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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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einzige, die mir einfiel.
Ich konnte keinen Schlaf finden.
    In meiner Welt war viel zu viel auf einmal ins Wanken geraten. Mein Leben schien auf einmal aus vielen losen Einzelteilen zu bestehen, und ich wusste nicht, wie ich sie wieder zusammensetzen sollte. Also warf ich mich unruhig in unserem leeren Bett hin und her. Stuart arbeitete mal wieder bis spät in die Nacht in seinem Zimmer, und mein Verfolgungswahn erreichte geradezu epidemische Ausmaße.
    Ich rollte mich zusammen, umschlang mein Kopfkissen und versuchte nicht darüber nachzudenken, was ich tun würde, wenn der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte, sich mit Dämonen zusammengetan hatte. Eigentlich konnte ich nicht glauben, dass ich mich so sehr in dem Charakter des Mannes, den ich liebte, getäuscht hatte. Aber alles schien darauf hinzuweisen, dass Stuart etwas Ungutes im Schilde führte.
    Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken. Ich wollte endlich schlafen. Um nicht länger an meinen Mann denken zu müssen, konzentrierte ich mich auf anderes. Zum Beispiel versuchte ich durch logische Kombination herauszufinden, wo Bruder Michael die Lazarus-Knochen versteckt haben konnte. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, aber so dachte ich zumindest über Knochen, Körper, die auferstehen, und Dämonen nach, die in San Diablo die Vorherrschaft übernahmen, bis die Welt mit einem lauten Knall unterging.
Nicht gerade vergnüglich oder entspannend.
    Aber das würde auch gar nicht passieren, wenn es mir gelang, Goramesh aufzuhalten.
Leider wusste ich noch immer nicht, wie ich das bewerkstelligen konnte.
Irgendwann musste ich dann wohl doch eingeschlafen sein, denn ich wachte auf, als sich die Matratze bewegte. Stuart hatte sich auf seiner Seite hingelegt. Ich rollte mich zur Seite und stützte mit dem Ellenbogen meinen Kopf ab, um ihn besser betrachten zu können.
»Hi«, sagte ich.
»Selber hi.«
»Woran hast du gearbeitet?«
»An diesem Immobiliengeschäft«, sagte er. »Das Übliche.«
»Aha.« Ich setzte mich auf, schob mir das Kissen in den Rücken und lehnte mich dann zurück. »Willst du mir davon erzählen?«
»Es ist ziemlich langweilig, Kate. Und außerdem ist es schon spät.«
»Verstehe.« Ich presste die Lippen zusammen und überlegte, wie ich das Ganze am besten angehen sollte. Eigentlich war es sonst eher meine Art, direkt anzugreifen. Außerdem hatte ich nicht viel zu verlieren. »Bist du irgendwie beunruhigt?«, wollte ich wissen. »Gibt es etwas, was du mir noch nicht erzählt hast?«
»Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, erwiderte er. Er klang überrascht. Wahrscheinlich wäre ich auch darauf hereingefallen, wenn er nicht, statt mich anzusehen, seine Bettdecke zurechtgezupft hätte.
»Normalerweise sprichst du mit mir über deine Arbeit. Mann, Stuart, normalerweise langweilst du mich sogar endlos mit deiner Arbeit.«
Ich erzählte ihm nicht, dass ich normalerweise auch sofort abschaltete, wenn er davon erzählte. Das wäre doch etwas zu viel Ehrlichkeit auf einmal gewesen. »Aber in den letzten Tagen hast du überhaupt nichts mehr davon gesagt. Irgendwie mache ich mir Sorgen, dass etwas nicht stimmen könnte.«
»Es ist alles in Ordnung«, entgegnete er. »Ich bin nur müde. Können wir jetzt schlafen?«
»Natürlich. Klar. Aber du kannst jederzeit mit mir sprechen, das weißt du.«
»Ich weiß, Kate.« Leicht genervt schaltete er das Licht auf seiner Seite aus. Ich zog mir die Decke bis zur Nase. Angespannt wartete ich darauf, ob er mich berühren würde, und hoffte, dass ich dann nicht zurückschrecken würde. Doch er blieb regungslos liegen. Nach einer Weile des Schweigens rollte ich mich wieder auf seine Seite und sah ihn an.
»Was ist eigentlich mit Clark?«, wollte ich wissen.
Stuart antwortete nicht gleich. »Was soll mit ihm sein?«
»Wir haben auch über ihn nicht viel gesprochen. Was treibt er so? Was hat er vor, wenn du seine Stellung bekommst?«
Jetzt musste er lachen. »Wenigstens hast du ›wenn‹ und nicht ›falls‹ gesagt.«
»Na ja. Du wirst ja auch gewinnen, oder nicht?«
»Denke schon«, erwiderte er mit einer Stimme, die mir einen kalten Schauder über den Rücken jagte.
»Und was macht dann Clark?«, bohrte ich nach.
»Er wird sich zurückziehen. Sein Onkel ist gestorben und hat ihm tonnenweise Geld hinterlassen. Er hat sich bereits ein Haus in Aspen gekauft. Clark muss garantiert sein Leben lang nicht mehr arbeiten.«
»Wow«, sagte ich und runzelte die Stirn. Falls tatsächlich ein

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