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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Offizier. »Maglore sagte zu mir: ›Wenn Iozel im Tribut dargeboten wird, nimm ihn unbedingt mit, aber bringe ihn nicht zu mir . Denn wenn er seine eigenen Leute verrät, welchen Nutzen hat er dann für mich? Doch brauchen die Stätten stets neue Vorräte, und selbst aufsässiges Fleisch bleibt doch nützliches Fleisch!‹ So lauteten Maglores Worte.«
    »Nein – nein! « Iozel sprang auf und wollte davonstürzen.
    »Bringt ihn zum Schweigen!«, befahl Dobruj grimmig und mit einer gewissen Befriedigung. Einer seiner Männer streckte den Eremiten mit einem Knüttelschlag hinter das Ohr zu Boden, dass er alle viere von sich streckte. Damit war die Sache erledigt.
    Der Anführer stieg von der Bühne und trat zu den Tributanten. Er sonderte die beiden hübschesten Mädchen sowie Nathan und einen weiteren jungen Mann aus und sagte dann zu den Knechten in seinem Trupp: »Die vier reiten mit uns. Der Rest soll zu Fuß durch den Pass laufen. Und dass euch ja keiner abhanden kommt.«
    Er schickte sie mit ihren beladenen Wagen über einen Waldpfad los, verließ dann ohne ein weiteres Wort das Dorf und ging über die Ebene zu der Anhöhe, auf der die nickenden, grotesken Umrisse der Flieger zu sehen waren. Nathan und der andere junge Mann wurden mit je einem kleinen Fass beladen und dann mit den Mädchen hinausgetrieben, wobei die Offiziere ihnen als Letzte folgten und Fässer schleppten, als wären diese gewichtslos. Die folgenden Ereignisse erschienen Nathan beinahe wie ein böser Traum:
    Die großen grauen Tiere nickten vor dem nächtlichen Himmel, während die Fässer in ihre stinkenden Bauchtaschen verladen wurden. Dann banden die Offiziere die Tributanten an den Enden der langen Sättel fest und warnten sie: »Eine falsche Bewegung, und wir werfen euch hinab. Dann könnt ihr ja feststellen, ob ihr genauso gut wie die Wamphyri fliegen könnt!«
    Dann kam der Start und mit ihm der schwindelerregende Aufstieg, als der Wind die mächtigen Schwingen erfasste. Dann der rasende, elende Flug über zwölf oder dreizehn Meilen aus Wald, Bergvorland, gezackte Gipfel, und schließlich der brausende Abstieg zwischen Felsvorsprüngen, Türmen, gelb und orange leuchtenden Gasflammen und stinkenden Schornsteinen – tiefer, immer tiefer hinab in das Reich der Vampire, vorbei an grimmigen Brüstungen, rötlich erleuchteten Fenstern und Balkons zu großen Lande- und Abflugrampen in der großen, finsteren Schlucht namens Turgosheim ...
    Unter normalen Umständen hätte sich Maglore nur selten, wenn überhaupt, dazu herabgelassen, der Verlosung und Zuteilung gewöhnlichen Tributgesindes beizuwohnen. Für gewöhnlich schickte er einen Knecht, der die Ausbeute für ihn abholte. Doch waren dies wohl kaum ›normale‹ Zeiten, und wenn man Iozel Kotys Glauben schenken konnte, handelte es sich bei diesem ›Nathan‹ nicht um einen Sonnseiter gewöhnlichen Zuschnitts.
    Drei ›Lospakete‹ an Tributanten waren angeliefert worden: vier aus Vladisstadt, fünf aus Gengisheim, sechs aus Kehrlszacke. Dabei handelte es sich um die sogenannten ›Sahnestücke‹, die für Sonderbehandlungen eingeflogen wurden. Die gemeinen Sklaven kamen später zu Fuß nach. Für alle lief die Ziehung jedoch in gleicher Weise: Aus einem Beutel wurden auf gut Glück die auf Knochen eingeritzten Wappen der Lords und Ladys gezogen.
    Die Besten der Tranche wurden nach einem festen Verfahren verlost. Maglore konnte sich glücklich schätzen, dass er diesmal dabei war, ansonsten hätte er sich auf ernste Feilschereien einlassen müssen und einiges Glück gebraucht, um diesen sonderbaren Nathan zu bekommen, ehe ihn jemand ... beschädigen konnte. Aber das Glück war ihm nicht hold (seine Wappenzeichen waren bereits gezogen worden und hatten ihm zwei einigermaßen ansehnliche Mädchen und einen grobschlächtigen Jüngling eingebracht), und so musste er schließlich doch noch warten und ein wenig feilschen. Deshalb blieb er so lange, bis Nathan von Zindevar Greisentod ›gewonnen‹ worden war.
    Zindevar nahm an der Verlosung nicht selbst teil, ebenso wenig wie die Lords Eran Schmerzensschrund, Grigor Haksohn und Lom der Halb-Starke von Trollstatt. Sie hatten allesamt anderweitig zu tun – vermutlich waren sie mit ihren verschiedenen kreativen Unterfangen geistig oder körperlich beschäftigt – doch waren an ihrer statt Offiziere zur Stelle. Schließlich hatte Zindevars Leutnant seine drei Tributanten zusammen – zwei weitere Männer und das ›Objekt‹, das Maglore so

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