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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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platzte sie mir entgegen.
    Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu. «Wie bitte?»
    «Genau darum geht es», antwortete sie und lehnte sich zu mir. «Das kann so nicht weiter gehen.»
    «Das ist mein Problem», fauchte ich.
    «Nein. Du leistest sensationelle Arbeit. Aber», sie stockte. «Wir machen uns Sorgen um dich.»
    «Willst du mich verarschen? Ich schaff das schon.»
    «Bist du sicher?»
    Ich schnappte nach Luft. «Gott hat mich hier hinunter geschickt, ohne Hoffnung auf eine Rückkehr. Ich habe mein Leben und meine Seele verloren. Alles wurde mir weggenommen und nun sitze ich hier. Allein. Ohne alles, was mir jemals etwas bedeutet hat in meinem Leben. Ohne Hoffnung! Täglich muss ich miterleben, wie sich die Menschen gegenseitig hassen und nichts Besseres zu tun haben, als sich zu beklagen über die Dinge, die sie nicht haben. Nein verdammt, es geht mir nicht gut! Ich hasse die Menschen! Ich hasse sie so abgrundtief, dass es weh tut und ich will, dass jeder von euch alles daran setzt, ihnen möglichst klar zu machen, dass ich sie hasse! Habt ihr mich verstanden? Ich will sie leiden sehen. Und ich will den Himmel bluten sehen!»
    «Du klingst bereits wie er…» stellte Lilith konsterniert fest.
    «Ich bin er», antwortete ich kühl.
    «Da hast du recht. Es tut weh, das noch einmal mit ansehen zu müssen.» 
    «Dann sieh weg», patzte ich zurück. «Geh jetzt.»
    Lilith stand auf und warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte.
    «Vanth ist Raphael in der Seelenebene begegnet. Er will dich sehen und mit dir sprechen. Sollen wir ein Treffen für dich vereinbaren?»
    «Es gibt nichts, das ich ihm zu sagen hätte.»
    «Sie haben dir vermutlich etwas zu sagen. Willst du es dir nicht anhören?»
    «Von mir aus. Mach was aus.»
     

    Einige Tage später saß ich in einem Café in irgendeinem Kaff auf dem Land. Ich hatte die Beine übereinander geschlagen und nahm einen Schluck aus meiner Tasse, als die Glocken über der Eingangstür weitere Gäste in dem kleinen Lokal ankündigten. Akephalos und Belial drehten abrupt den Kopf, während ich zuerst die Tasse zurück auf den Teller stellte, mir einen Fussel von meiner Bluse zupfte und erst aufblickte, als sich Michael, Raphael und Gabriel an den Tisch setzten.
    Michael sah selbst in seiner menschlichen Gestalt übermüdet aus. Sein blonder Dreitagebart verdeckte die Falten in seinem gebräunten Gesicht nur spärlich. Auch Gabriel sah mitgenommen aus, was diesmal nicht an ihrer zerschlissenen Kleidung lag.
    Drei Erzengel machten mir die Aufwartung. Ich lächelte innerlich verächtlich. Wie tief war der Himmel gesunken.
    «Was wollt ihr», fragte ich und fuhr mir durch die langen Haare.
    «Das weißt du genau», zischte Gabriel.
    Ich zog eine Augenbraue hoch. «Dein Ton gefällt mir nicht.»
    «Hör auf, unsere Sammler anzugreifen. Du verstößt massiv gegen die Regeln!»
    «Regeln?» antwortete ich und ein Lächeln überflog mein Gesicht. «Wessen Regeln? Gott?»
    Belustigt griff ich nach der Tasse.
    «Ich glaube ihr versteht nicht», fügte ich hinzu. «Im Gegensatz zu euch bin ich nicht Gottes Schoßhund. Ich habe keinen Grund, mich an seine Regeln oder Richtlinien zu halten.»
    «Doch, die hast du», knurrte Michael. «Du gefährdest unsere Aufgabe. Wir kümmern uns um die Seelen der Menschen, solange wie es nötig ist, um die drei Welten aufrecht zu erhalten.»
    «Das tue ich doch. Ich habe nur die Umstände etwas verändert. Außerdem, was kümmern mich die Menschen? Lucifel hat sich an die Regeln gehalten und was hat sich geändert? Gar nichts. Ich sehe nicht ein, was ich den Menschen schuldig sein soll. Geschweige denn, was ich euch schuldig sein soll.»
    «Es geht hier nicht um dich!» schrie Gabriel, worauf Belial sofort aufsprang und ihren Arm schützend vor mich streckte.
    «Deine Untergebenen scheinen dich zu lieben», bemerkte Raphael. «Das wundert mich nicht. Als Mensch warst du der Inbegriff einer reinen Seele. Du warst nicht perfekt, aber du hattest ein reines Herz.»
    Ich lachte verächtlich. 
    «Was hat es mir gebracht?»
    «Es gibt auch gute Menschen. Sehr viele sogar. Sie lindern deinen Schmerz.»
    «Nicht genug», knurrte ich und bat Belial mit einer Handbewegung, sich wieder zu setzen. «Es scheint nicht so, als würde sich Gott für sie interessieren! Das ganze Gerede von Gott und seiner Güte und Hilfe ist doch bloße Heuchelei. Ich werde sie beenden.»
    «Das willst du tun, indem du so viele Seelen wie möglich nach Niflheim

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