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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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meiner Unterlippe. »Ich sollte bei ihm sein und ihm beistehen, immerhin hat er sich so sehr vor diesem Moment gefürchtet.«
    »Die Sache ist kompliziert«, seufzte Karl. »Sophie, du hast einen Freund. Was willst du bei Julius?«
    Wieso stellte er mir diese Frage? War es nicht offensichtlich, warum ich ihn nicht alleine lassen wollte? Nicht, weil ich ihn liebte, mein Herz gehört Samuel, aber ich fühlte mich schrecklich, weil ich ihn alleine ließ, so oft ich auch versuchte es schön zu reden.
    »Zum Dank wird er dich wahrscheinlich aussaugen«, prophezeite Karl. »Nicht umsonst isoliert man werdende Vampire in dieser besonderen Phase von allem. Wenn du ihn findest, und er tut dir in seinem Durst etwas an, wird er das für immer bereuen, das weißt du genau!«
    Ich hasste ihn für seine Worte, weil sie stimmten.
    »Julius würde das versehen.«
    Ein seltsamer Ton in Karls Stimme ließ mich ihn ansehen. Die grünen Augen funkelten, er streckte die Hand aus, um mein Gesicht zu berühren, da stieß Bash ein Fauchen aus. »Erst wir, dann dein Favorit, ich finde, du hast genug von uns markiert!«
    Karl zog ein verdutztes Gesicht, ich sah ihn verwirrt im Rückspiegel an.
    »Es riecht nach dem Arakor«, brummte Richie.
    Ich bog ab, als ich das Blaulicht unserer Agentur-Fahrzeuge erkannte.
    Karl stieg aus und ging zu den Beamten vor Ort, währenddessen sah ich Bash im Rückspiegel böse an. »Was sollte der Unsinn?«
    »Er will sich mit dir paaren«, grunzte er so vorwurfsvoll, dass mir der Mund offenblieb.
    »Ich mich aber nicht mit ihm. Und etwas für euch zwei zum Mitschreiben: Ich bin ein Mensch, und ein Mensch wie ich paart sich nicht mit jedem, ist das klar? Samuel ist mein Gefährte, niemand sonst.«
    »Dann will ich auch deutlich werden«, fuhr Bash mich an. »Wir sind Dämonen und an dich gebunden. Für uns ist das eine genauso tiefe Bindung wie die, die du zu dem Hexer hast. Es ist in Ordnung, wenn er dein Favorit ist, doch beleidige uns nicht, indem du uns als weniger wertvoll erachtest.«
    Fassungslos sah ich ihn an. »Weniger wertvoll?«
    »Wir sind genauso dein Volk wie die Menschen«, sagte Richie. »Unserem Brauch zufolge dienen wir unserer Schutzherrin. Dafür erwarten wir Respekt und Zuneigung, du jedoch behandelst uns wie Fremde.«
    Kopfschüttelnd sah ich von einem zum anderen. »Ich bin ein Mensch, selbst wenn ein Teil von mir dämonisch ist, so wuchs ich als Mensch auf, und deshalb sind wir verschieden. Mein Ziel ist nicht, stark zu werden und meine Gene weiterzuvererben. Ich will nur diejenigen beschützen, die mir wichtig sind.«
    »Das wollen wir auch«, sagten beide wie aus einem Mund.
    Bash kniff die Augen zusammen. »Unsere Methoden sind verschieden, aber wir wollen dasselbe. Wir wollen, dass unsere Familie, unsere Kaste, überlebt, aber nun sind wir umzingelt. Die Shibuy trachten uns nach dem Leben, die Dämonenweiber entführen uns, und als Dank für unsere Dienste erwartet uns auch noch der Tod. Mit jedem Jahr, das vergeht, verlieren wir mehr Leute.«
    Dieses Geständnis machte mich sprachlos. Ich sträubte mich, ihm zu glauben, doch ich spürte die Wahrheit in seinen Worten. Vielleicht behandelte ich sie wirklich anders, doch jahrelanges Misstrauen konnte ich nicht einfach ablegen.
    Stumm sah ich lange von einem zum anderen, dann nickte ich. »Okay.«
    »Okay?«, fragte Bash.
    »Ich werde mir Mühe geben«, versprach ich. »Aber das erwarte ich auch von euch. Ihr lebt nun in meiner Welt. Und hier paaren wir uns nicht, wir lieben uns. Besonders unappetitlich finde ich den Ausdruck Markieren. Ich bin einverstanden, eure Schutzherrin zu sein und mit euch zusammen zu kämpfen, doch mehr als das wird es nicht geben, also findet euch damit ab.«
    »Erlaubst du uns, nach anderen ... Frauen ... Ausschau zu halten?«, wollte Richie wissen.
    »Du sprichst von menschlichen Frauen?«
    »Ja, die sind gar nicht übel.« Bash nickte. »Die, die beim Baseball zugesehen haben, meinten, wir wären recht ansehnlich.«
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mich eifersüchtig machen wollten. »Die meisten von denen sind verheiratet.«
    »Gestattest du es oder nicht?«, fragte Bash mit listigen Augen. »Wenn du verneinst, dann dürfen wir auf deine Gunst hoffen.«
    »Ja, von mir aus«, murrte ich, stieg nun endlich aus und ging zu Karl.
    Die Paranys folgten, blieben jedoch stumme Begleiter.
    Der neue Tatort ähnelte dem anderen, die Opfer waren auch Shibuy-Dämonen, allerdings sahen ihre Wunden anders aus,

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