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DÄMONENHASS

DÄMONENHASS

Titel: DÄMONENHASS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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unter dem Visier seines dreifach gehörnten, schwer gepanzerten Bugs hervorspähten. Doch womöglich war es zu schwer gepanzert und dadurch schlecht austariert.
    Das Wesen drehte ab, um einem Vorsprung von Devetakis Maskenstatt auszuweichen, und plötzlich senkte sich seine Nase und der Abdrehwinkel wurde viel zu steil. Es versuchte, dies wieder auszugleichen, zog jedoch zu weit zurück. Eine taumelnde Rolle folgte, dann ein bebender Überschlag! Die rechtsseitigen Gasblasen des Ungeheuers wurden von der gezackten Flanke der Maskenstatt aufgerissen. Sie erschlafften sofort und flatterten wie Vorhänge im Wind, als der verletzte Krieger von der Wand abprallte und über den Rand der Schlucht hinausgetragen wurde.
    Dann ... schien das Wesen zu spüren, dass es erledigt war. Man hörte ein klagendes Aufheulen. Es vermengte sich mit dem zornigen Stottern der Stoßdüsen und bildete eine Mischung aus fremdartigen, nervenzerfetzenden Lauten, die als eine Art heulendes Stöhnen zu Nathan hinaufdrangen: ein Todesschrei. Das unrettbar verlorene Wesen kreiselte in die sich verdichtende Finsternis hinab, stürzte schließlich senkrecht hinunter, schrammte über eine Eckbrüstung der Trollstatt und schlug kopfüber auf dem Felsboden auf. Rote Fleischbrocken und zerplatzte Chitinpanzerstücke flogen durch die Luft, und das Geräusch des Absturzes verlor sich in Schweigen ...
    Zuerst ereigneten sich diese Fehlschläge recht häufig, aber mit der Zeit wurden die Lords geschickter in der Anfertigung ihrer Krieger und die Unfälle seltener. Nathan war sich stets der Tatsache bewusst, dass diese lebenden Vernichtungsmaschinen für die Alte Sternseite bestimmt waren und irgendwann das Grauen auch über die Sonnseite bringen würden. Über seine Sonnseite, aus der er wie ein Feigling geflohen war, um in der Wüste zu sterben ...
    Nathan besuchte die Gastier-Kavernen, die in der Nähe der Abfallgruben lagen, und verstand den Grund für diese räumliche Nähe. Aber die Gaslinge selbst ... waren etwas anderes. Vergeblich versuchte er sie zu vergessen. Das Grauenhafte dieser Wesen – im Grunde der ganzen Runenstatt – lag weniger in der greifbaren Wirklichkeit dieses Systems als vielmehr in dessen morbider und mitleidloser Effektivität. Denn alle Geschöpfe Maglores waren einst Menschen gewesen, und nun wurden sie als simple Bestien behandelt. Jedes Mal, wenn Nathan sie ansah, erblickte er in ihnen auch die Züge der Menschen, die sie früher gewesen waren ...
    Als Nathan schon gute dreißig Sonnaufs in Runenstatt lebte, zog er los, um sich Maglores Flieger anzusehen, die im Schlund der Landebucht untergebracht waren. Warum er dies nicht schon früher getan hatte, lag daran, dass Maglore ihm davon abgeraten hatte. Die Nordwand war für ihre verräterischen Aufwinde und unvorhersehbaren Windböen berüchtigt, der geschliffene Felsboden der Startrampen war glatt wie Eis, und es gab keine Schutzwände, um den Abflug der Flugwesen nicht zu behindern. Der Seher-Lord hatte dort einst einen Offizier verloren, der nach einem falschen Schritt schreiend in die Ewigkeit hinabgestürzt war.
    Zwei von Maglores drei Fliegern waren erst vor Kurzem erschaffen worden. Er hatte sie als Übungsstücke entworfen, um sich auf die Arbeit an seinen Kriegern vorzubereiten. Die beiden Wesen waren unruhig, da sie spürten, dass Nathan kein Vampir war. Sie rollten mit den Augen und hoben die rhombenförmigen Köpfe, als er vorsichtig über einen abgezäunten Pfad an ihren Pferchen entlangschritt. Aber Maglores Geruch haftete an ihm, und sie beruhigten sich rasch wieder.
    Die dritte Kreatur unterschied sich jedoch von den anderen. Sie war auf einer Seite der überhängenden Landerampe unter einem Vorsprung im Windschatten der Aushöhlung untergebracht und zeigte sich weit weniger nervös. Irgendetwas an dem Wesen erregte Nathans Aufmerksamkeit. Er betrachtete sich den Flieger: Riesig, grau, stumm und vergleichsweise friedlich kauerte er in seinem Pferch, der gewaltige Kopf nickte an einem langen Hals, faustgroße Augen schimmerten schwarz und feucht in einem auf eigenartige Weise menschenähnlichen Gesicht. Augen, die gut und gerne ...
    An dieser Stelle hielt Nathan in seinen Gedanken inne. Was hatte er sich um alles in der Welt nur gedacht? Menschenähnlich? Und Augen, die gut und gerne ...? Denn natürlich gab es an ihnen nichts Menschen ähnliches! Diese Augen waren menschlich oder es einst gewesen, die Augen eines Szgany! Erneut rief er sich ins Gedächtnis, was

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