Dämonenfalle Rom
dabei, wie der Boden unter mir von den wirbelnden Hufen vibrierte.
Liegenbleiben konnte ich auf keinen Fall. Die Hufe hätten mich zertrampelt. Ich rollte mich noch einmal herum und schnellte auf die Beine, um zu der Stelle zu rennen, wo der Lanzenschaft in die Höhe ragte.
Unterwegs erwischte mich der zweite Reiter, während der dritte auch schon verdammt nahe war und der erste seinen Gaul so hart herumriß, daß er auf der Hinterhand hochstieg.
Den zweiten Reiter sprang ich an. Er hatte zwar sein Schwert gezogen, jedoch seinen Schild so gehalten, daß er ihn nicht deckte, denn er war dabei, sein Pferd zu zügeln.
Ich schleuderte ihn vom Rücken des Tieres, und er fiel in den Sand wo er sich überschlug.
Gleichzeitig krallte ich mich an der Mähne fest, lief noch ein paar Schritte mit dem Tier und zog mich auf dessen Rücken. Ein Reiter war ich nicht, doch in der Not frißt der Teufel Fliegen. Dieses Sprichwort traf auf mich zu.
Ich hämmerte dem Tier die Hacken in die Flanken und sah einen zweiten Reiter dicht vor mir. Der hatte es eilig und wollte mich rammen. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder ließ ich mich aus dem Sattel fallen oder riß das Pferd herum.
So gut kannte ich den Gaul nicht, außerdem war ich kein perfekter Reiter, mir blieb nur die erste Chance.
Ich kippte in den Sand.
Er dämpfte meinen Aufprall, und ich lag kaum am Boden, als die beiden Tiere zusammenkrachten.
Dieser Reiter hatte erst einmal genug mit sich selbst zu tun, so daß mir Zeit blieb, mich ein wenig umzuschauen. Die Lanze steckte noch immer im Boden und gar nicht mal weit von mir. Da ich die Beretta hatte verschwinden lassen, packte ich diese Stichwaffe riß sie aus dem Boden, und in diesem Augenblick hechtete einer der Soldaten vom Rücken seines Tieres auf mich zu.
Es war der Kerl, dem die Lanze gehörte.
Ich schwang herum.
Es war zu spät, die Waffe noch zur Seite zu drücken, denn der Legionär befand sich dicht vor mir. Ich sah sein in Todesangst verzerrtes Gesicht, die starren Augen, dann gab es einen Ruck, und ich ließ die Lanze fallen, als wäre sie heiß.
Auch der Mann kippte zu Boden. Tot oder schwer verletzt, ich wußte es nicht. Sein Blut näßte den Sand, und ich hörte die wilden Schreie der beiden anderen, während das reiterlose Tier dem Ausgang zusprengte. Der nächste Angriff erfolgte mit dem Schwert. Vom Sattel aus wollte mir der Gegner den Schädel spalten. Ich sprang zur Seite, bekam zwar keinen Tritt des Pferdes mit, dafür einen Schlag mit der Flanke, der mich fast zu Boden geschleudert hätte. Taumelnd hielt ich mich auf den Beinen, griff mit der rechten Hand vor und hatte unwahrscheinliches Glück, daß ich die Zügel zwischen meine Hände bekam. Das Tier beugte sich nach vorn, der Soldat konnte sich nicht halten und fiel aus dem Sattel. Mit dem Rücken schlug er auf, rollte sich herum, ließ sein Schild los und stürzte sich mit gezücktem Schwert auf mich. Ich drehte mich ab, der Stoß erwischte mich nicht, dafür wuchtete ich meinen rechten Fuß vor, und der Karatetritt riß den Mann von den Beinen. Er krümmte sich am Boden und schrie. Für seine Umgebung hatte er keinen Blick mehr.
Ich holte mir sein Schwert. Er dachte nicht mehr daran, es noch weiter festzuhalten, und jetzt fühlte ich mich besser.
Einen Gegner hatte ich noch vor mir. Es war der erste, mit dem ich aneinandergeraten war. Seine Lanze hatte er verloren und das Schwert gezückt.
Auf dem Rücken des Tieres sitzend raste er wie ein Donnervogel heran, stieß Kampfschreie aus und hetzte mich durch die Arena. Ich ließ mich extra jagen und hörte auch die Rufe der Zuschauer. Während ich lief, konnte ich die breite Gegengerade sehen, wo sich terrassenförmig die Aufbauten in die Höhe schoben und die Besucher des grausamen Spektakels aufgesprungen waren. Die Aufgänge zwischen den Massen wirkten wie breite, mit dem Lineal gezogene Striche. Ich verfolgte einen bestimmten Plan. Und zwar wollte ich in die Nähe des Gladiators gelangen, denn dort befand sich auch Glenda Perlons. Wenn es nicht anders möglich war, dann mußte ich eben um sie kämpfen, und vielleicht konnte ich auch mit dem Schwert das gewaltige Netz auftrennen.
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Ich merkte es in diesen Augenblicken. Der letzte Kampf hatte mich Kraft gekostet, und hinter mir schwoll das dumpfe Pochen der Hufe zu einem regelrechten Gewitter an.
Scorpio tat nichts.
Ich sah ihn noch immer auf dem Fleck stehen, aber er war
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