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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina M. Fischer
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konnte verstehen, warum er es verabscheute.
    »Woran denkst du?«, fragte er mich, während er mein Gesicht fasziniert betrachtete.
    »Ist es wahr, dass man dich öfters zu einem ... ähm ... Duell auffordert?«
    »Ja, leider. Mindestens dreimal im Jahr. Diese Kämpfe sind durch unsere Traditionen legalisiert worden, sofern es keine Toten gibt, doch das hat nichts zu sagen, denn sie enden meist mit dem Tod des anderen.«
    Der Stau lichtete sich und ich fuhr weiter. »Das wusste ich nicht. Samuel«, sagte ich leise, »du bist mir doch sehr fremd.«
    »Weil du Angst hast, Sophie.«
    »Angst? Wie kommst du darauf?« Ich fühlte mich kalt erwischt.
    »Ich weiß von deinem Exfreund. Und ich weiß auch, dass du nach der Trennung mehrere Dates hattest, doch immer, wenn es ernst wurde, bist du geflohen. Eigentlich wollte ich alles anders machen. Zugegeben, ich wollte dich als Mutter meines Nachkommens, aber dadurch habe ich dich nur noch mehr verschreckt. Wahrscheinlich habe ich bei alldem nicht bedacht, dass du keine Hexe bist.« »Das klingt nicht gerade vertrauenerweckend«, murmelte ich. Hatte er mich beschatten lassen? Oder holte er seine Informationen von Anna? Ein leichter Stich in meiner Brust ließ mich die Lippen aufeinanderpressen. Anna war eine Hexe, Samuel war ihr Hexenmeister. Wenn er sie um etwas bat, stellte sie diese Bitte höher als unsere Freundschaft?
    »Ich hatte keine andere Möglichkeit, um dir nahe zu sein«, erklärte er leise. »Wann immer ich zu dir wollte, waren Anna und Maggie bei dir.«
    So, wie er es sagte, klang es, als ob ich mich gedrückt hätte. Aber irgendwie stimmte es auch. Ich hatte Angst vor meinen Gefühlen für Samuel. Angst, dass er meine Wünsche überging und mir trotzdem ein Kind machte.
    »Ich weiß«, murmelte ich und fuhr Richtung Stadtzentrum.
    Den Rest der Fahrt legten wir schweigend zurück. Mehr als einmal begegnete ich seinem Blick, doch er hielt sich zurück.
    Die Garage des Hochhauses, in dem der Hexenrat residierte, war eine dieser neuesten Konstruktionen, die Autos anhoben und weit weg in einer anderen Halle abstellten.
    Misstrauisch blickte ich dem sich entfernenden Ford nach.
    Samuel lachte. »Keine Sorge, du bekommst den Wagen schon wieder, Sophie.«
    Seufzend machte ich kehrt und folgte dem Hexenmeister zu einer Rolltreppe, die nach oben führte.
    »Alles, worum ich dich bitte, ist, dass du deine Fragen höflich stellst«, bat er mich ernst. »Der Dreierrat ist alt, und wir verehren das Alter und die Weisheit und zollen beidem höchsten Respekt.«
    »Keine Angst, ich weiß mich zu benehmen«, entgegnete ich trocken.
    Amüsiert verzog Samuel den Mund. »Ich bin über zweihundert Jahre alt, und du hast mich einen idiotischen, arroganten ...«
    Bevor er weitersprechen konnte, lag meine Hand auf seinem Mund. »Du siehst nicht aus wie ein Greis.« Seine Lippen fühlten sich weich an, sodass ich es fast bedauerte, als ich den Arm wieder sinken ließ. »Tut mir leid wegen gestern.«
    »Schon in Ordnung.« Er nickte lächelnd und ging auf die Empfangsfrau im Eingangsbereich zu, den wir mittlerweile erreicht hatten.
    Die schwarzhaarige Hexe erkannte ihn sofort. »Herr, der Hohe Rat erwartet Sie bereits.« Ihre blauen Augen musterten ihn verwundert. Offenbar kannte sie ihn auch nur elegant gekleidet.
    Nach einer vornehmen Handbewegung von Samuel öffneten sich die Türen des Fahrstuhls, auf den wir zugingen. Dabei stellte ich mürrisch fest, dass es mir nicht gefiel, wie die Hexe ihm nachstarrte.
    Im Aufzug traf ich auf mein Spiegelbild und runzelte die Stirn, weil sich mein Mal verdunkelt hatte, dann begegnete ich Samuels Blick und schnaufte, weil er lächelte. Dieser Kerl war ein wandernder Sensor, er schien jede meiner Emotionen zu kennen, noch bevor ich sie selbst spürte. Das hatte auch noch niemand geschafft.
    Als der Fahrstuhl oben anhielt, wurden wir von einem jungen Mädchen erwartet, das in Maggies Alter sein musste. Ihre weiße Robe und der kahl rasierte Schädel ließen sie fremdartig erscheinen. »Willkommen.« Die Kleine verneigte sich vor uns. »Der Rat erwartet Sie«, sagte sie an mich gewandt und führte uns durch eine Eingangshalle, die so groß war, wie mein gesamtes Wohnzimmer. Dahinter befand sich ein fast leerer Raum, der von drei hohen Stühlen beherrscht wurde, vor denen die Ältesten des Hexenrates standen.
    Hazura, eine sehr große Frau mit schlohweißen Haaren und einem Gesicht, das ihre frühere Schönheit verriet, schien den ganzen Raum mit

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