Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
Vom Netzwerk:
Garten zu sich nach Hause. Während Timmy ein Kindervideo ansah, wartete ich gemeinsam mit Eddie in der Küche auf Allie, die zum Umziehen nach oben gegangen war. Eddies plötzliche Ausbrüche waren merklich seltener geworden, und er schien weniger verwirrt zu sein. Ich wollte ihm so viele Fragen stellen – Was ging eigentlich in Coastal-Mists vor sich? Wusste er von Goramesh? Hatte er irgendeine Ahnung, was der Dämon suchte? –, aber dies war das erste Mal, dass wir uns unter vier Augen sprechen konnten.
Ich machte Tee und überlegte mir, wie ich die Unterhaltung am besten beginnen könnte.
»Earl Grey«, erklärte Eddie. »Nicht einen dieser labbrigen Kräutertees.«
»Kein Problem.«
»Ich verstehe nicht, wie jemand dieses Zeug trinken kann«, plapperte er vor sich hin. »Verdammter Warmduscher-Tee.« Er sah mich an. »Was trinkst du?«
»Jedenfalls nichts für Warmduscher – so viel ist schon mal klar.«
»Hm.« Seine Augen wurden schmaler, und er zog die buschigen Augenbrauen zusammen, sodass sie ein V über seiner Nase bildeten. »Kein Warmduscher-Getränk, aber dafür führst du ein ziemliches Warmduscher-Leben.«
Ich horchte auf. »Wie bitte?«
»Du hast gesagt, du wärst eine Jägerin. Du bist aber keine Jägerin. Du hast eine Familie, ein Haus, alles völlig durchschnittlich.« Er klang so, als ob er das wirklich verachtenswert fände. »Zuerst dachte ich ja, das könnte eine Fassade sein und du trainierst in Wirklichkeit das Mädchen. Aber das stimmt nicht. Du bist nicht mehr mit von der Partie.«
»Herzlichen Dank. Aber es stimmt. Ich habe mich zurückgezogen.«
Er schnaubte verächtlich. »Wie ich sagte – ein Warmduscher.«
»Jetzt pass mal auf, Lohmann«, entgegnete ich scharf. »Ich kann dich genauso schnell nach Coastal-Mists zurückbringen, wie ich dich da herausgeholt habe.«
Er schnaubte erneut verächtlich. »Das würdest du nicht tun.«
»Verlass dich lieber nicht darauf«, entgegnete ich, ohne jedoch allzu viel Entschlossenheit in meine Worte zu legen.
»Also – warum will mich eine Jägerin, die nicht mehr arbeitet, kennenlernen?« Er betrachtete mich neugierig. »Brauchst du vielleicht jemanden, der dir einen gehörigen Tritt in den Hintern verpasst?«
Ich lachte. Meine Verärgerung ließ deutlich nach. »Also eines kann man dir nicht nachsagen, Eddie. Und zwar, dass du langweilig wärst.«
Er rückte die Brille auf seiner Nase zurecht und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Zeit für deine Geschichte, Mädchen. Warum hast du dich wieder auf dieses ganze Spiel eingelassen?«
Was den richtigen Zeitpunkt betraf, mit ihm ins Gespräch zu kommen, so hätte ich es selbst nicht besser machen können. Ich erzählte ihm also alles von Anfang an, beginnend mit dem alten Mann im Supermarkt, bis zum heutigen Tag. »Irgendwelche Ideen?«, fragte ich, nachdem ich meine Geschichte beendet hatte. Das Geräusch der laufenden Dusche über uns hatte aufgehört. Ich hatte rasch gesprochen, aber doch nicht zu rasch. Allie würde sicher jeden Augenblick bei uns auftauchen. Inbrünstig hoffte ich, dass Eddie ein paar Antworten auf meine Fragen hatte. Noch mehr hoffte ich jedoch, dass er schnell damit herausrückte.
»Ideen …« Er machte eine Pause und schnalzte leise. »Nein. Keine Ideen.«
Ich war enttäuscht. Ich hatte wirklich gehofft, dass er uns weiterhelfen konnte. Aber zumindest war seine Antwort schnell gekommen. »Na ja. Kann man nichts machen. Ich wollte es zumindest probieren.«
Wieder schnaubte er belustigt. »Hast du etwa Hummeln im Hintern, Mädchen? Ich bin noch nicht fertig. Ich habe gesagt, dass ich keine Ideen habe, aber das liegt einfach daran, dass ich auch gar keine brauche. Nein. Ich brauche keine Ideen, weil ich bereits genau weiß, was dieser verdammte Dämon will.«
Wieder machte er eine Pause und trank genüsslich einen Schluck Tee.
Am liebsten hätte ich ihm vor Ungeduld die Tasse aus der Hand geschlagen. »Was?«, zischte ich. Ich wollte endlich eine Antwort. »Wenn du etwas weißt, dann spuck es aus, verdammt noch mal!«
»Er sucht die Lazarus-Knochen«, erklärte er, als ob das die einzig mögliche Antwort wäre.
Ich sah ihn an und blinzelte. Was zum Teufel waren die Lazarus-Knochen?
    Natürlich blieb mir keine Zeit, nachzuhaken, ehe Laura und Mindy wieder bei uns auftauchten. Ich überlegte mir kurz, ob ich Eddie in Stuarts Arbeitszimmer führen, die Tür hinter uns schließen und genauere Informationen von ihm verlangen sollte. Aber das hätte wahrscheinlich dazu

Weitere Kostenlose Bücher