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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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könntest du auch werden«, murrte ich, als ich mich völlig pleite ergeben musste.
    Ich gab meinen Freundinnen einen Gutenachtkuss und trat hinaus in die Nacht. Es war kurz vor Mitternacht, und ein angenehmer Wind wehte mir ins Gesicht, sodass ich den Kopf hob und in den klaren Sternenhimmel sah. Eine Vollmondnacht, wie gemacht für Werwölfe.
    Ich schlenderte auf mein Haus zu und griff gerade nach meinen Schlüsseln, als mich jemand von hinten ansprang. Alles ging viel zu schnell, ich konnte noch nicht einmal nach der Essenz der anderen Dimension greifen, als sich der Arm schon um meinen Hals schlang. Der Griff war fest und würgte meinen erschrockenen Aufschrei ab. Die Art, wie sich die Person an mich klammerte - die Beine von hinten um meine Hüften geschlungen -, verriet mir, dass es sich um eine Frau handelte. Eine sehr starke Frau, die mir fast die Kehle zerquetschte. Der Drang nach Luft drohte mich kopflos zu machen, aber ich wusste, dass dann mein Tod garantiert war. Bevor ich der Panik anheimfallen konnte, warf ich mich nach hinten und krachte mit dem Hinterkopf gewollt gegen das Gesicht meiner Angreiferin. Befriedigt hörte ich das Knacken brechender Knochen und ein Grunzen, das wohl ihren Schmerz ausdrücken sollte. Der Griff um meine Kehle wurde schwächer, weswegen ich meine Chance nutzte und ihr gleich darauf meinen Ellbogen in die Rippen rammte. Das saß, sie ließ mich los. Ich torkelte nach Luft ringend von ihr weg. Mein Armband schnappte auf, ich machte mich bereit, meine Diener zu rufen und sie mit meiner Angreiferin spielen zu lassen, als ich merkte, wer mich angegriffen hatte.
    »Sarah!«
    »Du Schlampe!« Ihre Nase war gebrochen. Blut lief ihr am Kinn hinab und verlieh ihrem flachen Gesicht ein geradezu groteskes Aussehen.
    Ich traute meinen Ohren nicht. Sie verriet mich an die Dhags und wollte mich töten, weil sie dadurch ihren Job vergessen konnte? »Wie bitte?«
    »Du bist schuld, dass Karl mich gefeuert hat«, fauchte sie. Ihre Hände glitten zu dem versteckten Messer an ihrer Halskette, sie machte sich bereit.
    »Wag es ja nicht!«, sagte ich zornig. »Ruf deine schwachen Diener, und ich hetze meine Paranys auf dich, Miststück. Du weißt, dass ich stärker bin.«
    In ihrem Kopf ratterte es, ich sah den Hass in ihren Augen aufblitzen. Die Sehnsucht, mich zu verletzen, schimmerte durch, aber sie war nicht dumm und wusste, dass ich die Wahrheit sagte.
    »Haben Sie ein Problem, Ma'am?«
    Beim PClang der kalten Stimme kroch es mir wie Eiswasser den Rücken hinab. Ich hob den Kopf und erhaschte einen Blick auf einen sehr großen, fast hageren Mann, der trotz dieser Uhrzeit eine dunkle Sonnenbrille auf der Nase trug. Das Gesicht wirkte europäisch, doch seine Haut war dunkelbraun. Er sah attraktiv aus, trotzdem jagte er mir eine Heidenangst ein. Jeder von uns, der eine Spur der Anomalität in sich trug - Werwölfe, Vampire, Dämonenbräute, Hexen -, hatte einen Riesenrespekt vor ihnen. Wir konnten einen Dhag erkennen, wenn wir einen sahen.
    Vorsichtig trat ich einen Schritt von Sarah zurück, die nun ebenfalls hellwach und genauso angespannt wie ich war.
    »Ma'am?« wiederholte er. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, krächzte ich heftig atmend. »Mir geht es gut.«
    »Miss Jenkins, was suchen Sie hier?« Seine Augen waren nicht zu sehen, trotzdem klang seine Stimme eisig.
    »Mein Job ...«, beklagte sich Sarah. »Sie ist schuld, dass ich meinen Job verloren habe«, stieß die Dämonenbraut aus und spuckte Blut auf den Asphalt.
    »Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben«, antwortete der große Mann kühl. »In dem Moment, in dem Sie mit uns Kontakt aufgenommen haben, hätten Ihnen die Konsequenzen klar sein müssen.«
    »Aber ... aber ich habe ... Es ist nicht erlaubt, einen Parany ohne Grund zu rufen«, stotterte Sarah.
    »Das ist richtig, und wir werden dem auch nachgehen.« Seine Nasenflügel blähten sich, als Sarah die Hand ausstreckte, damit er ihr hoch half. Da er keine Anstalten machte, dies zu tun, kroch sie auf die Knie und kam ächzend auf die Beine.
    »Es ist auch nicht erlaubt, andere Personen gewaltsam anzuspringen.« Sein kahler Kopf glänzte im Licht der Straßenlampen, als er leicht nickte. Aus der Dunkelheit tauchte eine zweite Gestalt auf. Sie trug den gleichen Anzug und die gleiche Brille, war aber weiblich mit kinnlangen, roten Locken und einem kantigen Gesicht. Unsanft packte sie Sarah an den Armen und drehte ihr diese grob auf den Rücken.
    »Hey! Lassen Sie mich los!«,

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