Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
Vom Netzwerk:
verbreiteten ein sanftes Licht. Es war ungewohnt, das Anwesen so verlassen zu sehen. Die meisten Pavillons waren abgebaut, jetzt herrschte hier nur noch die Schönheit der Natur. Immer mehr Hexenlichter tauchten vor mir auf und führten mich zu einem Labyrinth aus hohen Hecken. Ich wusste, wer am Ende auf mich wartete, und fragte mich kurz, ob es nicht ein Fehler war, ganz alleine hergekommen zu sein, doch dann schüttelte ich den Kopf. Nein, ich musste Gewissheit haben.
    Mithilfe der um mich schwebenden Lichter, die mir den Weg wiesen, erreichte ich die Mitte des Labyrinthes problemlos. Als ich am Ziel war, verblassten die Lichter vor meinen Augen. Vor mir sah ich einen kleinen romantischen Brunnen, der, wie in alten Zeiten, aus großen Steinblöcken erbaut worden war. An diesem hübschen Brunnen lehnte Samuel. Der Regen hatte ihn vollkommen durchnässt, sodass ihm das weiße Hemd am Körper klebte.
    »Hallo Sophie«, begrüßte er mich lächelnd.
    Stumm ging ich zu ihm und blickte zu ihm auf, als uns nur noch ein halber Meter trennte. War er zu so solcher Grausamkeit in der Lage? Er war ein Hexenlord, und die konnten mitunter auch sehr brutal sein, wenn es die Situation erforderte.
    »Samuel«, flüsterte ich.
    Er legte die Hände auf meine Wangen. »Ja?«
    »Wo warst du heute?«, fragte ich ihn ernst.
    Er lehnte sich gegen die hüfthohe Mauer des Brunnens und zog mich mit sich. »Wie du ja weißt, bin ich ein Langschläfer. Also habe ich bis um elf Uhr geschlafen und danach gefrühstückt. Um zwei Uhr war ich Trauzeuge, kurz darauf besuchte ich ein Ritual, das bis zum späten Abend dauerte, und bis gerade habe ich mich hier draußen aufgehalten. Da merkte ich, dass du mein Anwesen betreten hast.«
    Als seine Hand über meine Wirbelsäule wanderte, schloss ich für einen Moment die Augen, dann öffnete ich sie und sah ihn fest an. »Samuel, zeig mir deine Hände.«
    Er erstarrte, dann hob er sie, die Handflächen zu mir gerichtet. Ich sah die komplizierte Tätowierung, die ihn als Hexenmeister auswies, und drum herum ... nur gesunde Haut.
    Gott sei Dank! Er war es nicht! Kein Zauber konnte so schnell eine Wunde heilen, die mit Dimensionsenergie verursacht worden war.
    »Sophie, was ist geschehen?«
    »Die Drillinge wurden von einem Hexenmeister getötet«, erzählte ich ihm leise und lehnte erleichtert meine Stirn gegen seine Brust, ohne ihn zu umarmen. »Die Morde waren, wie bei den Hopkins, über alle Maßen grausam, ich ...«
    »Du hattest mich in Verdacht?«
    Ich trat zurück und sah ihn ernst an. »Ich hatte Zweifel, ja«, gestand ich. »Immerhin hast du mir die Informationen über sie gegeben.«
    Samuel legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. »Wenn der Hexenrat es befehlen würde, ich würde gehorchen«, verriet er mir leise und sah mich wieder an. »Auch ich kann grausam sein, Sophie, das habe ich nie verheimlicht.«
    Natürlich wusste ich das, denn mir ging es ähnlich. Auch ich kannte keine Gnade, wenn es darum ging, am Leben zu bleiben. »Dennoch ... ich bin froh, dass du es nicht warst.«
    Der Hexenmeister richtete sich auf und nahm mich in die Arme. Ehe ich mich versah, drehte sich alles um mich herum, und als der entstandene Farbenwirbel sich lichtete, standen wir in einem Badezimmer. Samuel hatte seine Hexenkraft benutzt, um uns an einen anderen Ort zu materialisieren. Mit geschickten Fingern löste er meinen Zopf und griff nach einem Handtuch. Ich wollte etwas sagen, doch er legte das Frotteetuch über mein Haar und trocknete es ab. Dabei stieß er einen tiefen Seufzer aus, und sofort spürte ich Wärme auf meiner Kopfhaut. Sekunden später fielen mir die Haare wie flüssige Seide auf den Rücken. »Samuel?«
    »Damit du dich nicht erkältest«, murmelte er und vergrub seine Finger in der glänzenden Fülle.
    Ich lag an seiner Brust gelehnt und sah mich im Bad um. Es war weiß mit sauberen Spiegeln, tiefer im Raum konnte ich einen Whirlpool erkennen, und für einen Moment fragte ich mich, was geschähe, wenn ich jetzt Samuels Hände nehmen und ihn dorthin ziehen würde.
    Dieser Gedanke ließ mich nach Luft schnappen. Das hier war mehr als blöd, ich war stets in Begleitung hergekommen, damit ich seinem Charme nicht erlag, und nun war ich ganz alleine hier und mir gingen solche Gedanken durch den Kopf...
    »Sophie«, flüsterte er in meinem Haar. Seine Hände wanderten zu meinen Hüften und hoben mich auf die Theke vor dem großen Spiegel. Sein Gesicht kam meinem immer näher. »Sag

Weitere Kostenlose Bücher