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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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gefallener Engel, ja. Ein vermutlich bald toter gefallener Engel, ja.
    Aber keine seiner Huren.
    Wütend knallte ich die Tür zum Thronsaal ebenfalls zu, sodass Belial unten am Treppenabsatz erschrocken zusammen zuckte.
    «Was für ein elender Bastard!» schrie ich. «Als ob ich nicht schon genug leide. Als ob ich nicht schon genug durchmachen muss! Muss er mich auch noch bis aufs Blut demütigen!!»
    Ich kochte vor Wut. Ich war so unglaublich sauer. Verletzt. Gedemütigt obendrein und verflucht nochmal ich hatte eine Höllenangst, im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur, dass der Tod hinter jeder Ecke lauerte und ich absolut wehrlos war. Nein! Nun musste ich sogar befürchten, dass Lucifel irgendwann einfach aus purer Boshaftigkeit etwas anderes mit mir anstellte. Ich meine ja, klar, er sah umwerfend aus, seine Aura alleine würde genügen, mich schwach werden zu lassen. Mit seinen Kräften war es noch schlimmer. Aber es ging hier ums Prinzip. Um meine Treue zu Raciel! Um meinen freien Willen. Noch war ich es, die entschied, mit wem ich was tat!
    Belial kicherte, während ich meinen Ausbruch an ihr ausließ und ihr alles erzählte.
    «Du darfst das nicht zu ernst nehmen. Er hat auch seinen Stolz und vor allem hat er genügend Gespielinnen, damit ihm sicher nicht langweilig wird. Er tut das nur, um dich zu ärgern. Er kennt dich besser, als du denkst.»
    Das tröstete mich momentan überhaupt nicht. «Ich muss zu Akephalos. Und einem Baal. Und zu Azazel», knurrte ich stattdessen.
    Sie nickte. «Gut, gehen wir.»
    Ich nickte und folgte ihr hinaus auf den Vorplatz. Dort stand bereits eine der Kutschen und ich flog die paar Meter zur Tür. Drinnen ließ ich mich auf das ausgeleierte Polster fallen.
    «Zeit, dir ein paar Überlebenstipps zu geben. Erstens, lächle niemals. Zumindest nicht in Gegenwart von unterrangigen Dämonen. Zeichen von Schwäche.»
    Ich nickte. Das sollte kein Problem für mich darstellen. Hier unten gab's nichts zu lachen.
    «Zweitens. Lass deine Höflichkeitsfloskeln weg. Bitte, Danke, bla bla, streich das.»
    «Lass mich raten, ein Zeichen von Schwäche.»
    Sie grinste. «Genau. Sieh zu, dass du deine Haltung bewahrst. Immer schön cool bleiben, ja? Auch in gefährlichen Situationen. Spiel alle Karten aus die du hast. Also in deinem Fall, deine Einzige.» Sie nickte kurz zu meinem Dekolleté.
    Na toll.
    Viel von der Hölle hatte ich noch nicht gesehen und ich hatte bereits jetzt die Schnauze gestrichen voll.

Business in der Stadt der Verdammten
     

    Wir erreichten Ygdrasil erstaunlicherweise unbeschadet. Übelkeit stieg in mir hoch, beim Gedanken an meinen weiteren Weg.
    «Hör zu», begann sie, bevor wir ausstiegen. «Du bleibst dicht bei mir. Zieh dein Schwert, du bist ein leichtes Ziel. Schwach, verletzlich und in mieser Verfassung.»
    Klar. Es reichte nicht, dass es mir bereits beschissen ging. Man konnte dem auch immer noch eine Krone oder zwei aufsetzen.
    Ich stieg aus und blieb dicht hinter ihr. Niemand war auf dem Platz vor dem Eingang zum Vulkan. Als wir den Trichter durch das hohe Tor betraten, ließen einige Dämonen – in purer Verzweiflung über ihre momentane Lage – nicht lange auf sich warten. Mit grässlichen Zischlauten stürzten sie sich auf mich. Ich brauchte mein Schwert keinen Zentimeter zu rühren. Belial tötete die vier Chimären, bevor sie überhaupt nur in unsere Nähe kamen. In Anbetracht meiner Scheißlaune bereitete mir das auf eine etwas beängstigende Art und Weise Gänsehaut.
    «Hört mich an, Kreaturen der Hölle», rief Belial mit donnernder Stimme durch die felsige Halle. «Irial könnte euch mit einem Wink ihrer Hand töten. Aber sie ist zu edel und zu groß, als dass sie sich die Hände ab euch Abschaum beschmutzen würde!»
    Okay. Wenn sie das denn meinte…
    War sie komplett übergeschnappt?!?
    «Ich bin ihre Begleitung und ihr wisst, auch ich bin gut! Nähert ihr euch auch nur auf wenige Meter, seid ihr tot! Nehmt es euch zu Herzen, wenn ihr euren Rang behalten und nicht als Wurm durch den Schlamm und den Staub der Hölle kriechen wollt!»
    Ich sah mich um. Die Dämonen schienen ihr tatsächlich zu glauben.
    Sie wandte sich wieder an mich. «Komm jetzt.»
    Ich folgte ihr so selbstsicher, wie ich in diesem Moment nur konnte. Einmal mehr dankte ich meinem Musikgeschmack. Den bösen Rockerblick hatte ich drauf und setzte ihn nun gnadenlos ein. Mein Innerstes aber erinnerte eher an den Musikantenstadl.
    Trotzdem. Ich folgte ihr mit mutigen Schritten zu

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