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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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komisch.» Ich sog wieder scharf die Luft ein. «Verflucht nochmal ist der nie fertig?»
    Kaum hatte ich das gesagt, ließ die Erregung nach. Hinter mir schrie jemand. Belial drehte sich um und nachdem ich nach einigen Sekunden ebenfalls soweit in der Lage war, mich zu bewegen, hatte sie bereits einen ihrer Dolche in den Rücken einer der Dämoninnen gerammt. Sie sackte zusammen und Lucifel schob sie von sich. Mit der anderen Hand hielt er die Zweite zu seiner rechten fest und drückte sie auf den Boden.
    Ich richtete mich komplett auf und starrte auf die Leiche. In ihrer Hand lag ein Messer.
    «Schon die Zweite heute. Das gibt’s doch nicht», fluchte Belial und zog den Dolch aus der Leiche. «Was ist mit der andern hier?»
    «Die überlasse ich Irial», flüsterte Lucifel und warf mir einen Blick zu, bei dem mir erneut heiß wurde. «Töte sie.»
    Ich war starr vor Angst. Die Dämonin kniete neben seinem Sessel auf dem Boden und sah mich aus ihren großen, blauen Augen an.
    «Was?»
    «Töte sie.»
    «N- nein», antwortete ich und wich instinktiv einen Schritt zurück.
    Meine Hand lag auf dem Knauf meines Dolches an meinem Oberschenkel. Alle hatten ihre Augen auf mich gerichtet. Wie konnte er von mir verlangen, jemanden zu töten?!
    «Sie ist zu schwach, mein Gebieter. Verschont mich», säuselte die Dämonin und gab ihren Augenaufschlag zum Besten.
    Lucifel blieb gelassen und würdigte sie keines Blickes. Stattdessen musterte er mich.
    Belial wurde ungeduldig.
    «Tu es», wisperte sie. «Das war ein Befehl.»
    Ich schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen. Ich hatte schon zweimal getötet. Sie war eine, die versucht hatte, Lucifel zu töten. Eine, die in der Hölle wiedergeboren werden würde. Es müsste ganz leicht sein. Keine große Sache. Belial machte das ständig. Das konnte doch nicht so schwer sein.
    Lucifel packte sie an den Haaren und riss ihren Kopf hoch.
    «Töte sie», verlangte er noch ungeduldiger.
    Ich zitterte am ganzen Körper. Ich wollte nicht. Was würde passieren, wenn ich den Befehl verweigerte? Einiges vermutlich. Vieles davon würde mir nicht gefallen.
    «Mein Gebieter», säuselte sie weiter. «Sie ist zu schwach. Sie kann niemanden töten, die kleine Hure!»
    Hure?!
    Ich zog meinen Dolch, aber Lucifel war schneller. Sein Messer stak bereits in ihrer Brust. Die Dämonin starrte entsetzt zu mir, ehe sie zusammen brach.
    «Das geht mir zu lange», zischte er und warf mir einen wütenden Blick zu.
    Ich atmete innerlich auf. Belial starrte mich entsetzt an.
    «Belial, ich will das gleiche, das sie vorher hatte», sagte Lucifel und wies auf die beiden Mojito-Gläser auf dem Geländer. «Die scheinen gut zu sein, so wie sie vorhin getrunken hat.»
    Er sah mich an und in seinen Augen lag Spott.
    Beschämt drehte ich mich um und kehrte zum Geländer zurück.
    Warum mussten mir hier alle das Leben zur Hölle machen, fragte ich mich und tadelte mich kurz darauf später.
    Welcher Idiot hatte diese Redewendungen erfunden? Der hatte ja keine Ahnung.
    «Uh, was ist hier passiert?»
    Die Stimme kannte ich. Lilith stand neben der Lounge und starrte auf die beiden Leichen.
    «Du hast einen unglaublichen Verschleiß, weißt du das?» fragte sie tadelnd an Lucifel gerichtet und schüttelte den Kopf.
    Er lachte. Ich traute meinen Ohren kaum. Er lachte tatsächlich. Ohne boshaftes Glitzern in den Augen. Ohne aufkeimende Wut oder Spott. Er lachte. Es war engelsgleich. Zum Zerschmelzen. Ich ermahnte mich selbst und wandte mich wieder der Menge unter mir zu. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich führte mich auf wie ein Teenager!
    Ich atmete durch und wandte mich wieder um. Lilith saß auf der Lehne von Lucifels Sessel und lachte. Scheinbar hatte er einen Witz gemacht.
    «Irial!» rief sie, sprang auf und umarmte mich. «Einiges los heute was?»
    Ich nickte verwirrt und warf einen Blick auf das Blut am Boden. Sie bemerkte es. «Es ist hart, aber man gewöhnt sich daran. Bei mir hat es auch funktioniert.»
    Das gab mir nur spärlich Mut. Schnell eilte sie zu Lucifel zurück und setzte sich wieder neben ihn.
    «Ihr solltet tanzen gehen», schlug er vor und wies auf mich.
    Lilith musterte ihn erstaunt. «Sie ist doch im Dienst.»
    Er schüttelte den Kopf. «Ich rufe, wenn ich euch brauche. Na los, verschwindet. Ich warte auf meinen Mojito. Oder was war es?»
    Er grinste versteckt, gerade so, dass nur ich es bemerkte.
    «Ja, war es», knurrte ich säuerlich.
    Ich ging an ihm vorbei und wandte den Blick ab.

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