Daemonenbraut
Dimensionsenergie auf ihn ab.
Lachend fing er den Machtball ab und ließ ihn vor meinen fassungslosen Augen verschwinden. »Du bist noch nicht soweit, Mädchen«, sagte er donnernd, dann spannte er die Flügel an, streckte sie aus und erhob sich in die Lüfte. »Aber du trägst großes Potenzial in dir. Übe fleißig, denn ich werde dich holen kommen, wenn es so weit ist.«
Diese Arroganz! Ich wollte aufspringen und ihm sagen, dass er mich mal kreuzweise konnte, doch Samuel hielt mich fest, und auch Jason näherte sich jetzt mit mehreren Dhags.
Der Arakor schnaubte verächtlich, dann verschwand er in der Nacht.
»Sophie?« Die Stimme war leise, ich hörte sie kaum, starrte immer noch zu der Stelle, wo dieser Mistkerl gestanden hatte. Samuel drehte meinen Kopf herum und zwang mich, ihn anzusehen. »Sophie!«
Blinzelnd versuchte ich, mich auf die Leute um mich herum zu konzentrieren. Der Hexenlord sah besorgt aus, und ich quälte mir ein müdes Lächeln auf die Lippen und sagte: »Ich bin okay.«
Samuel sah nicht aus, als würde er mir glauben.
»Sophie, bist du in Ordnung?« Jason kniete sich neben uns und sah dann in den Himmel, suchte nach dem verschwundenen Dämon.
»Die Leute ... geht es ihnen gut?«, hörte ich mich fragen.
»Dieser Vampir, Debug, hat sich mit einem angelegt und die Menge beschützt«, antwortete der Dhag.
Erschöpft lehnte ich mich gegen Samuel. »Das ist gut.«
»Wir müssen gehen«, sagte der Hexenmeister. »Sie muss sich erholen.«
Das war eine hervorragende Idee, denn ich fühlte mich wie gerädert.
»Die Portale haben sich wieder geschlossen, und die wenigen, die noch offen sind, werden gerade versiegelt«, berichtete Shoda. »Erzähl mir, was geschehen ist.«
»Shoda, das hat sicher noch Zeit«, knurrte Samuel ungehalten. »Erst verhindern Sie mit diesem verfluchten Handschuh, dass ich mich zu Sophie materialisiere, und jetzt gönnen Sie ihr keine Ruhe.«
Und ich hatte mich schon gewundert, warum er geduldig mit einem Auto gefahren war.
»Samuel, es ist wichtig!«
»Später«, murmelte ich und stand auf. Samuel wollte mich hochheben, doch ich schüttelte den Kopf. Mir war nicht wohl, und das lag nicht an einem körperlichen Gebrechen, ich war schlichtweg verunsichert.
»Sophie ...«
»Ich will hier weg«, fuhr ich Shoda an, und die Paranys knurrten ebenfalls.
Der Dhag spannte sich an. »Warum sehen deine Diener aus, als wollten sie mich fressen?«
»Sie sind heute Nacht ihrem Herrn begegnet, und ich nehme an, dass er ihnen befohlen hat, mich zu beschützen«, mutmaßte ich.
Die Paranys schwiegen, und als ich sie ansah, blickte sogar der Richan betreten drein. »Ähm, ganz so war das nicht«, brummte er.
Kopfschüttelnd begegnete ich Shodas goldenem Blick. »Ich habe einen Kampf hinter mir, ich bin müde und durcheinander. Da du ja sowieso in meinem Haus schläfst, kannst du mich auch morgen noch löchern.«
Der Dhag sah unzufrieden aus, doch er nickte. Gemeinsam gingen wir zu Annas Kombi. Auf dem Weg passierten wir den siegreichen Vampir. Er saß auf einer Stufe und zog an einer Zigarette. Es schien ihm, abgesehen von einigen Blutergüssen im Gesicht, blendend zu gehen. Sein Gegner, ein Parany, der gravierende Ähnlichkeit mit Bash besaß, lag zerfleischt neben ihm am Boden. Knapp winkte ich Debug zu, dann kletterte ich auf den Rücksitz. Samuel setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm.
Die Paranys sahen unruhig zum Fahrersitz. »Wer fährt?«, fragte Richie.
»Shoda«, antwortete ich, was ihn sichtlich enttäuschte.
»Du wirst schon irgendwann ein Auto fahren dürfen«, vertröstete ich ihn. »Ich würde gerne sagen, dass wir Zeit genug haben, aber ...«
»Red keinen Unsinn«, unterbrach mich Samuel unwirsch. »Du hast alle Zeit der Welt, und wenn dieser Kerl dir etwas antut, röste ich ihn am Spieß.«
Seine Worte wirkten tröstend, aber ich fragte mich, ob Samuel wusste, wie mächtig der Arakor war. Ohne Gegenwehr hatte er einfach meinen Angriff abgeblockt, wie bei einem Kind, das hilflos gegen die Brust eines Erwachsenen trommelte.
Die Fahrt zu meinem Haus kam mir unendlich lange vor, und ich dachte einfach nur daran, wie dumm ich dastehen würde, wenn der Arakor seine Drohung wahr machte. Diese düsteren Gedanken stimmten mich deprimiert.
Samuel, der meine Stimmung spürte, streichelte beruhigend meinen Rücken. Bash und Richie sahen angespannt aus, ihre Augen wichen nicht eine Sekunde von mir. Vielleicht erwarteten sie, bestraft zu werden,
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