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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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bedeutet. Wenn sie unsere Luft ertrugen, dann musste ich auch ihren Schnodder aushalten, dachte ich bitter. Nach und nach gewöhnte ich mich an das Gefühl, das die fremde Energie bei mir auslöste, bis ich spürte, wie mächtig sie war. Ich fühlte mich plötzlich wie neu belebt, meine Kräfte dehnten sich aus, und als ich die Augen öffnete, konnte ich mehr sehen als sonst. Lächelnd betrachtete ich meine rechte Hand, die in einem hellen Weiß schimmerte.
    »Unsere Braut findet Gefallen daran«, kicherte der Kleine.
    Ich sah ihn von oben herab an und sagte: »Oh, das ist wirklich gut, Bashun.«
    Zum ersten Mal verschwand das Grinsen aus seinem Gesicht. »Du kennst meinen Rang?«
    »Und deinen Namen, aber ich finde ihn unaussprechlich, deswegen werde ich dich Bash nennen«, sagte ich kühl und schickte einen Energiestoß durch die Tür. Die verlorene Energie baute sich sofort wieder auf, dann stürzte ich in den Raum. Ich fühlte die boshafte Präsenz, bevor ich sie sah, und schleuderte vier mächtige Energiestöße an der knienden Hazura vorbei. Die vermummte Gestalt hinter ihr hob die Hand, um sie abzuwehren, und als es misslang, schrie sie auf. Vor unseren Augen löste sich ein Ärmel der langen Robe auf, und der darunter liegende Arm brannte in lodernder Dimensionsenergie. Dann schoss seine andere Hand vor und schleuderte dunkles Feuer auf mich. Die gewaltige Kraft traf meinen Energieschild und lud sich daran noch mehr auf. Ich ergriff sie und formte sie zu einem knisternden Ball. Wie ich das machte, war mir nicht bewusst, doch die Macht, die ich wieder losließ, war gewaltig. Sie traf meinen Gegner ungebremst und schleuderte ihn gegen die Wand; der Zement brach in sich zusammen und er wurde in den dahinterliegenden Raum katapultiert. Aus den Augenwinkeln sah ich von links einen Mann angelaufen kommen, der eine Waffe auf mich richtete. Es musste einer der Anhänger des dunklen Hexers sein, denn er trug das gleiche Gewand, auch wenn er darauf verzichtet hatte, den Kopf mit der Kapuze zu verhüllen.
    »Bash!«, fauchte ich. Der wendige Dämon setzte sich in Bewegung und hieb mit seiner Klauenhand nach den Beinen des Mannes. Ich hörte Knochen brechen, gepaart mit dem Schrei des Unglücksseeligen. Weitere Männer und Frauen drangen hinter ihm aus einer Verbindungstür in das Zimmer. Meine Paranys frohlockten, denn endlich bekamen sie etwas zu tun.
    Ich rannte zu Samuel und Roan, die immer noch gefangen waren, und zuckte zusammen vor Schmerz, als ich mich vor sie hockte und den Kokon um die beiden berührte.
    »Das war Hazura«, hörte ich den Hexenmeister mit belegter Stimme sagen. »Um uns zu schützen.«
    Roan lag mit dem Kopf auf seinem Schoß. Sie hatte einen hässlichen Bluterguss im Gesicht und war bewusstlos, aber sie lebte. Ich sah zu der alten Hexenmeisterin. Jebidiah kniete neben ihr und hielt sie an sich gedrückt. Sein Gesicht drückte so viel Kummer aus, dass ich Mitleid verspürte. Ganz gleich, was er getan hatte, er schien Hazura wirklich geliebt zu haben.
    Da Roan und Samuel durch den Schild geschützt waren, sah ich mich nach unserem Feind um. Samuel, der ahnte, was ich vorhatte, streckte die Hände aus. »Sophie, nein! Ich kann dich nicht schützen!«
    Zärtlich erwiderte ich seinen ängstlichen Blick. »Das musst du auch nicht, ich bin stark.« Dann sprang ich auf die Beine und lief zu der zerstörten Wand. Die Paranys hatten ihren Spaß mit den schwarzen Hexen, und ich ließ sie gewähren. Der Raum, in dem der Hexer gelandet sein musste, war leer, was mir einen Wutschrei entlockte. Der Geruch von Äther lag in der Luft, und das bedeutete, dass er sich dematerialisiert hatte und jetzt überall sein konnte.
    »Ich hasse es, wenn sie das tun«, knurrte ich zornig.
    »Was?« Der Bashun sprang zu mir in den Raum und kam mir so nahe, dass seine Wange mein Knie berührte. Ich sah Blut und Hautfetzen an ihm kleben, doch ich war zu wütend, um mich zu ekeln. »Wieso folgst du ihm nicht?«, fragte er mich.
    »Weil ich keine Hexe bin, und selbst unter denen gibt es nur wenige, die diese Gabe besitzen«, sagte ich grimmig.
    »Du hast ein anderes Portal, das du nutzen kannst«, meinte er trocken.
    Ich erstarrte. Wollte er damit wirklich andeuten, seine Welt zu benutzen, um den Weg des Monsters zurückzuverfolgen? In der Dämonenwelt schien das zu funktionieren, doch ich traute ihm nicht. »Das ist keine gute Idee«, brummte ich, »denn dort bin ich wehrlos. Es muss anders gehen.«
    »Du siehst zwar nicht so

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