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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Information erklären.
    Natürlich mussten wir in den Keller.
    Wie in einem schlechten Film, schoss es mir durch den Kopf, als wir den Aufzug betraten und Nick den Knopf für das Untergeschoss drückte.
    » Wieso haben sie dich überhaupt angerufen? « Ich hatte mich wirklich bemüht, die Klappe zu halten, aber die Vorstellung, gleich diesen Ort zu betreten, den ich bisher nur aus dem Fernsehen kannte, machte mich nervös. Ich musste mich ablenken. Abgesehen davon wollte ich es wirklich wissen.
    Einen Moment wirkte Nick verwirrt, bis er begriff, worauf ich hinauswollte. » Pauls älterer Bruder ist bei der Polizei « , sagte er. » Den habe ich gebeten, mir Bescheid zu geben, wenn jemand auftaucht, auf den Adams Beschreibung passt. «
    » Du hast von Anfang an nach einem Toten suchen lassen? «
    » Tot, verletzt, verhaftet. Die beiden letzten Optionen wären mir lieber gewesen. «
    Ich nickte. » Und der Pathologe? «
    » Der weiß nur, dass ich von einem Polizisten hergeschickt wurde, um einen unbekannten Toten zu identifizieren. «
    Der Aufzug gab ein Ping von sich, als wir das Untergeschoss erreichten. Wir verließen die Kabine und traten auf den Gang. Hier war es kühler als oben. Ganz normal für ein Kellergeschoss, trotzdem bildete ich mir ein, dass die Temperatur mit den Kühlfächern zu tun haben musste, in denen die Toten gelagert wurden. Selbst die Lampen verströmten nicht länger warmes gelbes Licht, sondern sandten einen kühlen bläulichen Schimmer aus. Unsere Sohlen quietschten, als wir dem verlassenen Gang zu einer Art Vorzimmer folgten. Die Tür stand offen. Über Nicks Schulter erhaschte ich einen Blick in den Raum, dessen Wände mit offenen, bis zur Decke reichenden Regalen zugestellt waren, die bis auf den letzten Zentimeter mit Akten vollgestopft zu sein schienen. An einem Schreibtisch in der Mitte des Raums saß ein Mann und ließ den Blick immer wieder zwischen der Akte vor sich und dem Bildschirm dahinter hin und her wandern. Als sich Nick räusperte, sah er auf. Er war jung, vielleicht nicht einmal dreißig, jedenfalls deutlich jünger, als ich mir einen Kerl vorgestellt hatte, der seine Tage im Leichenkeller verbrachte.
    » Sie müssen Mr Wolfe sein « , sagte er und stand auf. Marc Jones stand auf seinem Namensschild. Kein Titel. Nur der Name. » Der Doktor ist nicht mehr im Haus, deshalb werde ich Sie begleiten. Ich bin der gerichtsmedizinische Assistent. «
    Ein beiläufiges Nicken war das einzige Anzeichen von Höflichkeit, das Nicks Anspannung zuzulassen schien, ehe er ohne Umschweife zur Sache kam. » Wo ist er? «
    » Folgen Sie mir. « Jones führte uns den Gang entlang, vorbei an einem Kaffeeautomaten, mehreren Türen und um drei Ecken herum, ehe er schließlich an einer weiteren Tür stehen blieb. » Bisher konnten wir den jungen Mann nicht identifizieren « , erklärte er, die Hand schon auf dem Türgriff. » Er hatte keine Papiere bei sich und seine DNA und Fingerabdrücke sind in keiner Datenbank gespeichert. Mir wurde gesagt, dass Sie uns möglicherweise weiterhelfen können. «
    Jones sagte noch mehr, erzählte etwas von Zahnabdrücken, die jetzt die einzige Möglichkeit wären, ihn vielleicht noch zu identifizieren, doch ich hörte nicht mehr richtig hin. Mich beschäftigte die Frage, was passieren würde, wenn es wirklich Adam war, der da drinnen auf uns wartete. Würde Nick ihn tatsächlich identifizieren? Oder würde er vorgeben, den Mann noch nie gesehen zu haben? Wenn Nick zugab, Adam zu kennen, würde das eine Menge unangenehmer Fragen nach sich ziehen. Fragen, die er womöglich nicht beantworten konnte oder wollte. Plötzlich wünschte ich mir, wir hätten uns vorher die Zeit genommen, darüber zu sprechen. Andererseits war ich nur seine Begleitung. Nick musste selbst wissen, was er tat.
    » Soweit wir es beurteilen können, ist ein Fremdverschulden auszuschließen « , sagte Jones gerade. » Es war eine Gehirnblutung. Er hat eine Platzwunde an der Stirn, vermutlich ist er gestürzt, als das Gefäß platzte. « Er machte eine kurze Pause, dann sah er erst mich und schließlich Nick an. » Sind Sie bereit? «
    Nein!, hätte ich am liebsten gerufen, doch es war zu spät. Jones öffnete die Tür und führte uns in den Raum. Drinnen war es so kalt, dass ich eine Gänsehaut bekam. Mir fiel auf, dass der Boden und die Wände komplett gefliest waren. Über das Warum wollte ich lieber nicht nachdenken. Die Bilder von Wasserschläuchen, mit denen der Raum nach getaner Arbeit

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