Daemonenblut
Wünsche erfüllen. Es ist nur… «
Ich schüttelte den Kopf. » Es ist okay, Dad. Wirklich. Aber ich brauche diesen Job. « Wie sollte ich mehr über meine Kräfte oder das, was ich gesehen hatte, herausfinden, wenn ich nicht mehr in den Hexenkessel durfte. » Du weißt, dass ich nicht der Typ bin, der sich leicht beeinflussen lässt. Mich fängt garantiert keine Sekte ufogläubiger Geisteranhänger ein. Ich denke einfach nur über Dinge nach und darüber, ob und warum Leute an so etwas glauben. Das ist alles. Und es ist kein Grund, mir diesen Job zu verbieten. « Ihm war anzusehen, dass er wankte. Vermutlich war es sein schlechtes Gewissen, das ich mit meinen unbedachten Worten hervorgeholt hatte, das ihn jetzt nachgeben lassen würde. Um sicherzugehen, fügte ich noch hinzu: » Du willst nicht, dass ich einen Heulanfall bekomme. Das halten die Möbel vielleicht nicht aus. «
Meinen letzten großen Heulkrampf hatte ich mit zwölf gehabt. Damals war ich so wütend und enttäuscht darüber gewesen, dass Dad mir verboten hatte, auf eine Party zu gehen. Die erste Party meines jungen Lebens, auf der obendrein der tollste Typ des Universums sein würde. Zumindest fand ich das damals. Ich war so verschossen in diesen Kerl und so stinksauer auf Dad gewesen, der im Begriff war, mir mein ganzes Leben zu ruinieren. Dass ich mit meinem Schwarm noch nie ein Wort gewechselt hatte und er obendrein fünf Jahre älter war als ich, hatte damals keine Bedeutung gehabt. Mein Heulanfall war so heftig gewesen, dass ich nicht gesehen hatte, wohin ich lief, als ich aus dem Zimmer stürmte. Ich knallte geradewegs gegen die Glasvitrine. Die Scheiben blieben ganz, aber bei der Erschütterung lösten sich alle Zwischenböden, krachten lärmend nach unten und zermalmten Dads Whiskyvorräte im untersten Fach.
Bei der Erinnerung an diesen denkwürdigen Augenblick meiner pubertären Rebellionskarriere begannen Dads Mundwinkel verdächtig zu zucken. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen und schließlich prusteten wir beide los.
» Du hast meinen 18jährigen Ardbeg platt gemacht « , keuchte Dad, noch immer lachend.
Ich kicherte. » Und du meine Verlobung mit Mr Perfect verhindert! « Über den ich neulich gehört hatte, dass er von der Uni geflogen war und jetzt in einem Schnellrestaurant arbeitete.
Als wir uns schließlich wieder fingen, seufzte Dad. » In Ordnung, bleib in dem Laden, wenn es dir dort gefällt. Aber versprich mir, solchen Ritualen in Zukunft aus dem Weg zu gehen. «
Worauf du wetten kannst!
» Versprochen. « Wer konnte schon wissen, was Madame mir als Nächstes angedeihen ließ. Am Ende würde ich noch einen von Peppers geliebten Vampiren beschwören. Oder selbst zu einem werden. Ich stand auf und küsste ihn auf die Stirn. » Danke, Dad. «
Ich räumte meinen Teller in die Spülmaschine und wollte wieder nach oben gehen.
» Riley? «
In der Tür blieb ich noch einmal stehen. » Ja? «
» Eigentlich wollte ich die richtige Gelegenheit dafür abwarten, aber vielleicht ist jetzt genau der passende Moment « , sagte er. » Wenn es mit den Schichten weiter so gut klappt, habe ich bis nächsten Sommer alles abbezahlt. Dann kann ich dir dein Studium finanzieren und du kannst aufhören zu arbeiten und dich ganz auf deine Zukunft konzentrieren. «
» Das sind tolle Neuigkeiten, Dad! «
» Es tut mir wirklich leid. «
Ich nickte nur. Mehr ließ der dicke Kloß nicht zu, der mir die Kehle zuschnürte. Ich war mir sicher, dass er nicht nur unseren Disput von eben meinte, sondern noch viel mehr. Die Zeit, in der er mir aus dem Weg gegangen war, seine Börsenzockerei, Moms Tod. Einfach alles, was in unserem Leben bisher schiefgegangen war.
Der Tag ging genauso nervenaufreibend weiter, wie er angefangen hatte. Im Laden schlichen Pepper und Jonah umeinander herum, ohne dass einer der beiden ein Wort sagte. Pepper warf mir einen flehenden Blick zu, als hoffte sie, ich könne ihre Probleme lösen. Nein, danke. Ich hatte genug eigenen Mist, um den ich mich kümmern musste.
Als sie kurz nach Mittag einmal im Lager verschwand, tauchte Jonah so plötzlich neben mir auf, als hätte er sich geradewegs an meine Seite gebeamt. » Ich brauche deinen Rat, Riley. «
Nicht du auch noch! Die Mischung aus Schnauben und Seufzen, die ich von mir gab, schien er als Aufforderung aufzufassen. Binnen einer Minute bekam ich von ihm seine Version des gestrigen Dates serviert.
» Ich habe wirklich versucht, ihr alles recht zu
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