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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sicher!« Wenn sie eintraten, stolperten sie über den wachsenden Haufen der bisherigen Opfer, sahen die rauchenden Schwefelhöhlen seiner Augen und spürten den Stich seines Bisses.
    Vasagi der Sauger wartete hinter einer Hausecke, griff sich jeden, der ihm zu nahe kam, und jagte ihm seinen zuckenden Saugrüssel tief durchs Ohr bis ins Gehirn. Vasagi vollführte dies mit einer einzigen fließenden Bewegung. Wenn ihn danach verlangt hätte, wäre seine Beute gewaltig gewesen. Aber es verlangte ihn nicht danach. Seine Botschaft an die Untoten war ähnlich einfach:
    Es war Vasagi der Sauger, der von deinem Hirn gekostet und es seinem Willen unterworfen hat. Melde dich auf der Sternseite bei mir. Du wirst mich an meinem einzigartigen Antlitz erkennen.
    So rückten die sechs, ihre Offiziere im Gefolge, vor und brachten Tod und Untod über das Dorf. Ein jeder von ihnen wütete mörderisch – bis auf Wratha.
    Sie hatte ihren Handschuh angelegt, allerdings nur zum Schutz. Und obgleich sie niemanden tötete, war ihre Methode doch die einfachste von allen. Sie folgte den anderen dicht auf dem Fuße, huschte, während sie vorrückten, vom einen zum anderen und ging dann zu bestimmten männlichen Opfern. Diese berührte sie und sagte: Ich bin Wratha. Der dich getötet hat, ist für mich, was du für ihn warst: ein Nichts! Daher gehörst du mir. Wenn du zur Sternseite kommst, stelle sicher, dass du mich aufsuchst.
    Auf diese Weise suchte sie sich ihre Knechte zusammen,
allesamt Männer und Jünglinge. Dennoch betrachtete sie sich bei weitem nicht als Diebin. Immerhin musste sie als Anführerin der Meute sicherstellen, dass für die anderen alles gut lief, und darum einen kühlen Kopf bewahren. Sie konnte es sich nicht leisten, sich ablenken zu lassen, indem sie auch tötete. Derart entschuldigte sie sich vor sich selbst.
    Tatsächlich verlief alles eine Zeit lang bestens ...
    ... bis die sechs und ihre Offiziere auf einen freien Platz in der Dorfmitte gelangten, auf dem mehrere Feuer brannten. Sie sahen einander an, während der Gestank der Krieger sich allmählich verflüchtigte. Nur ihr eigener Dunst umwaberte sie, und der Glanz des Sieges schien in ihren leuchtend roten Augen. Es war fast zu leicht gewesen. Nein, es war zu leicht gewesen!
    Plötzlich fauchte ein Stimme hinter ihnen: »Mörderische
– mutterlose – Unwesen! « Da die Stimme menschlich war und von einem Szgany stammte, verhieß sie an sich schon Gefahr. Die zwölf fuhren herum und duckten sich, sprungbereit, zur Abwehr. Über ein Dutzend Männer aus dem Dorf hatten sie eingekreist. Reife, erfahrene Männer – Männer aus den alten Tagen. In ihren Gesichtern stand das Grauen, aber auch Hass und Entschlossenheit, und sie hielten gespannte Armbrüste im Anschlag.
    Wratha hatte es beinahe erwartet. Sie war einst selbst eine Szgany gewesen und wusste, dass es immer einige gab, die zurückschlugen, die nicht zur Gänze unterworfen werden konnten. Diese Leute zum Beispiel. In den alten Zeiten hatte sich diese Bande – diese Wanderer, die von einem Ort zum anderen zogen, um den Überfällen der Wamphyri zu entgehen – nie unterwürfig gezeigt. Sie hatten sich nie leichthin mit der Unterdrückung durch die Wamphyri abgefunden, sondern sich gewehrt. Und diese Männer ... kannten noch die alte Art zu kämpfen! Die tödlichen Bolzen hatten silberne Spitzen, die sie in Kneblasch getaucht hatten. In ihren Gürteln steckten lange Messer und Holzpflöcke!
    Hierher!, rief Wratha ihrem Krieger zu. Im gleichen Augenblick eröffneten die Männer das Feuer.
    Wrathas Offizier, ein blutüberströmter junger Mann, an dessen Handschuh nasse Fleischfetzen klebten (ihre Einschränkungen hatten nicht für die Knechte ihrer Leibwache gegolten), warf sich vor sie – und bekam einen Bolzen in den Hals! Gurgelnd riss er die Arme hoch, wurde gegen Wratha geschleudert – und sie fing ihn auf und hielt ihn wie einen Schutzschild vor sich.
    Die anderen Offiziere verhielten sich ähnlich. Drei sprangen schützend vor ihre Herren, die übrigen stürmten Hals über Kopf der Gefahr entgegen. Mehrere Bolzen streckten einen von ihnen im Sprung nieder, spießten ihn auf und nagelten ihn an den Boden, doch der andere erreichte die rachdurstigen Männer. Er hieb nach links und rechts um sich. Blutschauer spritzten von seinem Handschuh, bis zischende silberne Schwertklingen ihn niedermähten.
    Vasagi der Sauger kreischte lautlos auf, dass es seinen Mitstreitern durch Mark und Bein ging. Ein

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