe meine Lektion schon gelernt!« versicherte er ha s tig.
    »Das stimmt. Du warst reumütig und hast dich entschuldigt. Deshalb durftest du auch wieder in das Spiel eintreten. Du hättest mich zwar nicht umarmen können, aber ich durfte es mit dir tun. Weil du mich nämlich dazu bewegt hast, auch wenn es unprize s sinnenhaft war.«
    »Es war eine großartige Umarmung.«
    »Wäre ich keine Prinzessin, wäre es leichter für dich, eine Bezi e hung zu mir herzustellen.«
    Dug begriff, daß sie ihm gerade etwas sehr Wichtiges mitteilte. Nicht direkt, sondern gewissermaßen um die Ecke. Daß er, sollte er sie beispielsweise küssen wollen, dies vielleicht tatsächlich ei n mal würde tun können, sofern er sie nur hinreichend beeindruckte, um in ihr den Wunsch zu wecken, ihn ihrerseits zu küssen. Es gab also keine absoluten Verbote. Er mußte nur lernen, das Spiel ric h tig auszusteuern. Das war gut zu wissen.
    Schon bald hatten sie die Pastete verzehrt und machten sich wi e der auf den Weg. Einige Zeit später wurden sie von einem Flu g drachen bemerkt. Er schwenkte in ihre Richtung und stieß Dampfwolken der Vorfreude aus. Dug wollte gerade sein Schwert zücken, als Nada ihn daran hinderte. »Mit einem Schwert kannst du gegen einen Feueratmer nichts ausrichten«, erklärte sie. »Der würde dich schon grillen, noch bevor deine Waffe überhaupt zum Einsatz kommt.«
    Das sah Dug ein. »Dann sollten wir uns wohl besser hinter e i nem Baum verstecken.«
    »Nein, ich werde ihn einfach verscheuchen.« Plötzlich hatte sie sich in eine kleine Schlange verwandelt und schlüpfte aus ihren Kleidern.
    Damit wollte sie einen Drachen erschrecken?
    Doch kaum waren die Kleider gänzlich abgestreift, als sie sich auch schon in eine große Schlange verwandelte. In eine riesige, um genau zu sein. Dreimal so groß wie der Drache. Dann hob sie ihr Riesenhaupt, riß das gewaltige Maul auf, um eine schier grauene r regende Reihe von Fangzähnen zu präsentieren, und zischte den Drachen heftig an.
    Der Drache brachte lieber keine Einwände vor. Mitten in der Luft flog er eine Schleife und floh.
    Die Schlange glitt in Nadas Kleider zurück. Dug mußte nicht erst gebeten werden; er hatte seine Lektion tatsächlich gelernt. Auße r dem hatte er nun einen kleinen Einblick darin gewonnen, wie sie ihn daran würde hindern können, sie mit Gewalt zu küssen – i n dem sie ihm einfach den Kopf abbiß. Also drehte er sich um, legte das Gesicht an den Stamm eines Baums und schloß die Augen. Er wartete so lange, bis Nada ihm meldete, daß er wieder hinsehen durfte.
    Sie hatte wieder ihre normale, wunderschöne Menschengestalt angenommen. »Du bist wirklich beeindruckend«, sagte er. Doch damit meinte er nicht ihre Menschengestalt.
    »Danke.« Sie wußte schon, was er damit ausdrücken wollte.
    Nun setzten sie ihren Marsch fort. Dug war glücklich; nicht nur, daß er ins Spiel zurückgekehrt war – er erlebte jetzt auch das ganze Abenteuer. Hätte es Schöneres geben können?
    Der Tag neigte sich seinem Ende zu. »Wir werden bald das Nachtlager aufschlagen müssen«, meinte Nada. »Denn vor Nach t raubtieren kann ich dich nicht so gut schützen.«
    »Nacht? Jetzt schon? Es kommt mir eigentlich so vor, als wäre erst eine Stunde verstrichen!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht verläuft die Zeit in Mundania anders. Möglich, daß dort erst eine Stunde vergangen ist. Aber hier ist inzwischen ein guter Teil des Tages verstrichen. Falls du es vo r ziehen solltest, das Spiel zu verlassen, könntest du ja am Morgen wiederkommen…«
    »Ganz bestimmt nicht! Wenn es nach mir geht, werde ich das Spiel überhaupt nicht mehr verlassen. Es könnte ja sein, daß ich sonst nicht wieder hineinkomme.«
    Sie dachte mit ernster Miene eine Weile darüber nach. »Ich gla u be, daß du durchaus wieder zurückkehren könntest, solange du nur die Spielregeln befolgst und deinen Glauben beibehältst. Auf jeden Fall wärst du dort sicherer.«
    »Muß ich mich denn nicht der Gefahr stellen, anstatt mich in S i cherheit zu bringen? Ich meine, wäre das fair?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, daß es bei dir liegt. Ich weiß, daß ein Spieler durchaus fortgehen kann, um das Spiel an einem and e ren Tag fortzusetzen – und zwar so, als wäre dazwischen übe r haupt keine Zeit vergangen. Das

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