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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gebirge vor mir stand, seine Arme hob auch die linke Hand auf die rechte legte, wobei er jetzt mit allen zehn Fingern den Griff umfaßte und mit der Schwertspitze genau auf meine Brust zeigte.
    Über seinen Händen verzog sich das Gesicht. Ich sah es nur an den Augen, in denen der Triumph aufglühte, denn in den nächsten Sekunden wollte er die Gewißheit bekommen, zwei Gegner erledigt zu haben. Er ließ sich fallen.
    Und ich rollte weg. Blitzschnell. Ich hatte genau den richtigen Zeitpunkt abgewartet und mich zur Seite geschleudert.
    Dabei wirbelte ich Sand hoch, der mir in den offenen Mund drang sich in meinem Rachen festsetzte, so daß ich keuchen mußte, aber ich gab nicht auf und hörte den dumpfen Fall, als der Gladiator das Schwert in den Boden hieb und der Waffe selbst noch Schwung gab. Scorpio war auf die Knie gefallen. Das sah ich, als ich ebenfalls hochkam und mich umdrehte.
    Er hockte da, starrte auf seine Klinge und erinnerte mich in dieser Haltung an einen in Demut erstarrten oder völlig überraschten Krieger, der es nicht begreifen konnte, daß ihm sein so sicher geglaubtes Opfer entwischt war.
    Das hatte ich geschafft!
    Für große Triumphgefühle war nicht die Zeit. Scorpio würde durch diese kleine Niederlage nur noch mehr angestachelt werden und mit doppelter Wut weitermachen, denn so einfach war ein Ereignis wie er nicht zu stoppen.
    Und doch mußte ich dies schaffen.
    Unter den Augen zahlreicher Zuschauer drehte er sich langsam mir zu. Er bewegte sich zuerst nur in der Hüfte, dann riß er das Schwert aus dem Boden, und ein Schrei entrang sich seiner Kehle, der alles übertönte. Ich glaubte sogar, seinen Helm zittern zu sehen, so sehr hatte er sich bei dieser Reaktion anstrengt.
    Schließlich hatte er die Drehung geschafft, starrte mich an und wunderte sich abermals, denn er sah nicht nur meine Augen, sondern noch ein drittes, ein dunkles, das der Beretta!
    Ich hatte die Zeit genutzt und die Waffe gezogen. Mein Grinsen fiel kalt und verzerrt aus, als ich ihn über die Pistole hinweg anschaute. Ich war durch die Schußwaffe im Vorteil, und ich hatte mich entschlossen, zu feuern.
    Das mußte ich tun, denn ich befand mich nicht nur in einer fremden Welt der Vergangenheit, nein, ich war zudem noch umgeben von einer feindlichen Umwelt, denn die Zuschauer auf den Rängen und den Tribünen zählten sicherlich nicht zu meinen Freunden, besonders deshalb nicht, weil ich dem anderen quasi Paroli geboten hatte und mich schon auf der Siegerstraße befand.
    Scorpio starrte in das Mündungsloch und schaute auch mich an. Er konnte nichts begreifen, wahrscheinlich überlegte er, was ich mit diesem kleinen, schwarzbraun schimmernden Ding wollte, und der Gladiator erfuhr es ihm nächsten Augenblick, denn ich drückte ab. Auf seine linke Körperhälfte hatte ich gezielt, und ich traf auch da, wo ich es haben wollte.
    Das Silbergeschoß hieb in seine Schulter, und der Treffer überraschte ihn so sehr, daß er nach hinten torkelte, den Kopf drehte und auf die Stelle starrte, wo die Kugel hineingefahren war.
    Ich war vergessen. Scorpio hatte als Gladiator in seiner Zeit lebend ein Erlebnis gehabt, das er so leicht nicht verkraftete. Der Mann, der den Raubtieren widerstand, sie sogar besiegte, war durch diesen einen Treffer völlig aus dem Konzept gebracht worden.
    Zu meinem Vorteil, denn ich mußte mich um Glenda Perlons kümmern und sie von diesem verdammten Netz befreien, denn mit ihr zusammen wollte ich flüchten.
    Für Scorpio hatte ich keinen Blick mehr. Ich kümmerte mich auch nicht um das Geschrei der Menschen, die ebenfalls ihre Überraschung nicht verbergen konnten. Ich sah mein Schwert, das ich verloren hatte, rannte darauf zu und nahm es an mich.
    Dann steuerte ich mit Riesenschritten Glenda Perkins an. Sie war verzweifelt. Das entnahm ich ihrem Schrei, der mir entgegenhallte, »Johnnnn!« brüllte sie, löste ihre Hände vom Gesicht und umkrallte mit den Fingern die Maschen des Netzes.
    »Johnnnn…!«
    »Warte noch!« schrie ich zurück, nahm die letzten Meter und erreichte sie.
    Mit dem Schwert hieb ich zu und hoffte, daß die Seiten scharf genug waren und das Netz auftrennten.
    Ein Irrtum.
    Das Zeug erwies sich zäh wie Leder, zudem war das Schwert an der Seite stumpf. Glenda begann zu jammern, ich kochte vor Wut fast über und warf auch einen Blick auf den Gladiator, der allerdings noch keine Anstalten machte, auf uns zuzulaufen. Er war mit sich selbst und seiner Wunde beschäftigt.
    Wenn das

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