Daemonenherz
würde? Ich zuckte mit den Schultern und stand wieder auf.
«Ich muss los, Belial wartet auf ihre Dosis Schnaps!»
Azazel nickte und wandte sich der Bardame zu, während ich mir meinen Weg zurück zur Treppe bahnte.
Mit den zwei Mojitos mit extra Alkohol kehrte ich zur Lounge zurück und hielt einen Augenblick inne, als mein Blick auf Lucifel fiel.
«Das ging ja schnell», murmelte ich und wandte den Blick ab.
Eine der Dämoninnen saß bereits auf seinem Schoss und vollführte dort garantiert keine Trockenübungen.
Die andere hatte Lucifel bereits von seinem Hemd befreit und gab mit ihrer Zunge ihr Allerbestes.
Ich verdrehte die Augen und kehrte zu Belial zurück. Sie nahm mir den Mojito aus der Hand, trank einen Schluck und stellte ihn aufs Geländer. Ich machte dasselbe. Nur leerte ich den Mojito vorher komplett auf Ex, was mir einen beeindruckenden Blick von Belial bescherte.
Ich schwieg. Nochmals wollte ich mir den Anblick hinter mir ersparen. Belial schien es ähnlich zu gehen. Sie wirkte genervt und tippte mit den Fingern auf das Glas.
Plötzlich keuchte ich auf. Eine unglaubliche Hitze durchfuhr meinen ganzen Körper und ich wusste sofort, was es war. Und ich hätte dafür am liebsten jemanden direkt hinter mir umgebracht. Im letzten Moment krallte ich mich am Geländer fest, um nicht zusammen zu brechen.
«Heilige Scheiße», fluchte ich und biss auf die Zähne.
Es war brutal. Es war betörend. Und es war verflucht unfair!
«Was ist?» fragte Belial beiläufig und musterte mich verwirrt.
Ich benötigte einige Sekunden, ehe ich antworten konnte. Zuerst musste ich mich soweit unter Kontrolle bringen, dass ich einen Satz zustande brachte. Meine Haut kribbelte. Mein Herz raste und ich kämpfte dagegen an, mich einfach umzudrehen, die blöde Kuh auf Lucifels Schoss weg zu stoßen und ihren Platz einzunehmen.
«Oh shit», keuchte ich und hielt mich mit beiden Händen fest. «Sag ihm…» flüsterte ich stockend. «Er soll aufhören.»
«Was ist los?» fragte sie ungeduldiger.
Ich machte eine Kopfbewegung in Lucifels Richtung.
«Er macht doch gar nichts. Er ist beschäftigt mit seinen zwei Damen.»
Ich schüttelte den Kopf.
Ich stöhnte auf und wäre beinahe in die Knie gebrochen, aber Belial fing mich auf. Die Berührung allein brachte mich beinahe um den Verstand und ich wich zurück.
«Lass», zischte ich.
«Du meine Güte», flüsterte sie erschrocken. «Woher willst du wissen, dass er das ist!»
«Nicht» stotterte ich zwischen zwei Atemzügen. «Nicht das erste Mal.»
«Er macht das öfter mit dir?»
Ich fand das nicht gerade der klügste Zeitpunkt, sowas mit Belial hier auszudiskutieren. Meine Gedanken waren verschwommen und die beiden Stimmen in meinem Hinterkopf lieferten sich einen Schlagabtausch, bei dem jeder Politiker erbleicht wäre.
Ich nickte gequält.
«Das muss übel sein.»
Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Ich hatte die Belustigung in ihrer Stimme nicht überhört.
«Du hältst das aus, wie ich sehe?»
«Halt die Klappe», keuchte ich und zuckte erneut zusammen.
Meine Hände zitterten und ich benötigte meine ganze Kraft einmal mehr nur dazu, mich auf den Beinen zu halten. Und vor allem: Mich am selben Ort zu halten.
«Warum tust du dir das an?»
«Kann ich es beeinflussen?» zischte ich zurück.
Belials Blick schweifte zu Lucifel. «Es ist tatsächlich er. Er findet das ziemlich witzig, wenn ich ihn so sehe.»
«Ich bringe ihn um», keuchte ich wütend.
Am liebsten hätte ich ihn getötet. Ok, vorher noch mit ihm geschlafen aber danach würde ich ihn umlegen, das schwor ich mir.
«Nun ja, warum tust du es nicht einfach?»
Ein weiterer vernichtender Blick folgte. «Ra-», ich stöhnte auf und biss mir so fest auf die Lippen, dass ich Blut schmeckte. Wütend schlug ich mit der Hand gegen die Betonsäule neben mir und lehnte mich dagegen. «Raciel.»
«Raciel», konstatierte Belial gelassen. «Ist er hier? Siehst du ihn noch? Habe ich da etwas verpasst?»
Ich korrigiere mich. Ich würde sie beide umlegen. Lucifel und Belial. Augenblicklich.
Sie ließ nicht locker. «Nein im ernst. Raciel? Die Sache ist doch erledigt. Werd erwachsen. In der Hölle gibt es nicht viel Erfreuliches. Die anderen hier würden was weiß ich dafür geben, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen», belehrte sie und bot mir ihren Mojito an. «Du kannst den gebrauchen.»
«Auf diese Aufmerksamkeit kann ich verzichten», fauchte ich und leerte auch noch ihr Glas. «Das ist nicht
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