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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Hilfe angewiesen! Nur wusste er nicht, wie er ihr das begreiflich machen sollte. Er setzte gerade zu einer Erwiderung an, als es klingelte.
    Sie nahm ein paar Geldscheine aus einer Keksdose. » Teller sind im Schrank neben dem Spülbecken « , sagte sie und drängte sich an ihm vorbei. Vom Gang aus rief sie: » Der Pizzaschneider ist in der Schublade drüber! «
    » Heißt das…? «
    » Das heißt, dass wir jetzt etwas essen, und dann werde ich sehen, wie mir die aktuelle Version deiner Geschichte gefällt. «
    Es kam nicht oft vor, dass Nick nicht wusste, was er sagen oder tun sollte. Ganz sicher hatte er sich noch nie so unsicher gefühlt. Ein falsches Wort von ihm konnte seine Bemühungen sofort wieder zunichtemachen. Er entschied, dass es besser war zu warten, bis Riley das Thema von selbst wieder aufgriff, und ging zum Schrank, um die Teller und den Pizzaschneider zu holen.
    » Was schulde ich dir für die Pizza? « , fragte er, als sie mit den beiden Kartons in die Küche kam und die Pizzen auf die Teller verteilte.
    » Geht aufs Haus. «
    An sich war er es gewohnt, die Rechnungen der Mädchen zu bezahlen, mit denen er ausging. Nicht, dass das hier ein Date war, aber bisher war noch keine überhaupt auf den Gedanken gekommen, danach zu fragen, wer die Rechnung übernahm. Sie setzten einfach voraus, dass er es tat.
    Zusammenfassend ließ sich bisher also sagen, dass Riley nicht dumm, ziemlich stur und obendrein auch noch ausgesprochen stolz zu sein schien. Ganz sicher war sie nicht so verpeilt, wie er sie nach ihrer ersten Begegnung eingeschätzt hatte. Vielleicht hatte er ihr unrecht getan und war nach seinem Gespräch mit Adam doch ein wenig abgelenkt gewesen, als sie die Straße überqueren wollte.
    Sie aßen schweigend. Riley stellte ihn auf die Probe, das war ihm klar. Und er war nicht sicher, ob er diese Prüfung bestehen würde, denn es fiel ihm immer schwerer, den Mund zu halten.
    Nach der halben Pizza hielt er es nicht mehr aus. » Okay, auch auf die Gefahr hin, dass ich deinen kleinen Test, oder was auch immer du hier mit mir abziehst, nicht bestehe. « Er warf das Stück Pizza, das er in der Hand hielt, auf den Teller zurück. » Verflucht! Lass mich doch nicht so in der Luft hängen! Ich muss jetzt wissen, wie du dich entscheidest. Auch wenn du mich rauswirfst– alles ist besser als diese Hinhalterei! « Vermutlich hatte er mit seinem Ausbruch seine letzte Chance zerstört. Andererseits konnte er auch nicht mit ihr zusammenarbeiten, wenn er ständig jedes Wort, jeden Blick abwägen und sie wie ein rohes Ei behandeln musste, um nur ja nicht zu riskieren, dass sie absprang.
    » Okay « , sagte sie nur.
    » Okay? « Dieses Mädchen trieb ihn in den Wahnsinn! » Was soll das jetzt wieder heißen? «
    » Das heißt, dass ich dir glaube und versuchen werde, dir zu helfen. «
    » Und diese Entscheidung kommt woher? Von der leckeren Pizza? «
    » Von deinem kleinen Ausbruch eben « , erwiderte sie ungerührt. » Der hat mich davon überzeugt, dass dir die Sache wohl wirklich ziemlich wichtig ist und die letzte Version deiner Geschichte tatsächlich die Wahrheit gewesen sein könnte. «
    » Du genießt es, mich zu foltern, oder? «
    Zum ersten Mal, seit er ihr begegnet war, grinste sie. » Worauf du wetten kannst! «
    Nachdem sie gegessen hatten, räumte Riley die Reste der Pizza in den Kühlschrank und verfrachtete die Teller in den Geschirrspüler. Obwohl das kaum länger als ein oder zwei Minuten dauerte, ein Witz gegen die endlose Zeit, die sie ihn hatte schmoren lassen, kam es Nick wie eine Ewigkeit vor, bis sie sich endlich wieder setzte.
    » Also gut « , sagte sie. » Fangen wir von vorne an. Warum ist Miles’ Geist so wichtig für dich? «
    » Er und Adam sollten ein Heilmittel für meinen Großvater besorgen. «
    » Dann sind die beiden Ärzte? «
    » Nein. «
    » Apotheker? «
    Sie wusste genau, dass sie das nicht waren, das war ihr anzusehen. Für sie war das nichts anderes als ein weiterer Versuch, ihn zu testen. Nick wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste. Riley Summers gehörte nicht zu denen, die blind tun würden, was er verlangte. Sie ließ sich nicht kaufen und offensichtlich auch nicht so leicht mit lückenhaften Informationen abspeisen. Wenn er sie auf seine Seite ziehen wollte, führte kein Weg an der Wahrheit vorbei. Oder zumindest einer abgespeckten Version davon.
    » Dass mein Großvater schwer krank ist, weißt du ja inzwischen. Die Ärzte haben ihn aufgegeben, und wenn

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