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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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astrales Schienbein.
    Vincent riss sich zusammen, und wenig später standen sie auf dem Firmenparkplatz von Alphega. Vor ihnen ragte die mächtige Hauptverwaltung auf, die nun, mit Astralaugen betrachtet, einen völlig anderen Eindruck auf Vincent machte als bei seinem ersten Besuch. Die durchsichtigen, schimmernden Sphären, die das Gebäude umgaben, verliehen ihm etwas Aquariumhaftes. Außerdem erinnerten sie den Jungen an Science-Fiction-Serien. Dort waren Raumschiffe häufig von ähnlich anmutenden Kraftfeldern umgeben. Grimbowl nickte zustimmend, als er ihm seinen Eindruck schilderte.
    »Das sieht wie ein magisches Kraftfeld aus«, sagte der Elf. »Es könnte durchaus zur Abwehr magischer Angrif fe dienen oder um Astralreisende aufzuspüren, wer weiß. Obwohl das meiner Ansicht nach unmöglich ist. So oder so handelt es sich jedenfalls um ein unglaublich raffiniertes Sicherheitssystem.«
    »O ja«, sagte Vincent und seufzte. »Die Dämonen nicht zu vergessen.«
    »Was?«, rief Grimbowl. »Dämonen? Hier?«
    »Und zwar nicht zu knapp«, bestätigte Vincent. »Sie patrouillieren auf dem gesamten Firmengelände. Deswegen …«
    »Du hast kein Wort davon gesagt, dass hier Dämonen sind«, stieß Grimbowl mit wachsendem Entsetzen hervor, und die bisher locker hinter ihm herschwebende Silberschnur spannte sich mit einem Mal bedrohlich. »Dämonen können alles wittern, sogar Seelen. Wenn die meinen Geist aufspüren, verfolgen sie meine Spur zurück bis …«
    Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden, denn die Silberschnur straffte sich plötzlich und riss ihn mit sich, zurück in seinen Körper.
    Zuerst machte sich Vincent Sorgen, die Dämonen könnten Grimbowl erwischt haben, doch nach einer Wei le fiel ihm ein, was der Elf über heftige Gefühle gesagt hat te. Die nackte Angst hatte ihn offenbar in seinen Körper zurückbefördert.
    »Also bleibt mal wieder alles an mir hängen«, sagte Vincent ergeben und warf einen prüfenden Blick auf das Gebäude. Ein riskantes Unterfangen. Falls die magischen Kraftfelder tatsächlich Astralreisende aufzuspüren vermochten, würde er nicht mal bis zur Eingangstür kommen. Er fragte sich, ob ihm diese unheimlichen Felder schaden konnten. War es möglich, Seelen zu verletzen? Allein bei der Vorstellung überlief ihn schon eine Gänsehaut.
    Trotzdem: Wenn die Portale hier irgendwo verborgen waren, musste die Welt es erfahren. Max, Chanteuse und ihre Mutter hatten ihm so selbstlos geholfen, und Nod hatte sogar sein Leben für die Sache geopfert. Konnte er da zurückstehen?
    Entschlossen stapfte Vincent geradeaus, direkt an den Rand des Kraftfeldes. Der Augenblick der Wahrheit war gekommen.
    »O Mann«, sagte er und schritt hindurch.
    Doch weder Sirenen noch Hupen, noch Alarmsignale schrillten los, und es rauschte auch keine Dämonenarmee heran, um sich auf ihn zu stürzen. Vincent blieb eine Weile abwartend stehen. Nichts. Anscheinend war die Luft rein.
    »Anscheinend ist die Luft rein«, sagte er laut und schlug sofort die Hand vor den Astralmund. Sich selbst zu verraten war wirklich das Letzte, was er jetzt brauchte.
    Glücklicherweise hatte ihn niemand gehört. Es herrschte noch immer vollkommene Stille. Vincent wartete zur Sicherheit noch einen Augenblick, ehe er weiterging. Ein Gedanke genügte, und schon befand er sich vor der Eingangstür des Gebäudes. Er wedelte mit den Ast ralhänden vor den Nasen der Wachposten herum, ohne dass sie ihn bemerkten.
    »So weit, so gut«, sagte der Junge, behielt die Wach männer aber vorsichtshalber die ganze Zeit über im Au ge. Doch sie reagierten in keiner Weise auf ihn. Offenbar konnten sie ihn weder sehen noch hören.
    »Okay«, sagte Vincent. »Dann wollen wir mal.«
    Damit marschierte er einfach an den Männern vorbei und betrat die Hauptverwaltung von Alphega.

T
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Trotz der späten Stunde herrschte zu Vincents Überraschung rege Betriebsamkeit. In einer normalen Firma hätte um diese Zeit kein Mensch mehr gearbeitet.
    Von der eigenartig kleinen Empfangshalle zweigten lange Flure in verschiedene Richtungen ab. Angestellte mit angespannten Mienen und wichtig aussehenden Dokumenten unter dem Arm eilten geschäftig durch die Gänge.
    Ein Flur führte zu den Aufzügen. Dort entdeckte Vincent einen Plan des Gebäudes. Er studierte ihn und hoffte auf unmissverständliche Hinweise wie: »Hier kommen Sie direkt zum Portal«, konnte jedoch nichts finden.
    Er bog auf gut Glück in einen

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