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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gab auch unter den Gefangenen Männer, die den Raubtieren trotzten.
    Gladiatoren, die sich furchtlos den gefräßigen Tieren stellten und sie besiegten. Und so ein Gladiator war Scorpio!
    Ein einziger Schrei brandete in die Arena und fegte wie ein Sturmwind auf die einsam daliegende Glenda hinab, als Scorpio das weite Areal betrat.
    Und er kam, um zu töten!
    Scorpio war der Kaiser unter den Gladiatoren! Jeder Schritt, den er tat, war genau berechnet. Zu oft hafte er die Arena schon betreten. Er kannte hier fast jedes Sandkorn, und er näherte sich seinen Gegnern oder Opfern immer in derselben Pose.
    Das Schreien und der Beifall wurden zum Orkan, als der Gladiator neben Glenda stehenblieb.
    Erst jetzt wurde sie aufmerksam. Sie drehte sich auf die linke Seite und hob den Kopf, um ihrem »Henker« ins Gesicht schauen zu können. Scorpio kam ihr vor wie ein Fels. Die Beine glichen zwei Baumstämmen, sie sah die Teile der Rüstung das Schwert in seiner Rechten, den goldenen Helm, das Gesicht darunter.
    Ja, ein Gesicht!
    Und keine Knochenfratze wie beim ersten Anblick, als sie durch die Schatten der Zeit auf ihn zugeglitten war. Diesmal sah er so aus, wie er auch war. Das war der echte.
    Glendas Blick irrte ab. Staub quoll hoch, als der Gladiator sein Netz durch den Sand zog. Die Partikel wehten auf Glenda zu und blieben in ihrem Gesicht kleben.
    Diesmal war das Netz leer. Kein Schädel befand sich darin, wobei sich Glenda sicher war, daß das Netz für ihren Kopf allein gedacht war, und sie schüttelte sich vor Grauen.
    Ihr Blick und der des Gladiators begegneten sich!
    Dunkle Augen starrten sie an. Augen, die den Ausdruck erbarmungslos verdienten. Viel mehr konnte sie von seinem Gesicht nicht erkennen, da der Großteil im Schatten des Helms lag. Und einen langen Schatten warf Scorpio selbst, ein Zeichen, daß die Tageszeit bereits weit fortgeschritten war.
    Trompeten schmetterten ihren hellen Klang gegen graublauen Himmel. Ein Zeichen, ein Signal.
    Scorpio verstand es genau, drehte sich um, hob den rechten Arm und grüßte die Ehrentribüne mit der blanken Klinge.
    Er konnte sich das leisten, denn er gehörte zu den Gladiatoren, die man achtete. In zahlreichen Kämpfen hatte er sich diese Achtung errungen, und selbst die Herren der Stadt und die Honoratioren brachten ihm einen gewissen Respekt entgegen.
    Langsam ließ er das Schwert sinken. Von irgendwoher fiel ein Sonnenstrahl schräg in die Arena, fing sich auf der Klinge und wurde zu einem blitzenden Reflex.
    Ein Todeszeichen…
    Rasch drehte sich Scorpio. Das Netz schleifte dabei durch den Sand und wirbelte Staub in die Höhe. Glenda wurde für einen Moment verdeckt, erkannte den Gladiator nur als Schatten, und als sich die Wolke verflüchtigte, sah sie ihn hoch über sich. Er schaute auf sie herab.
    Kalt, gnadenlos waren die Augen. Ein seltsamer Laut drang aus seinem Mund, den Glenda wegen des hochgestellten Kragens nicht sehen konnte. Es mußte ein Zeichen sein, sie allerdings verstand es nicht, bis Scorpio mit seinem Schwert eine auffordernde Bewegung machte. Glenda mußte hoch.
    Es fiel ihr schwer, auf die Füße zu kommen. Die Welt um sie herum wankte. Sie sah die hohen Ränge als schwankende Schatten, die Gesichter der Zuschauer wurden zu einer breiten Masse, und der Boden drehte sich vor ihren Augen.
    Torkelnd bewegte sich die Gefangene ein paar Schritte vor. Sie war sich darüber im klaren, daß der Gladiator jetzt zustoßen konnte, das jedoch tat er nicht.
    Zwar fuhr sein Schwert nach unten, doch die Klinge wischte an Glenda vorbei. Das sollte sie auch. Es war der Sinn dieser Attacke, der Gefangenen Angst einzujagen.
    Und Glenda lief. Woher sie die Kraft nahm, sich noch einmal zusammenzureißen, wußte sie nicht. Automatisch setzte sie ein Bein vor das andere, schwankte dabei, und ihre Füße schleiften durch den warmen Sand.
    Scorpio verfolgte sie nicht.
    Er blieb wie ein Denkmal stehen, hielt auch seinen rechten Arm still und schüttelte dafür den linken. Dort hielt er das Fangnetz. Es besaß eine Verstärkung. Man konnte sie als Griff bezeichnen. Das Netz bestand aus dicken Maschen, die sogar den Kräften eines Raubtieres widerstanden, ein Mensch hatte überhaupt keine Chance, ihm zu entkommen, wenn er gefangen war.
    Scorpio schüttelte es durch. Die Wellen liefen über die Maschen, bewegten sie, so daß das gesamte Netz erfaßt wurde und durch den Sand der Arena schleifte.
    Die Absicht des Gladiators war klar. Er würde nicht hinter Glenda herlaufen,

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