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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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doch als es endlich geschah ...
    ... traf er Siedeldorf mit der Wucht eines lähmenden Donnerschlags! Sogar Lardis, der doch eine gewisse Vorwarnung erhalten hatte, war entsetzt. Wenn es in der Vergangenheit Zeiten gegeben hatte, da er an der Wahrhaftigkeit von Jasef Karis’ telepathischen Fähigkeiten gezweifelt hatte, nun, dann waren seine Zweifel jetzt endgültig zerstreut.
    Lardis sprach eine Weile mit einem der sieben Überlebenden, der sich etwa in seinem Alter befand. Offenbar war er einst klug und stark gewesen, doch nun war er verwirrt und murmelte unablässig vor sich hin. »Wann haben sie zugeschlagen? Wann?« Lardis schüttelte ihn leicht.
    »Zwei oder drei Stunden nach Sonnunter«, erwiderte der Mann. Sein Gesicht war eingefallen und ausgemergelt. »Vorher waren einige von den Kindern in der Dämmerung nach Hause gekommen; sie hatten oben auf den Bergspitzen Ziegen gejagt und erzählten, dass sie in Karenhöhe viele Lichter gesehen hätten. Vielleicht hätte uns das eine Warnung sein sollen. Aber man sagt, dass die Lady Karen tot sei, und es waren nur Kinder. Sie konnten sich auch irren.«
    »Wo wart ihr? Wo?« Lardis schüttelte ihn wieder.
    »Jenseits des Großen Passes.« Der Mann zuckte zusammen und blinzelte heftig. »Auf einer Hochebene vor den Gipfeln ...« Er sah Lardis in die Augen, einen Moment lang schien er ihm direkt in die Seele zu schauen. Dann wurde sein Blick wieder glasig. Aber irgendwie brachte er es fertig, weiterzusprechen: »Vor zwei Jahren zogen wir in die Hügel und entdeckten dort einen See. Die Fische waren reichlich, auf den Gipfeln gab es Ziegen und Wild an den Waldhängen. Wir sind – oder wir waren – die Szgany Scorpi. Emil Scorpi, mein Vater, war unser Anführer. Es gab dreißig von uns ... damals. Jetzt nur noch sieben. Wir bauten uns Häuser in den Wäldern um den See. Unsere Boote befuhren den See. Wenn es Nacht war und die ersten Sterne erglänzten, saßen wir am Ufer um unser Feuer, kochten unsere Fische, aßen gemeinsam. Warum nicht? Wir hatten doch nichts zu befürchten. Alle großen Horste auf der Sternseite lagen in Trümmern: Wrenhöhe, Menorhöhe, Vielfraßhöhe – alle verwüstet und zu Schutt zerfallen. Nur Karenhöhe stand noch, und man sagte, dass Karen tot sei. Vielleicht ist sie das auch, wen schert es schon? Es war nicht die Lady Karen, die über uns herfiel ...«
    Lardis stöhnte und nickte. »Shaithis, aye.«
    Der junge Überlebende ergriff ihn am Arm. »Ja, Shaithis ... und noch ein anderer! Ich habe ihn gesehen! Das ist kein Mensch!«
    »Kein Mensch?« Lardis runzelte die Stirn. »Nein, selbstverständlich nicht. Keiner von ihnen ist das. Sie sind Wamphyri!”
    »Aber selbst die Wamphyri waren einmal Menschen«, beharrte der andere. »Sie sind menschen ähnlich . Nur der hier ... war es nicht.«
    Lardis fiel ein, dass Jasef sich in diesem Punkt nicht klar geäußert hatte. »Wie sah er aus?«
    Der andere schluckte. Er schüttelte den Kopf, fand nicht die rechten Worte. »Wie eine ... eine Schnecke«, keuchte er schließlich. »Oder ein aufrecht gehender Egel, so groß wie ein Mensch. Aber gezackt wie eine Eidechse, mit einer Haube, und darunter brannten seine Augen wie glühende Kohlen. Ein unheimlicher Wurm, eine Schlange, eine Schnecke ...«
    »Wie hieß er?« Lardis sträubten sich die Nackenhaare.
    Der Überlebende nickte. »Ich habe gehört, wie Shaithis ihn genannt hat. Sein Name war Shaitan!«
    Shaitan! Unwillkürlich stöhnte Lardis auf. Shaitan: Der Erste der Wamphyri! Aber wie war das möglich? Shaitan war eine Sage, die finsterste aller Legenden der Szgany.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte der andere. »Aber ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Der eine war ein Lord, aber da war auch die große Schnecke. Ich hörte, wie sie sich unterhielten. Shaithis war der Menschenähnliche, und ich hörte, wie er den anderen – ihn, es, was auch immer – bei dem schrecklichen Namen Shaitan nannte. Aber frage mich nicht nach dem Rest, den ich gesehen habe, ehe ich wie ein Feigling mit den anderen geflohen bin. So viel will ich dir sagen, nicht mehr: Ihre Kampfkreaturen waren mager und ausgehungert, und dies nicht nur nach Nahrung! Es war ein Albtraum! Meine Mutter! Meine Schwestern! Die Wamphyri haben Ungeheuer erschaffen, denen die Geschlechtsteile von Männern zu eigen sind!«
    Danach stellte Lardis den zerlumpten Überresten der Szgany Scorpi keine weiteren Fragen mehr, sondern machte in Siedeldorf die Runde, um die Verteidigungsanlagen zu

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