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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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agierende Knochen gefunden zu haben und kehrte zurück. «Ich glaube Raciel hat es nie überwunden, dass ihn Lucifel nach der Ankunft hier unten getötet hat. Er hat das ziemlich persönlich genommen und jetzt tut er alles, um von ihm 'ne Entschuldigung zu bekommen. Blöder Idiot.»
    Ich schwieg dazu. Stattdessen schlüpfte ich in die Schuhe. Sie erinnerten mich vage an meine Doc Martens, die ich zu Hause noch irgendwo in meinem kümmerlichen Schuhschrank hatte. Sie saßen.
    Belial trat etwas zurück und musterte mich nickend. «Sehr schön. Sehr sexy, jetzt können wir dich draußen sehen lassen.»
    Ich ersparte mir den Kommentar, dass ich nicht sexy aussehen wollte. Erstens weil ich es nicht darauf anlegte, von irgendwelchen Dämonen angesabbert zu werden und zweitens weil das aufgrund meines zweifelhaften Rufes hier unten nicht gerade gut kam.
    «Passt dir nicht, was?» konstatierte sie von selbst. «Zu sexy? Sollte dich doch nicht stören, schließlich hattest du ja schon vier von uns.»
    Sie grinste breit. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
    Sie seufzte. «Zu früh für Dämonen-Beziehungs-Witze?»
    Verstand sie das etwa unter einem Witz? Ich schüttelte den Kopf.
    Plötzlich riss wieder jemand die Tür auf und stürmte hinein. Besser gesagt waren sie zu dritt. Zuvorderst eine hochgewachsene Frau mit weißen langen Haaren und – mir stockte der Atem - silbernen Krähenfüßen. Ein wallendes hellblaues Kleid schlang sich um ihren dünnen Körper als sie sich auf mich stürzte. Hinter ihr flatterten zwei Eulen in den Raum. Eine tiefschwarz, die andere rot gefiedert. Sie ließen sich auf dem Bettgestell nieder, legten den Kopf schräg und fixierten mich mit ihrem Blick.
    «Oh Irial», rief die schöne Frau und nahm mich sofort in die Arme.
    Ich war zu perplex, um die Umarmung zu erwidern. Sie schob mich von sich und sah mich an. Sie runzelte die Stirn. «Belial hat dir das angezogen.»
    Ich nickte verwirrt. Sie ließ die Schultern hängen und legte eine Hand an meine Wange. «Es tut mir so leid. Wirklich.»
    Ich glaubte ihr. Obwohl ich keinen Schimmer hatte, wer sie war.
    Ihre tiefblauen Augen sprachen Bände.
    «Du!» fauchte sie zu einem der Dreien, die das Zimmer gefüllt hatten. Es war Raciel und er war im Türrahmen stehen geblieben. «Ich könnte dir den Hals umdrehen, wenn ich bösartig genug dafür wäre!»
    Sie drehte sich um und ein wuchtiger Luftzug traf mich. Ihre Flügel bestanden aus Luft. Nur vage waren sie zu erkennen, als sie auf Raciel eilte.
    «Wie konntest du ihr das antun! Ich hatte dir doch gesagt du sollst nicht immer tun was man dir sagt! Bist du schwer von Begriff?»
    «Bitte», flüsterte ich, doch sie hörte mich nicht.
    Sie stauchte Raciel so dermaßen zusammen, dass es unter anderen Umständen durchaus belustigend gewesen wäre. Aber das war es zurzeit nicht. Ich nahm meinen Mut zusammen und rief etwas lauter.
    «Bitte, lass. Es hat doch keinen Zweck.»
    Ich spürte den dicken Kloss in meinem Hals der verhinderte, dass ich weiter sprach. Der Satz eben war schon eine große Leistung, für die ich mir gedanklich die Schulter klopfte.
    Sie musterte Raciel und schüttelte enttäuscht den Kopf, ehe sie sich wieder mir zuwandte.
    «Entschuldige», murmelte sie und nahm mich nochmals in die Arme.
    Peinlich genug für mich, dass ich hier von Dämonen geknuddelt wurde. Das Raciel das alles noch mitbekam, war einfach nur unterste Schublade. Ich löste mich dezent aus ihrer gut gemeinten Umarmung.
    «Schon gut, Lilith.»
    Ihre Augen erhellten sich. «Du erinnerst dich an mich!»
    Sie lachte und es klag göttlich. Hell und freundlich, beruhigend. Trotz ihres drastisch veränderten Aussehens und ihrer erhabeneren Ausstrahlung wusste ich, dass nur Lilith mich so gut kannte und mochte, dass sie mir sofort in die Arme fiel.
    «Wir müssen dich leider zurück zu Ygdrasil bringen.»
    Mit dem
Wir
meinte sie sich selbst und den Kasten von Mann, der etwas abseits stand und gerade seinem riesigen schwarzen Hund den Nacken kraulte. Vielleicht war es auch ein Wolf.
    Die blonden Haare hingen ihm ins bleiche Gesicht und eine rote Linie zeichnete sich an seinem Hals ab. War der geköpft worden? Jedenfalls sah es so aus, als könne sich dieser Dämon jederzeit den Kopf unter die Arme klemmen. Sein Mantel hatte was von Matrix und ich grinste auf den Backenzähnen.
    «Ist das Neo?» fragte ich und grinste über meinen eigenen Witz.
    Niemand sonst schien ihn lustig zu finden.
    «Akephalos», antwortete Neo

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