Dämonenfalle Rom
was ich zu tun habe.«
Suko lächelte. »Dann ist es ja gut.«
»Klar, ich gehe mit!«
Der Chinese verdrehte die Augen, sagte allerdings nichts, denn er hätte es wissen müssen. So leicht war eine Frau wie Sarah Goldwyn nicht aus dem Rennen zu werfen. Da er sie schlecht festbinden konnte, stimmte er zu, obwohl es ihm nicht paßte. »Wo befindet sich der Eingang?« wollte der Chinese von Ennio Carra wissen.
»Dort!« Der Römer hob die freie Hand und deutete auf den Hügel. »Da müssen wir rein.«
»Gehen Sie vor!«
Carra bewegte nickend seinen Geierschädel. Er hielt den Kopf auch weiterhin gesenkt, als er den Hügel ansteuerte, ein paar knorrige Büsche zur Seite bog die Zweige festhielt und mit dem Kopf nach unten deutete.
»Dort ist die Klappe.«
In der Tat befand sich da eine Holzklappe. Man brauchte sie nur in die Höhe zu hieven.
Das tat Suko. Er bückte sich, mußte Carra dabei zwangsläufig aus den Augen lassen und hörte plötzlich ein Stöhnen, kaum daß er den eisernen Griff umklammert hielt.
Sofort kam er hoch und richtete seine Waffe auf den Römer. Der hielt sich seinen Kopf, und Lady Sarah stand in drohender Haltung und mit halb erhobenem Stock neben dem Mann.
»Was ist geschehen?« fragte Suko.
»Er wollte es besonders gut machen und dir einen Stein über den Kopf schlagen. Ich aber war schneller.« Sie lächelte spitzbübisch und wurde von Carra mit einem Blick bedacht, der nichts Gutes verhieß. Suko hob die Klappe an.
Er starrte in die Tiefe, die von keinem Lichtschein erhellt wurde. Und das durch die Luke fallende Tageslicht versickerte sehr schnell.
»Habt ihr kein Licht gehabt?« wandte sich der Chinese an den Gefangenen.
»Ja, Fackeln.«
»Und wo?«
»Unten.«
Suko war mit der Antwort zufrieden, nickte und befahl: »Gut, gehen Sie vor! Aber immer brav bleiben, sonst werde ich ärgerlich!«
Ennio Carra hatte Schwierigkeiten, die erste Sprosse der Leiter zu erreichen, denn mit der linken Hand konnte er sich nicht abstützen und mußte sich auf seine rechte verlassen.
»Schaffen Sie es, Lady Sarah?« fragte Suko, der neben der offenen Luke gebückt stand.
»Ich weiß es nicht.«
»Wollen Sie nicht doch lieber…«
»Geh schon!«
Suko kannte die Frau, hob die Schultern und faßte sich mal wieder in große Geduld. Er behielt seine Beretta nicht in der Hand, als er in die Tiefe stieg. Wenn Carra etwas versuchen würde, bekam er es mit Sukos Körperkräften zu tun. Da war der Chinese ihm überlegen. Stufe für Stufe ließen sie hinter sich, und Suko atmete auf, als die Leiter hinter ihnen lag. Er war dicht daneben stehengeblieben, hatte die Bleistiftleuchte geholt und drehte den Lichtstrahl so, daß er Carra anstrahlte.
»Wo sind die Fackeln?«
Carra bewegte sich tiefer in das Dunkel eines hinter ihm liegenden Ganges. »Dort.«
»Holen Sie eine!«
Der Römer ging. Seine Gestalt war nur als Schatten zu erkennen. Zurück kam er mit einer alten Pechfackel, die noch genügend brennbares Material besaß, daß es für eine Weile ausreichen würde. Suko opferte sein Taschentuch, drehte es um das obere Ende der Fackel und zündete es an. Das Tuch brannte schnell und steckte auch das Pech in Brand, so daß eine tanzende Flamme entstand, deren Widerschein in einen Gang leuchtete, der tief in die Katakomben hineinführte.
»Kann ich kommen?« Lady Sarah fragte es, und Suko schickte ein gottergebenes »Ja« hoch.
Er wunderte sich, wie geschickt die alte Dame noch die Leiter nach unten turnte. »Früher habe ich es oft machen müssen, als mein Speicher noch nicht ausgebaut worden war«, sagte sie. »Das war immer eine Kletterei, aber es hat geholfen. Ich bin noch im Training.«
Das war sie tatsächlich, denn sie erreichte sicher den Platz neben Suko.
»Gib mir die Fackel!« forderte sie den Chinesen auf. »Du kannst dich um unseren Freund kümmern.«
Der Inspektor war einverstanden und stieß Ennio Carra an. Sein Gesicht wurde aus dem Dunkel gerissen. Es wirkte wie eine rote Fratze, so sehr war es verzerrt.
»Gehen Sie los!«
»Wohin?«
Suko knirschte mit den Zähnen. »Da fragen Sie noch? Sie sollen uns dahin bringen, wo Sie Ihren Freund Scorpio immer getroffen haben. Aber ein bißchen hurtig.«
Carra blieb stehen. »Noch ist es Zeit«, flüsterte er. »Noch könnt ihr es euch überlegen. Bleibt lieber hier. Es ist besser, wirklich. Ich will euch da nichts einreden, aber denkt über meine Worte nach. Bleibt hier, bitte.«
»Weitergehen…«
Carra hob die gesunde Schulter,
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