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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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nicht.“ Harris fletschte die Zähne, versuchte es mit Beißen und Kratzen. „Ich muss es stoppen - ich muss es ...“ Der einem inneren Wahnsinn ausgelieferte Mann, erstarrte. Die Luft um sie herum schien zu kondensieren – wurde schwer, kaum einzuatmen.
    Die Muskeln des Chefarztes erschlafften. „I...ich habe versagt.“
    Aus dem Schatten des draußen liegenden Flures drang ein nach Sauerstoff geiferndes Röcheln. Eine entstellte Hand, der die Fingerkuppen abgetrennt worden waren, krallte sich um den weißen Türrahmen und zog einen fleischigen Arm nach sich.
    Barker griff nach der lose in der Hand des Chefarztes liegenden Spritze. Nathalie stand vorsichtig auf und wandte sich ihrem Verlobten zu. „Was haben Sie mit ihm gemacht?“ Sie suchte nach möglichen Wunden.
    „Versagt ...“ jammerte Harris. Seine schwarzumränderten Augen traten aus ihren Höhlen. Er kratzte über das Linoleum. Einer der vom Tabak gelb gefärbten Nägel brach ab und hinterließ eine blutige Spur.
    Barkers Augen ruhten auf der zerfetzen Hand sowie der Schwesternkleidung. In seinem mitgenommenen Geist entbrannte eine erschreckende Erkenntnis. „Yeoh“, flüsterte er mit erstickter Stimme und wurde auch ihrem kleinen Anhängsel gewahr. „Das Buch“, fügte er klagend bei.
    Auf dem vormals nackten Leder waren Zeichen erschienen. Eine Schrift, die in ihrem jetzigen Erscheinen an die primitiven Formen der Keilschrift erinnerten.
    Aus dem Gesicht der Tod geweihten Schwester sprach kein Zeichen der Wiedererkennung. Die Haut schien eingefallen und jeglicher Farbgebung beraubt. Während sich das eine Auge unruhig hinter dem verschlossenen Lid um her wälzte, hatte sich das andere auf den im Bett liegenden Ethan gerichtet.
    Nathalie stellte sich kampfbereit vor ihn – versperrte der näher kommenden Schwester den Weg. „Du bekommst ihn nicht“, drohte sie.
    „Seien Sie vorsichtig.“ Barker stützte sich auf und warf Nathalie einen besorgten Blick zu. „Wir wissen noch immer nicht, was das alles zu bedeuten hat.“
    Die Schwester blieb stehen. Harris ließ ein Tränen erstickendes Lachen ertönen. „Barker Sie sind ein Idiot und werden immer ein Idiot bleiben – Sie will ihm das Buch geben.“
    „Warum er?“
    „Weil er das Zeichen trägt – Nathalie, schauen Sie sich seine Brust an.“
    Sie trat an die Seite des Bettes, strich ihrem Verlobten liebevoll eine Haartolle aus dem Gesicht und tat wie ihr geheißen. „Er trägt einen Verband“, sagte sie erschrocken.
    „Ich dachte, ich könnte ihn verstecken.“ Harris fixierte bei diesen Worten das Buch an. „Hat nicht viel gebracht.“
    „Sie hätten uns von Anfang an einweihen sollen“, klagte Barker, „vielleicht ...“
    „Ersparen Sie mir die Predigt. Und schweigen Sie zu Dingen, die Fernab Ihres Intellekts liegen.“ – Er neigte sein Haupt ein wenig zur Seite. „Haben Sie den verfluchten Verband endlich ab?“
    „J...ja“
    Barker trat einige Schritte zurück. Die Spritze nach wie vor auf Yeoh gerichtet, würde er keine Sekunde zögern diesen einen Trumpf auszuspielen.
    Nathalies Stirn war in tiefe Furchen gelegt. „Ethan ...“, flüsterte sie verstört, „...warum das alles?“
    Als Barker den Grund ihres Gefühlsausbruchs feststellte, glaubte er den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    „Interessantes Symbol, nicht wahr?“, kommentierte ein sich aufrichtender Harris. „Sie müssen wissen, dass es mir nicht gänzlich fremd ist. Vor mehr als sechzig Jahren sah ich es schon einmal. Und glauben Sie mir, der damit verbundene Zusammenhang gibt jeder meiner bisherigen Taten absolutes Recht.“
    „Zwei gegenüberliegende Sicheln in deren Mitte eine weitere verläuft.“ Barker beugte sich tiefer. Der Arzt in ihm, forderte das Narbengewebe eindringlicher zu untersuchen. Es wirkte wie eingebrannt. „Man hat ihn markiert“, sagte er stockend.
    Harris Ausdruck wurde leer. „Sie können sich meinen Schock, wie die damit in Verbindung stehende Ratlosigkeit vorstellen“, krächzte er. „Als ich damit konfrontiert wurde ..., dass heißt wieder konfrontiert wurde, musste ich eine Entscheidung treffen.“
    „Also haben Sie ein künstliches Koma eingeleitet.“
    Harris presste die Lippen aufeinander. „Wenn ich schon damals den Mut dazu aufgebracht hätte, wäre das erst beste Skalpell in seiner Luftröhre gelandet.“
    Nathalie schrie empört auf. „Das ist Wahnsinn!“
    „Nein – eher eine Notwendigkeit.“ Mit einer Geschmeidigkeit, die man ihm gar nicht mehr

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