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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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meinem Unterarm wuchsen je zwei lange Dornen, wie bei Raciel damals. Schwarze Linien wanden sich wie tiefe Risse über meine Haut bis zum Hals und weiter. Ich berührte mein Gesicht. Selbst dort konnte ich sie spüren. Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass meine Flügel nun tiefschwarz waren. Mächtig, beeindruckend und groß, aber tiefschwarz. Silberne Fäden zogen sich hindurch und formten ein bizarres Muster.
    Ich war nicht mehr in einer Grauzone. Ich war nicht mehr die, die verstoßen wurde und noch hoffte und liebte. Nun nicht mehr. Ich war eine von ihnen.
    Endgültig.
    Langsam breitete ich meine Flügel aus. Sie hatten eine beeindruckende Spannweite.
    Ich steckte das Schwert zurück in die Scheide und drehte mich um. Azazel lehnte am Tor zum Palast und musterte mich, als ich auf ihn zuging. Als ich an ihm vorbei ins Innere des Schlosses schritt, hörte ich seine Stimme in meinem Kopf. Sie war ruhig und bestätigte meine Vermutung.
    «Willkommen in der Hölle, gefallener Engel Irial.»
     

    Ich stand vor der Tür zu Lucifels Schlafzimmer. Wie so oft war er nicht in seinem Büro. Normalerweise hätte ich mich umgedreht und die Räumlichkeiten verlassen, um später wieder zurück zu kommen.
    Heute Nicht.
    Meine Bitte war dringend. Nein.
Bitte
war das falsche Wort. Meine Bedingung.
    Ich ballte die Hand zur Faust und trat die Tür ein.
    Die Dämonin, die gerade auf Lucifel saß (der in seinem Bett lag) quietschte erschrocken. Beide starrten mich entgeistert an. Sogar Lucifel schien seinen Augen nicht zu trauen.
    Ich warf der Dämonin einen vernichtenden Blick zu. «Verschwinde», grollte ich während ich mit schnellen Schritten auf das Bett zuging.
    Sie glaubte, sich verhört zu haben.
    «Wie bitte?» höhnte sie und richtete sich auf.
    «Ich sagte, du sollst verschwinden. Ich habe etwas mit ihm zu bereden», wiederholte ich und wies auf Lucifel, der sich mittlerweile auf seine Ellenbogen aufstützte und dessen Gesichtsausdruck eine Mischung aus Belustigung und Fassungslosigkeit angenommen hatte.
    «Ich soll verschwinden? Das hast du nicht zu entscheiden», kicherte sie und bewegte sich lasziv auf Lucifels Schoss.
    Er verzog keine Meine.
    Mich hingegen machte sie wütend. So wütend, dass ich selbst über mich erstaunt war. Ich hatte nicht den Nerv, mich mit einer blöden Hure abzugeben.
    Ich packte sie an den Haaren und schleuderte sie mit Leichtigkeit auf den kalten Boden. Einige Millisekunden erschrak ich selbst.
    Konnte es sein, dass ich stärker geworden war?
    «Wie kannst du es wagen!» keifte sie und machte mich damit noch wütender.
    Ich erinnerte mich an die Unterhaltung mit Raphael und an das, was ich dort getan hatte. Es war an der Zeit herauszufinden, welche anderen Kräfte ich besaß. Ich fixierte sie und sie krümmte sich augenblicklich schreiend zusammen.
    Ich lächelte leicht, während ich die Panik und die Schmerzen in ihrer Brust mit jeder Sekunde vergrößerte. Sie starrte mich aus ihren großen, giftgrünen Augen an, während ich sie teilnahmslos musterte.
    «Verschwinde», fauchte ich. «Oder ich töte dich.»
    Das schien sie zu überzeugen. Zum ersten Mal empfand ich so etwas wie Genugtuung beim Erwähnen dieses durchschlagenden Argumentes. Ich wusste, dass ich es zum ersten Mal tatsächlich umgesetzt hätte.
    Sie war klug. Sie stand auf, richtete ihr spärliches Gewand und eilte aus dem Raum. Die Tür schlug laut hinter ihr zu.
    Ich wandte mich an Lucifel. Er lag auf dem Bett. Sein Blick war nicht zu deuten. Er war ruhig, fast schon beunruhigend ruhig.
    Ich beschloss, gleich auf den Punkt zu kommen.
    «Ich will einen Job auf der Erde.»
    Er richtete sich ganz auf.
    Wenigstens setzte er seine Kräfte nicht ein. Seine bloße Anwesenheit und die Tatsache, dass ich ihn gerade beim Sex gestört hatte reichten aus, mich aus dem Konzept zu bringen. Er sah aus wie aus Stein gemeißelt. Ich schauderte, als sein Geruch durch den Windhauch seiner Bewegung zu mir wehte.
    «Ich sagte, ich will einen Job auf der Erde. Ich will etwas tun. Etwas Richtiges. Etwas mit viel Wirkung!»
    «Wirkung auf wen», flüsterte er und stand auf.
    Nur eine Millisekunde gönnte ich mir einen Blick auf seinen Schoss, ehe ich mich wieder seinen Augen widmete.
    «Auf ihn. Ich will endlich die richtige Arbeit tun. Ich will ihn leiden sehen.»
    «Wen. Raciel?»
    Ich schrie wütend auf. «Nein, verdammt nochmal!»
    Ein Lächeln überflog sein Gesicht.
    «Ich mag deine Einstellung», flüsterte er. «Und wie ich sehe hast

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