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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Vorschlag in Gedanken auf meine Liste: Benediktiner, Florenz, Klöster. Ich musste herausfinden, wie der Nachname des Mönchs lautete, während Laura versuchen konnte, irgendwelche möglichen Verwandten in Kalifornien ausfindig zu machen oder zu sehen, ob Bruder Michael eine Verbindung zu Larnaca oder zu der Kathedrale in Mexiko gehabt hatte. Schließlich konnte man nie wissen. »Zumindest haben wir jetzt schon einmal mehrere Anhaltspunkte.« Mir gefiel die Tatsache, dass ich detektivischen Spürsinn beweisen musste, zwar noch immer nicht, aber zumindest war ein gewisser Fortschritt zu erkennen.
Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Wir sollten uns jetzt verabschieden. Ich habe in einer Viertelstunde einen Gerichtstermin.«
»Gut«, sagte ich. »Kein Problem. Aber Sie haben mir noch immer nicht erklärt, wo sich Eddie aufhält.«
»Ach, ja – natürlich. Das hätte ich beinahe vergessen«, erwiderte Larson. »Er lebt seit einiger Zeit im Altenheim CoastalMists.« Ein Schatten huschte über seine Miene. War es vielleicht Sorge? »Ich hoffe wirklich, dass er uns behilflich sein kann, aber ich glaube es eigentlich nicht. Soweit ich verstanden habe, redet er an schlechten Tagen völlig unverständliches Zeug, während er an guten Tagen ununterbrochen erzählt, wie er in seiner Jugend Dämonen enthauptet hat. Die Pfleger halten ihn natürlich für verrückt.« Der Richter sah mich an. »Ich persönlich nehme ja eher an, dass er unter Alzheimer leidet und in die Erinnerung an seine besten Jahre eingetaucht ist.«
Ich antwortete nicht, fühlte mich aber auf seltsame Weise bedrückt. Larson hatte mir bereits erzählt, dass Eddie schwach war; in dieser Hinsicht hatte sich also nichts geändert. Aber auf einmal tauchte bei seiner Schilderung des früheren Dämonenjägers ein schreckliches Bild vor mir auf. Würde ich eines Tages auch so enden? Allein am Ende meines Lebens, senil und nur noch an meine früheren Zeiten mit Eric denkend?
Nein. Ich hatte eine Familie. Ich hatte Kinder. Ich hatte einen Mann, der mich liebte. Im Gegensatz zu Eddie Lohmann war ich nicht allein. Ich schloss die Augen und dachte für einen Moment an den alten Mann in seinem traurigen Heim. Wir hatten uns zwar noch nicht kennengelernt, aber etwas verband uns miteinander.
Ich nahm mir vor, ihn zu besuchen. Das war das wenigste, was ich tun konnte.
VIERZEHN
    Ich sah kurz bei Laura vorbei, ehe ich mich auf den Weg zum Altenheim machen wollte. Sie saß an ihrem Küchentisch, den Laptop vor sich aufgeklappt, und war damit beschäftigt, wild auf die Tastatur einzuhämmern. Ich trat hinter sie und sah, dass sie sich auf der Website der Touristeninformation von Larnaca befand.
    »Ich versuche dich mit meinen Einfällen zu beeindrucken«, sagte sie. »Habe ich schon Glück?«
»Nicht schlecht.«
»Gut. Denn der einzige Ort, den du mir nanntest, war Larnaca. Danach weiß ich leider nicht weiter. Allerdings habe ich heute Vormittag bereits einiges über die Kathedrale herausgefunden.«
Ich hatte begonnen, über ihre Schulter hinweg zu lesen (auf der Seite wurde von Larnacas lockerer Atmosphäre und seinen faszinierenden Spuren der Vergangenheit geschwärmt), doch nun horchte ich auf. »Über St. Mary?«
»Genau. Da du gemeint hast, dass Goramesh hier etwas sucht, hielt ich es für das Beste, erst einmal die Kathedrale genauer unter die Lupe zu nehmen.«
»Sie hat eine ziemlich interessante Geschichte, findest du nicht?«, fragte ich. »Hast du von der Asche der Heiligen gelesen, die in den Mörtel gemischt wurde?«
Ihr klappte förmlich die Kinnlade herunter. »Das weißt du schon? Ich hatte gedacht, dass ich dir etwas Neues mitteilen könnte.«
»Sorry. Das ist nichts Neues für mich. Aus diesem Grund sind Eric und ich hierhergezogen. Wir dachten nämlich, dass diese Stadt deshalb dämonenfrei ist.« Ich lachte verächtlich. »Tolle Theorie.«
»Dämonenfrei oder nicht – die Kathedrale hat jedenfalls viele Tragödien miterlebt.«
»Tragödien? Welche Tragödien?«
»Fünf der ursprünglichen Missionare wurden ermordet. Wurden zu Märtyrern, wie das wohl bei euch Katholiken heißt. Sie wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Einfach schrecklich, nicht wahr?«
»Interessant«, sagte ich. »Das wusste ich nicht.«
»Wirklich nicht?« Ihre Miene hellte sich sichtlich auf. »Das hast du nicht gewusst?«
»Nein, das habe ich wirklich nicht gewusst. Aber jetzt erzähl schon.«
»Also, der schlimme Teil der Geschichte ist die Tatsache, dass sie verbrannt wurden. Aber

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