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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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    Riley stand auf und ging zum Fenster. Eine ganze Weile sagte sie nichts, blickte nur nach draußen. Es erschien Nick wie eine Ewigkeit, bis sie sich endlich wieder zu ihm umdrehte. » Was ist das für ein Gegenstand? «
    Wenn die falschen Leute erfuhren, wonach er suchte, konnte das alles zunichtemachen. Die Gefahr, dass ihm jemand zuvorkam und ihm das Artefakt aus reiner Profitgier vor der Nase wegschnappte, war groß. Umso sorgfältiger musste er abwägen, wem er davon erzählte.
    Natürlich bemerkte sie sein Zögern. Dass sie versuchte, ihn mit ihrem Blick geradezu zu durchbohren, machte es nicht einfacher zu entscheiden, wie viel er erzählen sollte. Wie schaffte sie es überhaupt, dass diese haselnussfarbenen Augen im einen Moment so warm und mitfühlend dreinblicken und kurz darauf aussehen konnten, als würden sie jeden Moment Feuer sprühen?
    » Erde an Nick! « , riss sie ihn aus seinen Gedanken. » Der Gegenstand. Was ist es? «
    » Genau genommen ist es vielmehr ein Artefakt als ein Gegenstand. Es nennt sich Herzstein. «
    » Ich vermute mal, wir sprechen hier nicht von einem Teil der Kronjuwelen. «
    » Nein. « Er atmete tief durch, dann ließ er jenen Teil der Wahrheit heraus, von dem er befürchtete, dass er sie davon abbringen könnte, ihm zu helfen. » Es ist Teil eines Dämons. «
    Wortlos ging sie zu ihrem Stuhl zurück und ließ sich drauffallen, als hätten ihr seine Worte die Luft rausgelassen. » Du solltest jetzt schnell weiterreden « , sagte sie. » Bevor ich anfange zu hyperventilieren. Am besten sagst du so was wie ›natürlich keine echten Dämonen, sondern nur eine seltene Affenart aus Neuguinea, die zufällig so heißt‹. Das wäre ganz gut. «
    » Sorry, keine Affen. «
    » Ein Insekt vielleicht? «
    » Von meinem Großvater weiß ich, dass es eine Art Parallelwelt gibt, die das Jenseits genannt wird. Dort leben jede Menge uns fremder Wesen, darunter auch Dämonen. Dieser Herzstein… er bindet die Dämonen an ihre Welt, aber er ist gleichzeitig ein Quell des Lebens und starker Magie. «
    » Vermutlich sollte ich mich jetzt über den Teil freuen, der besagt, dass der Stein sie an ihre Welt bindet. « Sie wirkte fast schon resigniert, als wäre das, was er ihr gegeben hatte, nur ein weiteres Glied in einer ganzen Kette. » Immerhin laufen sie nicht frei hier herum und killen Leute. Im Gegensatz zu Zauberern. «
    Nick fuhr hoch. » Mein Großvater würde niemals jemandem etwas tun! «
    » Dein Großvater vielleicht nicht. Der Kerl, der Miles mit einem Lichtstrahl erledigt hat, schon. «

21
    Noch eine weitere Offenbarung und mir würde der Kopf explodieren! Was war das für eine verhexte Woche? Ein Ritual, nach dem ich Geister beschwören konnte, meine Chefin, die mir etwas verheimlichte, freilaufende Zauberer, die Typen umbrachten, die mit dämonischen Artefakten handelten…
    Als wäre das nicht schon genug, war ich auch noch von meinem Date versetzt worden, und als Sahnehäubchen saß Nick Wolfe in meiner Küche, ein Kerl, mit dem ich vor ein paar Stunden freiwillig kein Wort gewechselt hätte.
    Er hatte auf freundlich umgeschaltet, was mich nicht wunderte, immerhin wollte er etwas von mir. Die Frage war nur, wie lange er durchhalten und sein herrisches Ego zügeln konnte. Ich gab ihm nicht mehr als zwei Stunden. Einen Tag höchstens. Schon jetzt sah er aus, als würde er mir am liebsten klarmachen, wer hier das Sagen hatte.
    Nachdem ich Nick von meinem Versuch, Miles’ Geist zu rufen, und der Vision erzählt hatte, die ich stattdessen zu sehen bekommen hatte, war er aufgestanden. Eine Weile hatte er hinter dem Stuhl gestanden, die Arme auf die Lehne gestützt, und mich über den Tisch hinweg angesehen, als versuche er herauszufinden, ob ich ihn verscheißern wollte. Dabei hatte ich ihm nur den Teil erzählt, der Miles betraf. Meine anderen merkwürdigen Erlebnisse dieser Woche hatte ich für mich behalten. Die gingen ihn nun wirklich nichts an.
    Meine Güte, dieser Kerl hatte wirklich einen Stock im Hintern! Selbst in einem Gespräch über Dämonen und Zauberei sah er aus, als würde er eine Vorstandssitzung leiten. Lediglich, wenn es um seinen Großvater ging, änderte sich das. Dann wirkte er fast menschlich. Vorhin hatte ich einmal kurz das Gefühl gehabt, hinter seine Maske schauen zu können. Wie er mich angesehen hatte, als ich– zugegebenermaßen ohne darüber nachzudenken– nach seiner Hand gegriffen hatte. Als hätte das noch nie jemand getan.
    Irgendwann kam er

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