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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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herangeschritten, während niederrangige Vampirknechte ihnen folgten. Nathan erblickte sie durch eine Lücke im Zaun und wusste, wo er ihresgleichen schon einmal gesehen hatte. Sie hatten viel mit Vratza Wransknecht gemein.
    Sie verschwendeten keine Zeit. Dobruj kam ihnen in unterwürfiger Haltung entgegen und wurde beiseite gestoßen. Er folgte ihnen zur Plattform, wo sie ihre Plätze einnahmen. »Bringt sie her«, befahl ihr Anführer. Seine blutroten Augen schweiften zum Pferchzaun. »Aber diesmal etwas mehr Qualität, wenn ich bitten darf, Dobruj. Vor einem Jahr war ich schon einmal hier, weißt du noch? Du wirst mir diesmal keinen Abschaum mehr unterjubeln.«
    Die Tributanten wurden vorgeführt. Die Frauen kamen zuerst. Nacheinander wurden acht junge Mädchen zur Plattform gebracht, wo der Offizier ihnen die Blusen bis zur Hüfte herunterriss, ihre Brüste entblößte und die Röcke anhob, um ihre Schenkel zu bewundern. Und während sie unter Tränen über die Bühne stolperten und ihre Blöße zu bedecken suchten, leckte er sich die Lippen und schnupperte lüstern an ihnen wie ein Hund, ohne sich allerdings sonderlich beeindruckt zu zeigen. »Sie sind ganz brauchbar«, grunzte er barsch. »Und die Männer?«
    Die Mädchen wurden fortgeführt, und Nathan wurde gemeinsam mit den sechs anderen Männern gebracht. Er wurde als Vierter vorgeführt. »Ach ja«, sagte der Offizier. »Und was haben wir hier?«
    »Ein Fremder – wir wissen nicht, woher er kommt«, gab Dobruj hastig zur Antwort. »Ich dachte, er sei vielleicht ... aus Turgosheim gekommen.«
    Der Offizier überragte Nathan um ganze sechs Zoll. Mit einer riesigen Hand packte er ihn am Kinn und drückte zu, bis Nathan den Mund öffnete und wie ein Maulesel auf dem Markt seine Zähne zeigte. »Was?« Der Offizier löste den Griff, stieß Nathan von sich, dass er taumelte, und drehte sich zu Dobruj um. »Hä? Aus Turgosheim, hast du gesagt? Wieso das?«
    Dobruj wedelte mit den dicken Händen. »Seine Kleidung, mein Lord, und sein Aussehen. Er stammt nicht aus dieser Gegend. Wir dachten, dass er vielleicht ...«
    »Halt den Mund!«, befahl ihm der andere. »Ihr sollt nicht denken. Es ist nicht erforderlich, dass ihr denkt. Aber der hier war nie in Turgosheim, das kannst du mir glauben! Allerdings ist er der Beste von dem Haufen, den ich gesehen habe, daher bin ich nicht missgestimmt. Zeig jetzt den Rest her!«
    Die anderen drei wurden gemeinsam vorgeführt; der Offizier warf nur einen kurzen Blick auf sie, dann sah er Dobruj an. »Da fehlt einer«, knurrte er warnend. Seine Augen verengten sich zu blutroten Schlitzen.
    »Der Achte kommt gerade«, antwortete Dobruj, als vom Rande des Lichtkreises, den das Feuer warf, ein scharrendes Geräusch erklang. Seine Männer zerrten den zeternden und um sich tretenden Iozel Kotys heran. Doch sobald er die Vampire erblickte, verstummte er und keuchte nur noch.
    Der Anführer sah ihn mehrere Sekunden lang an, dann richtete er den Blick auf Dobruj. Mit tiefer und gefährlich leiser, fast schnurrender Stimme sagte er: »Soll das vielleicht ein Scherz sein, Dobruj?« Er packte den Hetman, nahm ihn in den Schwitzkasten und drückte zu. »Das will ich doch nicht hoffen.«
    Dobruj schluckte, japste schmerzerfüllt auf und wedelte mit dem freien Arm. »Mein Lord«, schrie er in Todesangst. »Bitte höre mich an. Sämtliche Vorräte sind genau wie verlangt auf Wagen bereitgestellt worden. Obst, Nüsse, Honig in Krügen, Getreide, Tierfutterballen, Weine. Die Fässer hier auf dem Tisch: Sie sind ein Zusatz zum Tribut – nur für dich! Nimm einen Schluck, probiere, ich flehe dich an!« Einer seiner Männer stürzte mit einem Humpen vor. Der Offizier riss ihn an sich, trank, bis ihm der Wein übers Kinn lief, und goss den Rest Dobruj über den Kopf.
    »Oh ja, der ist gut!«, sagte er und schleuderte Dobruj beiseite. »Aber was soll ich mit dem da?« Er zeigte auf Iozel, der sich vor der Bühne zusammenkrümmte.
    Iozel blickte auf. »Bring mich zu Maglore!«, schrie er. »Er wird mich haben wollen. Einst gehörte ich ihm, bis er mich wieder hierher schickte ...«
    »Ah ja!« Der Offizier riss die Augen auf. »Du bist das also! Der Seher-Magier hat dich natürlich erwähnt – dich, seinen Spion!«
    »Siehst du! Siehst du!«, krähte Iozel und grinste schief. Ihm waren die brennenden Blicke Dobrujs und vieler anderer Männer nur allzu bewusst. »Ich wusste doch, dass er sich an mich erinnern würde.«
    »In der Tat«, erwiderte der

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