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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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»Wirklich?« Ich konnte den ungläubigen Ton in meiner
Stimme nicht unterdrücken. Die Forza war eine Organisation
höchster Geheimhaltungsstufe. Noch nie zuvor hatte ich von
jemandem gehört, der sie einfach so kontaktierte.
»Corletti fand das wohl auch ungewöhnlich«, fuhr er fort,
»aber ich hatte mich privat intensiv mit Dämonen und der
Unterwanderung unserer Massengesellschaft durch schwarze
Magie auseinandergesetzt und war dabei in einem alten Buch
über einen vagen Hinweis auf die Forza gestolpert. Ich war
fasziniert, und je mehr ich nachforschte, desto entschlossener
wurde ich, herauszufinden, ob es diese Organisation wirklich
gab oder ob sie nur ein Hirngespinst des Autors war.« »Ich bin beeindruckt.«
»Ich brauchte insgesamt fünf Jahre, aber es gelang mir.« Er
lächelte. »Es waren ziemlich interessante Jahre. Man trifft die
erstaunlichsten Charaktere, wenn man über eine Elitetruppe
von Dämonenjägern Nachforschungen anstellt.«
»Padre Corletti hat Sie also an Bord genommen, und von da
an waren Sie mit dabei?«
»So in etwa. Ich habe von Rom aus gearbeitet, bis vor etwa
zehn Jahren neue Vorschriften in Kraft traten. Sobald es uns
erlaubt war, neben unseren Pflichten für die Forza auch noch
einen zweiten Beruf auszuüben, kehrte ich nach Los Angeles
zurück und begann dort wieder als Jurist.«
Eric und ich waren auf ähnliche Weise wieder in den USA
gelandet. Wir hatten uns nach unserer Hochzeit in Los Angeles
niedergelassen und waren dann weiter die Küste hoch nach San Diablo gezogen, als ich schwanger wurde. »Und dann berief
man Sie an den Gerichtshof?«
»Ja. Drei Jahre später wurde ich an den Obersten Gerichtshof
von Kalifornien berufen.«
Wir waren inzwischen in meiner Straße angekommen, und
Larson parkte vor unserem Haus. Er schaltete den Motor ab
und wandte sich mir zu. »Wie Sie sich wahrscheinlich vorstellen
können, war meine neue Position für die Forza ziemlich nützlich. Das Strafjustizsystem bietet einen faszinierenden Einblick
in alle möglichen Dämonenaktivitäten.«
»Das kann ich mir gut vorstellen«, sagte ich. Sein Tonfall
klang sachlich – ganz so, als ob ein Meteorologe über das Wetter oder ein Arzt über Laborergebnisse sprechen würde. Für ihn
mochte es das normale Einerlei seiner Arbeitswelt sein, aber ich
spürte, wie sich erneut mein Magen zusammenkrampfte. Für
mich war das alles nicht mehr normal. Schon seit langer, langer
Zeit nicht mehr.
Und doch fand ich mich auf einmal in dieser Situation wieder. Der Mann, der neben mir saß, verfolgte in seinem Zweitberuf Dämonen und setzte sich dabei mit den verschiedensten
Methoden auseinander, wie man sie besiegen konnte. Ich war in
die Welt des Dämonentötens zurückgekehrt.
Mir lief es kalt den Rücken hinunter, und auf einmal sehnte
ich mich danach, die Stimmen meiner Kinder zu hören. Mit
einer Gänsehaut auf den Armen begann ich in meiner Handtasche nach dem Handy zu suchen. Während Larson zusah,
wählte ich Stuarts Mobilfunknummer. Es klingelte einmal, und
noch einmal und dann vernahm ich seine Stimme: »Bitte sag
mir, dass du mich retten willst.«
Ich war sofort beunruhigt. »Wieso? Was ist los?«
Larson schaute mich aufmerksam an, und auch in seiner
Miene spiegelte sich eine gewisse Beunruhigung wider. Ich hatte
die Hand bereits an der Autoverriegelung und spielte nervös
damit.
Stuart lachte. »Nichts ist los. Ich wollte dir keine Angst einjagen, Schatz. Hast du etwa angenommen, dass ich die Kinder
irgendwo zwischen dem Parkplatz und den Restaurants verloren hätte?«
»So in etwa«, erwiderte ich erleichtert. »Kann ich mit ihnen
sprechen?«
»Klar, wenn du willst, dass Tim einen Brüllanfall bekommt.
Er sitzt gerade mit Allie auf dem Karussell. Es geht ihm gut.
Aber wenn er jetzt Mamis Stimme hört …«
»Okay Schon verstanden.« Das Letzte, was ich brauchte, war
ein heulender Timmy und ein entnervter Stuart, der die Kinder
vorzeitig nach Hause brachte. »Wann meinst du, dass ihr wieder hier seid?«
»Keine Ahnung. Timmy ist momentan ganz zufrieden, und
da bin ich gern gewillt, so lange durchzuhalten, wie Allie das
will.«
Ich zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe. »Meinst du
das ernst?«
»Klar. Warum nicht? Ich habe Allie bereits gesagt, dass wir
hier in irgendeiner dieser Restaurantketten zu Mittag essen.« »Wirklich?« Stuart mochte Restaurantketten normalerweise
überhaupt nicht, aber Allie liebte sie, und es ist auch recht
einfach, in diesen Lokalen etwas für Timmy zu finden. »Dadurch

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