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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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war, mit anderen Kindern vor den schlimmsten albtraumhaften Verheerungen geflohen war.
    Man musste ihm zugute halten, dass er es im Stillen tat; doch er entleerte Magen und Gedärme und musste sich eine Stunde lang ausruhen, bevor er wieder zu irgendetwas zu gebrauchen war ...
    Andrei Romani war eigentlich kein aufrührerischer Bursche, er wollte es nur genau wissen. »Ich sehe keinen Zweck darin«, meinte er, »weiter zum Garten zu gehen. Sollte dort ein Kampf stattfinden, dann ist er bereits im Gange, und wir nehmen schon nicht mehr daran teil! Außerdem, wie sollen wir solche Abscheulichkeiten bekämpfen wie jene, die unseren Weg vor noch nicht einmal zwei Stunden gekreuzt haben? Für mich ergibt das nur wenig Sinn.«
    Der dahineilende Mond war wieder aufgegangen, und von den Kämmen und Gipfeln im Osten erklang das lockende Geheul der Grauen Bruderschaft, der großen Wölfe, die die silberne Sichel am Himmel ihre Herrin und Harry Keogh Junior ihren Meister nannten. Aber ihr Heulen klang eigenartig gequält, und Lardis hörte daraus üble Vorzeichen heraus.
    »Hörst du das, mein Freund?«, sagte er zu Andrei. »Kannst du es deuten? Das sind wohl die Hunde des Herrn, aber ich kann nicht heraushören, ob sie nun geprügelt wurden oder nicht.« Er verhielt kurz in seinen langen Schritten, mit denen er die Gruppe über einen lang gezogenen, hohen, steinigen Bergsattel geführt hatte, ließ seinen mürrischen Begleiter aufholen und packte ihn am Arm. »Jetzt hör mir gut zu, Andrei Romani – ihr auch, Peder Szekarly, Kirk Lisescu – und ich sage euch noch einmal, was wir vorhaben und warum wir es ausführen werden. Ich sehe die Sache so:
    Die alten Wamphyri, Shaithis und mindestens noch ein weiterer, sind nach Sternseite zurückgekehrt; sie und ihre Kreaturen waren es, die vorhin in der Rinne über uns weggeflogen sind. Sie bewohnen Karenhöhe und begehen von dort aus wie in alten Zeiten ihre Überfälle auf die Szgany. Nur haben sie es heute sehr viel leichter: Wir Wanderer ziehen nicht mehr durchs Land; stattdessen haben wir Häuser und pflegen unsere Gärten und machen uns so zu reglosen Zielen. All das ist erwiesen ...
    Allerdings gab es eine Zeit, als die Szgany die Wamphyri zurückschlugen – sie bekämpften und siegten – und dies, als sie am mächtigsten waren! Die Szgany waren es, die den Lords Belath, Volse Pinescu, Lesk dem Vielfraß und Menor Malmzahn widerstanden, aye, und sogar diesem hinterhältigen Shaithis, der nun aus den Eislanden zurückgekehrt ist.
    Aber ... Du und deine Brüder, ihr wart damals doch im Garten dabei, Andrei Romani! Muss ich einem Romani denn sagen, wie die Szgany mit den Waffen des Herrn gekämpft haben – mit ebendiesen Schrotflinten aus einer anderen Welt, die wir jetzt bei uns tragen –, während er die Sonne selbst dazu gebrauchte, seine Feinde in stinkende Stücke zu sprengen? Natürlich nicht!
    Nun ja, und jetzt läuft er mit den Wölfen, ich weiß es wohl, und wir haben nur einen Pakt, der uns schützt ...
    Doch sein Vater, der Herrenzeuger, ist zur Sternseite zurückgekehrt! Ich habe ihn gesehen, sogar mit ihm gesprochen – wenngleich ich zugebe, dass ich meine Worte nicht gut gewählt habe. Nun, jetzt werden sie umso gewählter sein. Denn wer kann schon sagen, welche Waffen er vielleicht dieses Mal mitgebracht hat, oder? Wir reden von Harry Herrenzeuger, wie ihr wisst! Ich sage euch, wir müssen zum Garten, und sei es nur, um ein Bündnis zu knüpfen!« Er hielt inne, ließ Andreis Arm los und fuhr mit ruhigerer Stimme fort: »Oder ziehst du es etwa vor, irgendwann einmal gegen Karen, den Tiermenschen und seinen Vater zu kämpfen, he?«
    »Was?« Andrei Romani, ein schlanker, sehniger Mann, verzog das Gesicht und wich einen Schritt vor Lardis zurück. »Aber du weißt doch, dass ich das nicht will! Mag kommen, was da wolle, ich weiß, wo ich stehe. Wir haben Seite an Seite gekämpft, wie du eben gesagt hast – die Szgany, die Trogs und die drei –, gegen unsere gemeinsamen Feinde. Nichts kann das ändern. Jedenfalls nichts von meiner Seite.«
    »Einverstanden«, entgegnete Lardis und nickte knapp. »Nichts von unserer Seite. Aber würdest du es als ›von unserer Seite‹ bezeichnen, wenn wir ... gar nichts unternehmen? Vielleicht erweisen sich die drei als Ungeheuer, wenngleich sie uns bisher nur Gutes und nie etwas Böses getan haben. Doch sage mir, sollen wir sie allein kämpfen – und vielleicht sterben – lassen, obwohl es doch eher unser Kampf ist als der

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