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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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Eigentlich gab es für diese mysteriösen Ereignisse nur eine vernünftige Erklärung: Maar hatte sein Wort gehalten. Sie eilte zurück an ihren Schreibtisch und schob den Stick in den Laptop. Wie sie vermutete, enthielt er ein Verzeichnis mit dem Titel Alexander Maar . Sie öffnete den Ordner. In ihm befanden sich zwei unterschiedlich lange Versionen des von ihr geführten Interviews, Bildmaterial sowie ein kurzer und ein ausführlicher Text zu Maars Person. Alles schien perfekt aufbereitet. Doro öffnete die erste Worddatei. Ihre Augen flogen über die Zeilen und sie verstand Sattmanns Begeisterung.
    Die Texte stammten von Maar, soviel stand fest. Aber wie waren sie in die Hauspost gelangt? Dann fiel ihr die Lösung ein und sie war denkbar einfach. Um 7.30 Uhr wurde die Eingangstür geöffnet. Die einzelnen Postfächer befanden sich für Jeden sichtbar und zugänglich neben dem Empfang. Somit stellte es für Maar auch kein Problem dar, den Umschlag in Sattmanns Fach zu deponieren. Doch warum hatte er sie im Café ignoriert? Warum war er nicht an ihren Tisch gekommen, um ihr die Unterlagen zu übergeben? Doros Überlegungen führten zu keinem Sinn machenden Ergebnis. Wenn sie eine Antwort wollte, blieb ihr keine andere Wahl, als ihn wiederzusehen.
     

 
    Kapitel 4 – Späte Besucher
     
    „Nein, das tut mir leid Frau Bergmann, aber einen Alexander Maar kann ich in unserer Gästeliste leider nicht finden“, sagte eine jugendlich klingende Frauenstimme am anderen Ende der Telefonleitung.
    „Vielleicht ist er schon wieder abgereist? Könnten Sie bitte noch einmal nachsehen?“, entgegnete Doro.
    Ein leises Rascheln zeigte an, dass die Frau Papierseiten umblätterte. „Nein“, antwortete sie, „In den letzten Tagen hatten wir keine Buchung unter diesem Namen und, wenn ich ehrlich bin, hatten wir auch keinen Gast, auf den Ihre Beschreibung passt.“
    „Verstehe und vielen Dank für Ihre Hilfe.“
    „Gerne, Frau Bergmann. Auf Wiederhören“, gab die freundliche Stimme zurück. Im nächsten Augenblick hörte sie ein Knacken in der Leitung und ihre Gesprächspartnerin hatte aufgelegt
    Müde und enttäuscht strich Doro die letzte Rufnummer auf ihrer Liste. In den vergangenen zwei Stunden hatte sie sämtliche Gästehäuser, Pensionen und Hotels im Umkreis abtelefoniert, ohne Erfolg. Niemand hatte einen Alexander Maar beherbergt und in keinem der größeren Hotels hatte ein Historikerkongress oder eine Tagung zum Thema Dämonologie stattgefunden. Allem Anschein nach war Maar aus dem Nichts aufgetaucht und anschließend wieder genauso spurlos verschwunden. Menschen lösten sich aber nicht einfach in Luft auf. Die überwiegende Mehrheit von ihnen hatte ein Büro, eine Wohnung oder eine Adresse. Dieser Grundsatz galt auch für Alexander Maar. Bloß wo und wie sie ihn finden sollte, war ihr im Moment schleierhaft.
     
    Doro packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zur Stadthalle. Heute Abend fand dort eines der jährlichen Topevents Kirchbronns statt. Die Landfrauen prämierten den schönsten Bauerngarten. Vorsitzende des Vereins war Heide Sattmann, die Gattin ihres Chefs, der gleichzeitig auch den Hauptgewinn, in Form eines Warengutscheins im Wert von einhundertfünfzig Euro der Gärtnerei Nellinger, stiftete. Selbstredend, dass Nellinger einer der größten Anzeigenkunden des Kirchbronner Boten war…
    Obwohl sich seit Jahren die Namen auf den Gewinnerplätzen nicht veränderten, gehörte der Termin ins Kirchbronner Pflichtprogramm und ein Bericht mit Namen und Fotos, der ebenso überraschten wie glücklichen Gewinnerinnen in den Boten . Doro war froh, als sich die gut dreistündige Preisverleihung dem Ende neigte. Nach unzähligen Beiträgen über historische und moderne Gemüsesorten, die richtige Staudenpflege, der Garten im Winter und die besten Marmeladenrezepte der Landfrauen standen die altbewährten Preisträgerinnen fest. Sie fragte sich ernsthaft, was sie hier jedes Jahr aufs Neue tat. Denn nicht nur die Gesichter der Anwesenden blieben gleich, sondern auch deren Festtagsgewänder, bis auf das Outfit von Frau Sattmann. Doro beeilte sich, Bilder von den strahlenden Gewinnerinnen auf der Bühne zu machen, nachdem sich sowieso nichts änderte, war dieser Abend reine Zeitverschwendung. Schließlich wollte sie schnellstmöglich nach Hause, um ihre Recherchen nach Alexander Maar fortzusetzen.
     
    Eine Viertelstunde später war Doro mit ihrer Arbeit fertig und reihte sich in die lange Schlange ein,

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