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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Maglore recht hat, werden wir nun sehen, was seit vierzehn Jahren niemand mehr erblickt hat.«
    Damit brachen sie über die Geröllfelder gen Westen auf, dann ging es an der Mündung des großen Passes und der gleißenden Halbkugel des legendären Tores zu den Höllenlanden vorbei Richtung Süden. Schließlich erreichten sie das Plateau. Dort ...
    ... landeten Wrathas Abtrünnige und traten zu ihr an den Rand. Und als sie zur Erde und in die Gegenwart zurückkehrten, taten die Gedanken der Lady es ihnen gleich ...
    »Dort!«, sagte sie und streckte ihren Finger aus. »Seht dort! «
    Unter ihnen, vielleicht drei Meilen entfernt im Windschatten der dämmrigen Berge, erhob sich eine Szgany-Stadt oder vielmehr ein Dorf auf einem leicht erhöhten Grund zwischen zwei Bächen, die von den Höhen herabplätscherten. Im Süden flossen die Bäche zusammen und bildeten einen Fluss, der durch den Wald strömte. Im Osten und Westen überspannten hölzerne Brücken das sprudelnde Wasser an natürlichen Furten. Das solcherart von Bergen und Bächen umfriedete Land reichte aus, die Siedlung zu versorgen.
    Szgany ! Vasagis abartiges Antlitz bebte vor Erwartung.
    »Frauen!« Canker fiel auf die Knie und hätte dem Mond ein Dankgebet entgegengeheult, wenn Wratha ihn nicht mit einem finsteren Blick davon abgehalten hätte.
    »Knechte in Massen!« Gorvis Raunen verriet sein Entzücken. »Und frische Offiziere, die ihre Arbeiten beaufsichtigen werden.«
    »Fleisch für die Verwandlungen«, knurrte Spiro. »Der erste winzige Kern unserer Armee. Aber eine Siedlung, so groß wie diese? In Turgosheim sucht man so etwas vergebens!«
    »Und alles unser«, nickte Wratha. »Aber ich glaube, dass ihr diesen Ort noch für klein halten werdet, im Vergleich zu dem, was uns dort draußen erwartet!« Sie breitete die Arme aus, als wolle sie die gesamte Sonnseite umschließen, und die blutroten Augen ihrer Gefährten sogen gierig die Weite in sich auf – nach Osten und Westen hin den geschwungenen Horizont und dazwischen über ein Dutzend deutlich erkennbarer Lagerfeuer, die das dunkler werdende Land wie Glühwürmchen sprenkelten, so weit das Auge reichte. Im Süden lagen finstere, weite Wälder, und dahinter die Glutwüsten, die sich nun unter dem amethystgestreiften Himmel abkühlten. Alles in allem ein weites Land.
    »Wie viele mögen es sein?« Wran schwieg für gewöhnlich, außer wenn die Leidenschaft ihn packte. Doch jetzt erhob er die Stimme: »Die Szgany, meine ich. Sind es zehntausend, was meinst du?«
    »Was?« Wratha lächelte ihn an. »Auf der Sonnseite von Turgosheim gibt es doch schon so viele! Nein ... fünfzig tausend und mehr!«
    Spiro packte seinen Bruder am Arm. »Denk doch, Wran! Fünfzigtau...!« Die Stimme versagte ihm, als seine Gefühle ihn überwältigten. Er räusperte sich. »Der Tribut wird gewaltig sein!«
    »Tribut?« Wratha lachte auf. Es war das Lachen eines jungen Mädchens und wandelte sich sogleich zu dem einer Frau, wahrlich einer Lady. »Hier gibt es kein Tributsystem, Spiro. Wir nehmen uns, was wir wollen!«
    »Ach ja?«, sagte Gorvi. »Aber wenn es so viele sind, können sie sich doch gewiss zur Wehr setzen! Wir reden eben erst davon, eine Armee aufzustellen, und sie sind bereits eine!«
    Wratha schüttelte den Kopf. »Es sind Szgany, oh ja, doch wie es scheint, sind sie in den letzten vierzehn Jahren ebenso sesshaft geworden wie wir. Seht nur, wie sie sich angesiedelt, ihre Ländereien aufgeteilt, ihre Dörfer erbaut haben. Zur Wehr setzen, sagst du? Womit denn und gegen wen? Vielleicht gegeneinander, aber nicht gegen uns. Hast du die Trogs vergessen, die wir bei ihren Riten überfallen haben? Hier gibt es keine Wamphyri mehr, Gorvi! Wir sind Märchengestalten, mehr nicht!«
    Das verblüffte Gorvi. Dieses eine Mal hatte sich die ihm eigene Schläue – sein umtriebiger Verstand, der aus allen Richtungen Schwierigkeiten erwartete und für gewöhnlich alles von allen Seiten betrachtete – gegen ihn gewandt. Er hatte ihm die einfachen Tatsachen verschleiert, die Wratha ihm gerade aufzeigte. »Aber natürlich!«, sagte er verdattert. »Sie sind unvorbereitet. Sie wissen weder, dass wir hier sind, noch, dass es uns überhaupt gibt!«
    »Aber bald werden sie es wissen«, ermahnte Wratha ihn. »Und dann wird es wie einst in Turgosheim zu spät sein – für sie! Dann entschließen sie sich vielleicht zum Kämpfen! Doch bis dahin sind wir zu zahlreich geworden. Und deshalb beginnen wir damit, unsere Zahl zu

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