Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
wie es die Sonne und ihre Kraftreserven noch gestatteten, bevor sie schließlich weiter zur alten Sternseite glitten und hinabstießen.
    Die Krieger lieferten den Hauptgrund zur Sorge. Denn wenn die Anstrengung am Ende einen Großteil ihrer Masse aufgezehrt haben würde, mussten sie auf ihre kargen Gasblasenreserven zurückgreifen. Der Gewichtsverlust glich dies in bestimmtem Umfang wieder aus, aber die Gleichung ging trotzdem nicht auf. Wenn es ihm an Kraft, Auftrieb und vermutlich sogar Willenskraft fehlte (denn obwohl kleine Geister formbar sind, bleibt ihre Konzentrationsfähigkeit doch begrenzt), war es gut möglich, dass sich ein müder Krieger zur Erde treiben ließ. Kündigte sich dies bei einer der Kreaturen an, sollte der Schwächling geopfert und noch in der Luft zerrissen werden, um den Rest mit Nahrung für die Reise zu versorgen.
    Als es schließlich so weit war, musste Cankers Krieger den Preis bezahlen. Die Energien, die er für seine Landung in der Vormspitze aufgewandt hatte – die Verwüstung des großen Saales und der anschließende Start vom zerschmetterten Fenstersturz des Felsenturms –, all das hatte zu seiner Erschöpfung beigetragen. Als sie auf dem Scheitelpunkt des zweiten Aufsteigens bemerkten, dass der Krieger allmählich nachließ, befahl Wratha, ihn zu töten.
    Canker hatte – verständlicherweise, aber ohne Erfolg – dagegen gewettert, doch letztlich war sein Protest lediglich eine Instinktreaktion gewesen. Er vermochte sich nicht durchzusetzen und musste seinen Widerstand schließlich aufgeben. Zu dritt waren die übrigen Krieger über Cankers müde Kreatur hergefallen und hatten sie kurzerhand zerrissen und verschlungen. Nachdem die Panzerung aus Knochen und Chitin zur Erde hinabgeregnet war, blieb nur noch ein dünnes Skelett übrig, das ziellos im Wind dahintrieb, bis sich die Gasblasen entleert hatten und die leere Hülle ins Vergessen hinabkreiselte.
    Frisch gestärkt hatte die Gruppe ihre Reise fortgesetzt ...
    Ab und zu zogen die Lady, die Lords und ihre Handvoll Offiziere Knorpelkorken aus den Löchern, die sie in die mit Knochenkämmen bewehrten Rückgrate ihrer Flieger gebohrt hatten, und nippten sparsam von der nahrhaften Markflüssigkeit ...
    Sie schliefen abwechselnd. Während die einen in ihren Sätteln dösten, führten die anderen die Bestien und hielten sie auf Kurs ...
    Über ihnen glitzerten wie Eissplitter die Sterne; unter ihnen erstreckte sich scheinbar endlos die Große Rote Wüste. Bis auf die schwachen Schatten, die die dahingleitenden Abtrünnigen im Sternenlicht warfen, bewegte sich nichts dort unten ...
    Der Sonnunter ging langsam in einen Sonnauf über, und ihnen wurde unbehaglich zumute ...
    Ab und zu gaben die Antriebsdüsen der Krieger ein warnendes Stottern von sich, die Tiere ließen nach, und selbst die bösartigsten Gedankenspitzen vermochten sie nicht mehr anzutreiben. Niemals würden diese Kreaturen sich gegen ihre Herrin oder ihre Meister wenden, aber es war gut möglich, dass sie sich letztlich in mörderischer Fresslust gegeneinander wandten ...
    Dann erhoben sich in der Ferne mondbeschienene Berge, die dem unaufhaltsam an Höhe verlierenden Trupp allmählich näher rückten. Sie waren breiter, höher und weit größer als alle Berge von Turgosheim – und Wratha erkannte, dass dies nur die Alte Sternseite sein konnte. Südlich des gewaltigen Gebirges lag die Alte Sonnseite.
    Die Antriebsdüsen schwiegen, und unter ledrigen Schwingen fing sich pfeifend der Wind, als die Flieger und die Kampfkreaturen ihre Rochenflügel und Seitenhäute zu Gleitflächen strafften. Und als am südlichen Horizont ein dünner Silberstreif erschien, fegten sie lautlos in niedrigem Flug über die ersten Gipfel der Ostausläufer der Sternseite ... und erspähten die ersten Lebenszeichen, seit sie Turgosheim verlassen hatten!
    An der Nordflanke, in einer kleinen Felsensenke zwischen dem Vorgebirge und den hohen Bergen, stieg schwarzer Rauch von einem Kreis aus kleinen Feuern auf. In dem Kreis hüpften Gestalten umher und vollführten komplizierte, unbeholfene und scheinbar ziellose Sprünge und Drehungen. Kehliges, rhythmisches Grunzen und das lärmende Klappern von Zeremonienrasseln stiegen auf und vermischten sich mit dem Gestank nach Mist und brennendem Holz.
    Hah!, sandte Spiro Todesblick der neben ihm fliegenden Wratha einen bitteren Gedanken. Trogs! Etwa zwei Dutzend, die ihre Riten vollführen.
    Ihre gedankliche Antwort war finsterer, praktischer und

Weitere Kostenlose Bücher