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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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allerdings hatten sie mir keine Loyalität geschworen. Sie waren an mich gebunden, und ich konnte sie kontrollieren, aber sie hatten keinen Grund, betreten auszusehen. Wenn sie jemandem Treue schuldeten, dann diesem Oberdämon, der die ganze Zeit versucht hatte, sie zu beschützen. Das bedeutete aber auch, dass ich mich nicht auf sie verlassen konnte. Ein Wort des Arakors könnte genügen, und sie würden mir in den Rücken fallen. Andererseits hatten sie sich auf meine Seite gestellt, während ich gegen den Willen des Arakors gekämpft hatte. Wem also würde ihre Loyalität gelten, wenn es hart auf hart kam? Dazu hatte ich eine weitere Leiche und keine Spur zu dem schwarzen Hexenmeister. Meine letzte Hoffnung, dass auf der Leiche des Vampirs etwas gefunden wurde, war ziemlich dürftig.
    Anna stand vor der Tür, als wir ankamen, ihr Gesicht eine Maske der Sorge. Fragend sah ich Samuel an.
    »Sie war bei uns, als Shoda über die offenen Portale informiert wurde«, erklärte Samuel.
    Schon war sie bei mir und nahm mich in den Arm. »Sophie?«
    »Hm?«
    Sie schob mich ein Stück von sich und sah mich ernst an. »Du schaffst es echt noch, dass ich meine ersten grauen Haare kriege.«
    Ich grinste schief. Den Reinfall mit dem Arakor sollte ich ihr gegenüber besser nicht erwähnen.
    »Jebidiah und Roan wollten ebenfalls mitfahren, doch Samuel hat ein Machtwort gesprochen.«
    Überrascht sah ich zu ihm auf. »In der Tat?«
    »Ich war ganz vernünftig«, brummte der Hexenmeister.
    »Abgesehen davon, dass er gedroht hat, sie nicht mehr zu beschützen, wenn sie sich weigerten zu bleiben, war er ganz okay«, ergänzte Anna.
    Amüsiert ging ich zur Tür. »Ich kann es mir lebhaft vorstellen.«
    »Hauptsache, es hat funktioniert«, meinte Samuel murmelnd.
    Schon als ich die Tür öffnete, kam Nikodemus angelaufen und schlich um meine Beine. Eine neue Angewohnheit, und ich vermutete, sie hatte etwas mit dem Parany hinter mir zu tun. Ich hatte angenommen, dass Bash sich gleich wieder auf meinen Kater stürzen würde, doch er folgte mir artig, was sogar Nikodemus verwirrte.
    Jebidiah las in einem meiner Bücher und klappte es zu, als wir das Wohnzimmer betraten. Roan sprang auf und lief mir entgegen. »Sophie! Geht es dir gut?«
    »Hervorragend«, log ich.
    Sie lächelte erleichtert und vergrub die Hände in die Hosentaschen. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich umarmen wollte, sich jedoch nicht traute.
    »War dieser Mörder dort?«
    Im Gegensatz zu manch anderen kam Jebidiah gleich auf den Punkt.
    »Irgendwo in der Menge bestimmt«, antwortete ich seufzend und setzte mich auf die Couch. »Aber ich habe ihn nicht erkannt.«
    »Wurden die Portale geschlossen?« Zum ersten Mal richtete Anna das Wort an Shoda, den sie bisher ignoriert hatte. Vielleicht trug sie es ihm immer noch nach, dass er mich bei diesem Test in Gefahr gebracht hatte.
    »Die Portale, ja«, antwortete der Dhag.
    »Fünf haben wir erwischt«, sagte ich leise.
    »Bleiben noch dreizehn. Debug hat einen erwischt und wir auch.« Jason nahm die Brille ab und rieb sich die Augen.
    »Um die braucht ihr euch nicht zu kümmern«, brummte der Richan, was uns zu ihm aufsehen ließ.
    »Der Arakor wird sie jagen«, sagte nun auch Bash. »Sie bedrohen Sophie, dafür wird er sie töten.«
    Sprachlos sah ich ihn an, dann runzelte ich die Stirn. »Du sagtest doch, es wäre nur eine Manifestation.«
    »Die stark genug ist, um das zu tun«, verriet Richie. »Selbst in dieser Form ist er unglaublich mächtig und wird noch eine Weile hierbleiben können, bis diese Gestalt an Kraft verliert.«
    Unglaublich, doch dieser Arakor war nicht umsonst ihr Anführer. »In Ordnung, Jungs. Aber eins interessiert mich brennend. Wenn der Arakor euch befiehlt, mich zu entführen, was tut ihr dann?«
    »Das würde er nicht«, widersprach Richie. »Er würde uns töten und dich dann entführen, aber er würde so einen Befehl nicht geben, weil wir an dich gebunden sind.«
    Das klang wie ein Ehrenkodex, aber es konnte es auch sein, dass er log, nur wusste ich nicht, wie ich die Wahrheit herausfinden sollte. Beide Möglichkeiten waren schlimm.
    Gähnend stand ich auf. »Ich bin erledigt. Wenn ihr Hunger habt, ihr wisst ja, wo alles steht.«
    Schnell gab ich Anna einen Kuss, dann nahm ich Samuels angebotene Hand und ließ mich nach oben führen.
    Nach einer Viertelstunde war ich geduscht und lag unter meiner Decke. Samuel setzte sich neben mich setzte. »Ich muss noch einmal weg.«
    Ich sah ihn fragend an.

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