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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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Feuerzunge leckte an dem hastig errichteten Schild und erwärmte ihn, bis er schmolz. Die Männer mußten ihn fallen lassen, um sich nicht die Finger zu verbrennen.
    »So geht das also!« sagte Wasserstoff verärgert. »Nun gut, dann werde ich eben Feuer mit Feuer bekämpfen!«
    Darauf schoß seine Gruppe einen Fluch ab, der so heiß war, daß er die Luft um sich herum entzündete. Flammend jagte er über den Himmel, schlug in die Festung ein und sprengte sie auseina n der, bis nur noch brennende Trümmer übrigblieben. Der Himmel selbst fing Feuer, um auf alle Zeiten zu flackern, was man später Nordlicht nannte. Ein Waldstück am Boden brach in Flammen aus, die so heftig loderten, daß sie sich nie mehr löschen ließen.
    Und wieder hatte das eigentliche Ziel sich ihrem Zugriff entz o gen. Feiger Anti-Held, der er war, hatte Lautsprecher sich davo n gestohlen und es seinen glücklosen Gehilfen überlassen, der Wucht des Feuerfluchs zu trotzen. Das Feuer suchte und suchte, brannte dabei alles ab, dem es begegnete, doch der böse Magier war einfach nicht mehr da. Warum aber hatte Wasserstoff den Fluch ein weiteres Mal nicht mit einer zeitlichen Befristung vers e hen? »Diesmal dachte ich wirklich, wir hätten ihn«, erklärte er ve r legen.
    Auf diese Weise entstand die Region des Feuers, wo die Fla m men ewig loderten und nur Flammenwesen längere Zeit überda u ern konnten. Feuerfliegen und Feuerrülpser liebten diese Gegend; gewöhnliche Leute oder Geschöpfe traf man dort kaum an.
    »Als Held bin ich ein ziemlicher Versager«, gestand Wasserstoff niedergeschlagen.
    Lautsprecher hatte sich inzwischen ins tiefste Innere des une r forschten Xanth zurückgezogen und glaubte, daß niemand ihn dort würde aufspüren können. Er ließ sich an einem hübschen See nieder und zwang die armen Fische, ihm zu gehorchen, während die Wassernymphen ihm zum Vergnügen dienten. Um sein Wa s serwerk legte sich ein monströser Wasserdrache, der jeden Ei n dringling sofort aufgefressen hätte. Wasservögel hielten wachsam Ausschau nach allen feindlichen Kräften. Es schien, als würde niemand Lautsprecher hier etwas anhaben können.
    Doch Wasserstoff hatte gelernt, nie aufzugeben. Er führte seine Gruppe ans Ufer des Sees und schickte die treue Bec aus, um alles zu erkunden. Bec war stets rufbereit und führte ihre Aufgabe i m mer erst zu Ende, bevor sie mit einer neuen begann. Leise durc h schwamm sie den See und begutachtete die stattlichen Verteid i gungsanlagen. »Das wird ein ziemlich feuchtes Unterfangen«, me l dete sie danach.
    Und so baute sich Wasserstoff am Seeufer auf und rief: »Lau t sprecher, komm jetzt raus und werde endlich zu einem Modell von einem Bürger, sonst spüle ich dich weg!«
    Die einzige Antwort, die er erhielt, war ein Schwall Brackwasser, in dem seine Gruppe fast ertrunken wäre. Dann richteten der Wa s serdrache und die Wasservögel ihre Aufmerksamkeit auf ihn und zogen sich zum Angriff zusammen.
    »Gut, dann wird das eben ein Wasserkrieg«, sagte Wasserstoff flüssig. Seine Gruppe pumpte einen Fluch auf, der so feucht war, daß er selbst die Sonne ertränkt hätte, hätte er sie getroffen. Doch zum Glück war die Sonne klug genug, sich von ihm fernzuhalten. Der Fluch traf die Wasseranlage zielgenau und spülte alles in den See. Dann füllte er den See bis zum Überlaufen und türmte sich schließlich zu einem Berg mit zornig schäumendem Gipfel, wä h rend er Ausschau nach seinem eigentlichen Ziel hielt.
    Doch Lautsprecher war schon wieder verschwunden. Das Wa s ser suchte ihn überall, wusch das Land zu einer tiefen Mulde aus, konnte ihn aber nicht aufspüren. So flachte es sich mit feuchtem Schulterzucken wieder ab und strömte in den Westen, wo es zu einem halbverbackenen Sumpfgebiet wurde, und in den Osten, wo es in einem Fluß mündete und verschwand. Denn diesmal – we l che Überraschung! – hatte Wasserstoff noch rechtzeitig daran g e dacht, den Fluch zeitlich zu befristen.
    So entstand der Wasserflügel, eine passive Region, wo Menschen und Tiere zusammenleben und sich vermischen konnten. Es war ein insgesamt recht angenehmes Gebiet, wo sich schon bald eine stattliche Gemeinde von Meerleuten entwickelte, die schonend mit ihrer Umwelt umgingen und denen Besucher stets willkommen waren.
    Unterdessen hatte Lautsprecher sich weiter im Norden etabliert. Es war ein ödes Gebiet, wo niemand hinwollte, und eigentlich war Lautsprecher auch nicht allzu begierig darauf; aber ihm gingen nun mal die

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