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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Reiff
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kleinen, erregten Kügelchen formten. Ihre geheimsten Wünsche lagen offen vor ihm wie ein aufgeschlagenes Buch…
    Er lächelte selbstgefällig. Noch ein Kuss, dann wollte er sich an seinen Lieblingsplatz zurückziehen. Dort unten, in der alten Wassermühle, wartete er dann auf sie, denn früher oder später würde sie zu ihm kommen. Es war nur eine Frage der Zeit. Gelal löste seine Lippen von ihrem Mund. Bevor er sie verließ, streichelte er noch einmal zärtlich ihre Wangen. Alexander Sirius Maar war eine gute Wahl gewesen, dachte er zufrieden und verschmolz mit den formlosen Schatten der Nacht.
     

 
    Kapitel 5 – Unerwartete Begegnungen
     
    Doro schreckte aus dem Schlaf hoch. Sie hatte ziemlich intensiv von Alexander Maar geträumt. Noch immer glaubte sie, Alexanders zärtliche Hände auf ihrer Haut zu fühlen. Der Traum war ihr in beängstigender Weise real vorgekommen. Eine unbekannte Mischung aus Wohlgefühl und Unbehagen breitete sich wellenartig in ihrem Körper aus und ließ sie erschaudern. Ihr Blick wanderte unruhig umher, wobei sich ihre Augen erst an das Halbdunkel im Raum gewöhnen mussten. Nach und nach schälten sich die vagen Umrisse der Möbelstücke aus den nächtlichen Schatten. Mehr konnte sie in dem, im Zwielicht liegenden, Zimmer nicht erkennen.
    Sie sah zu dem Spalt zwischen den schweren Vorhängen hinüber. Auch dort zeigte sich nichts, außer dem trostlosen Anthrazitgrau der Nacht. Doro blickte auf die Anzeige des Weckers. 4.37 Uhr. Mit einem Seufzer ließ sie sich zurück in ihr Bett fallen, wickelte die Decke, so fest es ging, um ihren Körper und schloss die Lider. Doch sie fand keine Ruhe, denn sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie Etwas aus einem dunklen Winkel heraus beobachtete. Die Schutz gebende Wärme ihres Bettes wich schlagartig aus ihren Gliedern. Ihr Puls raste. Sie war nicht allein, das fühlte sie und sie fühlte auch, wie sich die Angst in ihr ausbreitete.
    „Hallo?“, rief sie. Starr in ihrem Bett sitzend lauschte sie ins Dunkel, aber sie bekam keine Antwort. Das einzige Geräusch, das an ihr Ohr drang, war ihr eigenes Atmen, ansonsten herrschte nachtschwarze Stille.
    „Ist da jemand?“, wisperte sie, um die Angst in ihrer Stimme zu verbergen.
    Eine sachte Bewegung des Vorhangs lenkte ihre Augen in Richtung des Fensters. Eigentlich war es mehr eine Vorahnung, als dass sie das sachte Zitterndes Stoffs wirklich wahrnahm. Panisch tastete Doro nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe. Endlich traf ihre Handfläche auf den Kippschalter. Das Zimmer füllte sich augenblicklich mit warmem, gedämpftem Licht.
    Das einengende Gefühl war aus ihrer Kehle verschwunden und sie machte sich bereit, um Hilfe zu schreien. Ihr Kopf wirbelte herum, während ihre Augen den Raum nach dem Fremden absuchten. Es dauerte einige Sekunden, bis sie begriff, dass sie allein war. Schwer atmend strich sie mit beiden Händen die verschwitzten Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. Regungslos verharrte sie in dieser Position, bis sich Minuten später der letzte Rest Anspannung mit einem tiefen Seufzer aus ihren Gliedern löste. Offensichtlich hatte ihr dieFantasie einen bösen Streich gespielt.
     
    An Schlaf war nach dieser erneuten Aufregung nicht mehr zu denken. Doro ging in die Küche und kochte sich Kaffee. Auf ihr Bett war ihr nach dem gehörigen Schreck die Lust vergangen, so entschied sie sich für die Couch. Sie kuschelte sich unter die bunte Filzdecke, bevor sie den ersten Schluck von ihrem Kaffee trank. Das heiße Getränk wirkte und brachte ihre Lebensgeister zurück.
    Die letzten beiden Tage waren merkwürdig gewesen. Seit ihr Alexander Maar begegnet war, schienen Veränderungen in ihr vorzugehen. Sie war unruhig, unkonzentriert und dann auch noch dieses nächtliche Erlebnis… Dabei war Erlebnis ziemlich beschönigend ausgedrückt. Die Bezeichnung Panikattacke traf das Ganze bedeutend besser und die war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie etwas in ihrem Leben verändern musste.
    Gut, nachdem sie den Job bei der Zeitung angetreten hatte, war sie wieder häufiger mit Lille und ihren neuen Kolleginnen ausgegangen. In der Zwischenzeit hatte sie auch erkannt, dass es Menschen gab, die sie mochten und, dass der Großteil ihrer Kollegen ihre Arbeit schätzte. Zumindest diejenigen unter ihnen, die selbst ab und an mal einen Fehler machten. Und das war die Mehrheit. Trotzdem konnten ihre Freunde ihr nicht das geben, wonach sie sich in ihrem tiefsten Innern sehnte: Einen neuen Partner.

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